Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Titel: Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins

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lautete Alice’ einzige Bemerkung.
    »Ich …« Ich starrte auf den Bleistifthaufen. »Das war ich«, sagte ich schließlich, noch während ich mir im Geist einen Tritt gab, weil das so blöd klang.
    »Das warst du in der Tat«, bestätigte Alice mit einem leichten Kopfschütteln. Dann lächelte sie aber. »Ich hab es dir doch gesagt.«
    Ich lachte, doch dann fiel mir etwas ein.
    »Moment mal. Du hast gesagt, dass Schlafzauber nur etwa vier Stunden lang anhalten.« Ich sah auf meine Armbanduhr. »Jetzt sind schon fast vier Stunden vorbei, und wir haben mindestens eine halbe Stunde gebraucht, um hierherzukommen. Wie wollen wir dann rechtzeitig zurück sein?«
    Alice grinste, und mit einem Fingerschnippen ließ sie zwei Besen neben sich auftauchen.
    »Du machst Witze«, sagte ich.
    Das Grinsen wurde breiter, sie warf ein Bein über einen der Besen und schoss in den Himmel hinauf. Dann kam sie wieder herunter und schwebte circa einen Meter über meinem Kopf, ihr Lachen hallte durch den Wald. »Komm schon, Sophia!«, rief sie. »Sei ausnahmsweise einmal konservativ!«
    Ich stieß mich vom Boden ab und packte den schlanken Stiel des Besens. »Wird dieses Ding mich auch tragen?«, rief ich zu ihr hinauf. »Wir gehen nicht alle bei Baby Gap shoppen!« Diesmal machte sie sich nicht die Mühe, mich zu fragen, wovon ich redete. Sie lachte nur und sagte: »Ich an deiner Stelle würde mich beeilen! Fünfzehn Minuten stehen zwischen dir und einem ganzen Jahr Kellerdienst!«
    Also setzte ich mich rittlings auf den Besen. Nicht ganz so anmutig wie Alice zwar, aber als der Besen sich plötzlich in die Luft erhob, war es mir egal, wie würdelos ich aussah.
    Ich packte den Stiel fester und heulte erschrocken auf, als die Nachtluft von allen Seiten an mir vorbeirauschte. Und dann war ich im Himmel.
    Ich hatte angenommen, der Besen würde loszischen und ich müsste mich festklammern, als gelte es mein Leben, aber stattdessen glitt er ruhig dahin, und ich schnappte zwar nach Luft, jedoch nicht vor Angst, sondern aus einem Gefühl des schieren Jubels. Die Luft war kalt, aber weich um mich herum, und während ich Alice zurück zur Schule folgte, nahm ich meinen Mut zusammen, um zu den Bäumen unter mir hinunterzuschauen. Alice hatte die Lichtkugel gelöscht, daher konnte ich eigentlich nur dunkle Kleckse ausmachen. Aber das war mir egal. Ich flog – wirklich und wahrhaftig, ich flog.
    Die Sterne über mir kamen mir nah genug vor, um sie berühren zu können, und mein Herz fühlte sich an, als schwebte es frei in meiner Brust. In der Ferne konnte ich den grünen Schimmer der Blase um Hecate Hall sehen, und ich hoffte, dass wir nie dort ankommen würden, dass ich mich einfach bis in alle Ewigkeit so leicht fühlen würde, so frei.
    Allzu bald landeten wir aber direkt vor der Veranda. Meine Wangen fühlten sich rissig an, und meine Hände waren taub, doch ich strahlte wie eine Irre.
    »Das«, stellte ich fest, »war das Allertollste überhaupt. Warum machen das nicht alle Hexen so?«
    Alice lachte, während sie absaß. »Ich vermute, man betrachtet es als Klischee.«
    »Ach, zum Teufel damit«, rief ich. »Wenn ich mal Ratsvorsitzende bin, wird das zur einzigen Art der Fortbewegung.«
    Alice lachte wieder. »Freut mich, das zu hören.«
    Vor unseren Augen begann die Blase rund um Hecate zu verblassen.
    »Ich vermute, das bedeutet, dass ich jetzt reingehen sollte«, sagte ich. »Also, gleiche Zeit, gleicher Ort – morgen?«
    Alice nickte, dann griff sie in die Tasche ihres Kleides und zog einen kleinen Beutel heraus. »Nimm das hier mit.«
    Der Beutel fühlte sich weich an, und ich spürte, dass der Inhalt sich bewegte. »Was ist das?«
    »Erde von meinem Grab. Solltest du je zusätzliche Zauberkräfte benötigen, streu eine kleine Menge davon auf deine Hände, das wirkt bestimmt.«
    »Okay. Äh, danke.« Es war zwar schon nützlich, ein kleines zusätzliches Zaubergimmick zu haben, aber im Stillen dachte ich: Graberde? Widerlich.
    »Und Sophie«, fügte Alice hinzu, als ich mich zum Gehen wandte.
    »Ja?«
    Sie trat vor mich hin, fasste mich an den Schultern und zog meinen Kopf zu ihrem Mund herab. Eine Sekunde lang dachte ich, sie wollte mich auf die Wange küssen oder so, aber dann flüsterte sie: »Sei vorsichtig. Das Auge sieht dich, selbst hier.«
    Ich fuhr zurück. Mein Herz hämmerte, und mein Mund wurde trocken, aber bevor ich etwas erwidern konnte, lächelte Alice traurig und verflüchtigte sich.

    23
    »Also«, fragte ich