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Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Titel: Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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Jenna hatte ich beinahe vergessen, was zwischen Archer und mir gelaufen war, aber jetzt kehrte die Erinnerung an die letzte Nacht zurück und drang mir mitten ins Herz.
    Zum Glück stand Mrs Casnoff genau in dem Augenblick auf und bat mit erhobenen Händen um Ruhe.
    »Liebe Schüler«, begann sie, »wie ihr inzwischen sicher wisst, gab es letzte Nacht einen weiteren Überfall auf eine Mitschülerin. Miss Gilroy wird mit Sicherheit wieder ganz gesund werden, aber da dies der dritte Angriff in weniger als einem Jahr ist, müssen wir nun drastische Maßnahmen ergreifen. Wie ihr bemerkt haben werdet, ist Lord Byron nicht unter uns. Ebenso wenig Miss Talbot. Bis der Rat diesen Überfällen auf den Grund gegangen ist, sind Vampire in Hecate nicht länger willkommen.«
    Mir wurde ganz schwach, während alle anderen applaudierten. Ich dachte an Jenna: wie glücklich sie gestern Nacht in ihrem pinkfarbenen Kleid gewesen war, und Tränen brannten mir in den Augen. Wohin hatte man sie gebracht?
    Mrs Casnoff sagte noch einiges mehr, wobei es im Wesentlichen darum ging, dass wir vorsichtig sein und unsere Umgebung genau beobachten sollten, dass wir in unserer Wachsamkeit nicht nachlassen durften, bis das Geschehene aufgeklärt war. Doch ich hörte kaum hin. Es stimmte, dass Jenna bei dem Angriff auf Anna in unserem Zimmer gewesen war, aber ich hatte Jenna schon öfter erlebt, wenn sie aus der Krankenstation gekommen war und Blut getrunken hatte. Sie war dann immer erschöpft und wie betäubt. Als Casnoff sie gestern Nacht geholt hatte, hatte sie einfach nur verängstigt gewirkt.
    Dass die Versammlung vorüber war, merkte ich erst, als mir ein Gestaltwandler beim Aufstehen auf die Zehen trat.
    Benommen erhob ich mich, nur um Mrs Casnoff sagen zu hören: »Sophie, Elodie, warten Sie bitte noch einen Moment.«
    Ich sah Elodie an, die genauso verwirrt wirkte wie ich.
    »Wenn Sie beide freundlicherweise in mein Büro kommen würden.«
    Archer drückte ganz kurz Elodies Arm, bevor er sich entfernte. Als er an mir vorbeikam, trafen sich unsere Blicke. Er lächelte mir zu, und ich versuchte zurückzulächeln. Was immer in der letzten Nacht zwischen Archer und mir vorgefallen war, es war nur ein Ausrutscher gewesen, und ich wusste, dass es leichter sein würde, so zu tun, als hätte es ihn nie gegeben. Er war ganz eindeutig mit Elodie zusammen, und ich konnte ihm auch keinen Vorwurf daraus machen. Sie war nicht nur bildschön, jetzt waren auch noch ihre Freundinnen fort. Was wäre das für ein Mistkerl, der sich von einem Mädchen trennte, dessen bester Freundin jemand beinahe das ganze Blut aus dem Körper gesaugt hatte?
    Doch in diese Situation kamen ohnehin nicht allzu viele Männer, vermutete ich.
    Elodie und ich gingen zu Mrs Casnoffs Büro, und wir streiften uns in den schmalen Korridoren an den Schultern.
    »Es tut mir wirklich leid«, begann ich, aber Elodie unterbrach mich mit einem gletscherkalten Blick. »Was, dass deine beste Freundin beinahe noch eine von meinen Freundinnen getötet hätte oder dass du versucht hast, mich mit meinem Kleid umzubringen?«
    Ich war zu müde, um es auch nur mit einer meiner schlappen Lügen zu versuchen. »Der Zauber sollte dir nicht wehtun. Er sollte deinem Kleid bloß eine andere Farbe geben, sobald du es anziehst.«
    Elodie schwieg, und als ich zu ihr hinüberschielte, sah ich, dass sie mich anerkennend taxierte.
    »Das war eine ziemlich machtvolle Hexerei«, sagte sie. »Und obwohl ich nichts davon halte, von einem Kleid beinahe erwürgt zu werden, würde ich diesen coolen Zauber vielleicht gern lernen.«
    »Ich werde ihn dir beibringen, wenn du mir den Fluch beibringst, mit dem du meine Schneiderpuppe verhext hast«, bot ich ihr an.
    Bevor sie antworten konnte, führte uns Mrs Casnoff in ihr überbordendes Büro. »Kommen Sie, meine Damen.«
    Sobald Elodie und ich auf den winzigen Stühlen saßen, trat Mrs Casnoff hinter ihren Schreibtisch. »Sie wissen sicher beide, warum ich mit Ihnen sprechen wollte.«
    Seufzend nahm sie Platz. Bei jemand anderem hätte ich gesagt, sie warf sich auf ihren Stuhl, aber Mrs Casnoff war viel zu beherrscht, um sich zu werfen. Eher sank sie anmutig darauf.
    »Es ist Ihnen gewiss aufgefallen, dass all diese Angriffe ausschließlich Mitgliedern Ihres Zirkels gegolten haben.«
    Verwirrt sagte ich: »Nein, ich bin kein Mitglied dieses Zirkels.«
    Jetzt wirkte Mrs Casnoff verwirrt. Sie sah Elodie an, die unseren Blicken auswich.
    »Sie haben Sophia ohne deren Wissen

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