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Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Titel: Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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das weißt du auch.«
    Das schaffte mich endgültig. Das blöde Grinsen ließ sich nicht länger zurückhalten. Archer lächelte und zwinkerte mir zu, als er zusammen mit Elodie an uns vorbei in den Ballsaal glitten.
    Ich drehte mich zu Jenna um, die lachend mit den Augen rollte. »O je, dich hat es aber auch voll schlimm erwischt.«
    Sie kicherte weiter, und ich lächelte noch immer wie eine Geistesschwache, als wir den Ballsaal betraten. Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte, aber der Saal haute mich um. Hier gab es keine Papierfähnchen und Luftballons wie in normalen High Schools. Stattdessen erstrahlte der Raum in einem sanften Meer von Partylichtern, kleineren, gedimmten Ablegern der Kugel, die Alice immer für uns hexte. Jedes Lichtchen ruhte auf etwas, das wie eine dunkellila Blume aussah. Sie schwebten hoch in der Luft und hüpften leicht auf und ab, als bewegten sie sich in einer schwachen Brise. Die Kronleuchter brannten nicht, aber ihre Kristalle waren für den Anlass violett gefärbt worden, und die Lichter ließen sie wie Amethyste funkeln. Auch die Spiegel waren nicht länger verdeckt. Ich dachte, das würde Jenna vielleicht stören, aber als wir hineinschauten und nur mich sahen, zeigte sie bloß darauf und sagte: »Guck mal, im Spiegelland bist du immer noch ein konkurrenzloses Wunder«, was uns beide zum Lachen brachte.
    Der Fußboden war nicht länger aus dem glänzenden, hellen Holz wie sonst, sondern von leuchtendem Schwarz. Staunend schüttelte ich den Kopf. »Das ist … wow.«
    »Ich weiß«, sagte Jenna. Dann griff sie nach meiner Hand und drückte sie. »Ich bin so froh, dass du mich überredet hast mitzukommen.«
    Wir hielten uns eine Weile am Rand des Geschehens und sahen den anderen beim Tanzen zu. Ich dachte an den Schulball, zu dem ich mit Ryan gegangen war und auf dem alle gezuckt hatten, als würden sie für ein Rap-Video vortanzen. Dieser Ball hier hätte sich nicht deutlicher davon unterscheiden können. Die Hexen und Gestaltwandler tanzten alle Walzer, was mich ein wenig erschreckte. Niemand hatte mir gesagt, dass Tanzstunden zur Voraussetzung für den Besuch von Hecate gehören. Die Feen hatten sich am anderen Ende des Ballsaals versammelt und führten irgendeinen kunstvollen Tanz vor, der an das elisabethanische England erinnerte.
    Ich entdeckte Archer und Elodie auf der Tanzfläche, und mir stockte der Atem, weil sie beide so schön waren: Archer, hochgewachsen und dunkelhaarig, und Elodie, deren Haare im Licht schimmerten, in ihrem Traum von einem Kleid. Aber dann sah ich ihre Gesichter und merkte, dass sie sich stritten. Archer hatte die Stirn gerunzelt und starrte auf einen Punkt irgendwo über ihrem Kopf, und Elodie schien wie ein Maschinengewehr auf ihn einzureden.
    Dann entzog Elodie Archer plötzlich die Hände und hielt sich schmerzhaft die Seite.
    Eine böse Ahnung stieg allmählich in mir auf, als ich beobachtete, wie Archer sie von der Tanzfläche führte. Sie versuchte zu lächeln, aber es wurde eher eine Grimasse daraus. Sie machte eine Handbewegung, als wollte sie ihn wegscheuchen, und sagte nur mit Lippensprache: »Mir geht es gut.« Doch im nächsten Moment keuchte sie auf und hielt sich abermals die Seite. Ich sah Anna, die sich durch die Menge zwängte, Mrs Casnoff im Schlepptau. Mittlerweile krümmte sich Elodie sogar vor Schmerzen.
    »Was da wohl los sein mag?«, sagte Jenna.
    »Vielleicht hat sie Seitenstechen.«
    »Hm. Vielleicht.«
    Ich sah Jenna von der Seite an und merkte, dass sie mich besorgt musterte.
    »Was ist?«
    »Was hast du heute Nachmittag bloß mit Elodies Kleid gemacht?«
    »Gar nichts!«, beteuerte ich, aber ich bin eine schrecklich schlechte Lügnerin und wusste, dass mir alles deutlich ins Gesicht geschrieben stand.
    Jenna schüttelte den Kopf und blickte wieder zu Elodie hinüber, die jetzt von Mrs Casnoff und Anna aus dem Saal geführt wurde. Archer wollte ihnen folgen, aber Elodie drehte sich um und sagte etwas zu ihm. Wir konnten es natürlich nicht hören, aber ihr Gesichtsausdruck machte deutlich, dass sie sauer war. Was immer sie sagte, Archer wich ein paar Schritte zurück und hob beschwichtigend die Hände. Elodie drehte sich wieder zu Mrs Casnoff um, und die beiden verließen den Ballsaal, während Anna und Archer ihnen folgten.
    Archer kam etwa zwanzig Minuten später zurück und wirkte erregt und wütend.
    Ich spürte Jennas Blick in meinem Rücken, als ich den Saal durchquerte und zu ihm ging.
    »Was war denn los?«, fragte

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