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Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Titel: Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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den Ballsaal zurückgestürzt kam, bekleidet mit einem grünseidenen Morgenmantel, der um ihre bleichen Beine flatterte, einen Ausdruck des Entsetzens auf dem Gesicht.
    »Es ist was mit Anna!«, schrie sie. »Es ist schon wieder passiert! Ich … o Gott, ich glaube, sie ist tot.«

 
    26
    Gott sei Dank war Anna nicht tot. Man hatte sie auf dem Boden liegend direkt vor ihrem Zimmer gefunden. Elodie sagte, Anna sei weggegangen, um ihr einen Tee aus der Küche zu holen. Als sie nicht zurückgekommen war, hatte sich Elodie Sorgen gemacht und sie gesucht.
    Dann hatte sie sie entdeckt, mit dem Gesicht nach unten im Flur. Eine Teepfütze und ihr eigenes Blut waren in den dicken, cremefarbenen Läufer gesickert. Genau wie Holly, genau wie Chaston hatte sie zwei kleine Löcher am Hals, aber keine Schnitte an den Handgelenken.
    Cal war rechtzeitig zu ihr geeilt, und als Mrs Casnoff die Treppe hinaufgelaufen kam, saß Anna schon wieder, den Kopf kraftlos an Cals Schulter gelehnt.
    Ebenso wie Chaston konnte sie nicht sagen, wer sie angegriffen hatte.
    Jenna war tatsächlich in unser Zimmer zurückgegangen und schien überhaupt nicht mitbekommen zu haben, was mit Anna passiert war.
    Aber sie war auf demselben Flur gewesen.
    Irgendwann gegen Mitternacht war dann Mrs Casnoff gekommen, um sie zu holen. Bisher waren sie noch nicht zurückgekehrt.
    Ich lag wach im Bett, immer noch in meinem Kleid, obwohl es bereits spät in der Nacht war. Glücklicherweise hatten Alice und ich beschlossen, uns heute Nacht nicht zu treffen, also brauchte ich mir keine Sorgen zu machen, dass ihr Schlafzauber plötzlich alles lahmlegte.
    Gegen drei Uhr schlief ich endlich ein, wälzte mich jedoch, von Albträumen geplagt, die ganze Zeit hin und her. Ich sah Jenna, den Mund blutverschmiert, und Anna zu ihren Füßen. Ich sah Archer und Elodie miteinander tanzen, nur dass Elodie totenbleich war, dass ihre Lippen blau und ihre Augen blicklos waren, während sich ihr Kleid wie eine Schlange um sie wand. Als Seltsamstes von allem sah ich Alice auf dem Friedhof, wie sie sich an den eisernen Zaun klammerte, während drei Männer in Schwarz mit hoch erhobenen, silbernen Messern über sie herfielen.
    Ich wachte auf, als die ersten Sonnenstrahlen auf den Fußboden fielen.
    Ich war verwirrt. Mein Mund fühlte sich trocken und verklebt an, als hätte ich die ganze Nacht auf Mullbinden gekaut. Außerdem hörte ich ein leises, hohles Läuten. Zuerst dachte ich, es läge an meinen Ohren. Dann wurde mir bewusst, dass es die Glocke oben auf dem Haus war, die uns normalerweise zum Unterricht rief. Warum läutete sie jetzt, so früh am Morgen?
    Dann kehrte die Erinnerung an die vergangene Nacht mit Macht zurück. Ich sah zu Jennas Bett hinüber, doch es war immer noch leer.
    Ich rappelte mich hoch und streckte den Kopf zur Tür hinaus. Mehrere Mädchen waren bereits angezogen und auf dem Weg die Treppe hinunter. Als ich Nausicaa sah, rief ich ihr zu: »Hey! Was ist los?«
    »Versammlung«, antwortete sie. »Du solltest dich besser anziehen.«
    Ich schloss die Tür und wand mich aus meinem Ballkleid. Sobald es auf dem Boden landete, wurde es wieder zu einem Kopfkissenbezug. Dann stellte ich einen Geschwindigkeitsrekord im Anziehen auf und beschloss, meine Haare einfach in dem Knoten zu lassen, den ich vergangene Nacht getragen hatte. Er war jetzt halb aufgelöst und fiel mir zum Teil ins Gesicht. Aber ich nahm an, dafür würde sich niemand interessieren.
    Wir trafen uns alle im Ballsaal, der wieder in den Raum zurückverwandelt worden war, den wir kannten, einschließlich der nicht zusammenpassenden Tische. Als ich mich an einen Tisch weiter hinten setzte, sah ich nach oben und bemerkte eine einsame Lichterkette an der Decke. Sachte schlug sie gegen eine Ecke, so als versuche sie, einen Weg nach draußen zu finden.
    Alle Lehrer hatten sich auf dem Podest vorn im Raum versammelt, bis auf Byron. Mrs Casnoff wirkte müder und älter, als ich sie je gesehen hatte. Bestürzt stellte ich fest, dass sie nicht ihren gewohnten komplizierten Knoten trug, sondern die Haare nachlässig im Nacken zusammengeschlungen hatte.
    Archer und Elodie saßen links vor mir. Elodie wirkte immer noch blass und weinte sogar. Archer hatte den Arm um sie gelegt, und seine Lippen bewegten sich an ihrer Schläfe. Dann, als wüsste er, dass ich sie beobachtete, drehte er sich um und sah mich an. Ich senkte den Blick und ballte die Hände um meinem Rock zu Fäusten.
    Nach den Vorfällen mit Anna und

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