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Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02

Titel: Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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Angst? Dir ist aber schon klar, dass du es wahrscheinlich mit allem, was nachts komische Geräusche verursacht, aufnehmen könntest, oder?«
    Jenna zuckte die Achseln. »Ja, schon, aber ein Vampir ist leider nicht davor gefeit, sich zu verlaufen. Und mir ist wirklich nicht danach, bis in alle Ewigkeit durch dieses gruselige Haus zu irren.«
    »Thorne Abbey ist doch nicht gruselig«, widersprach ich. »Hecate ist gruselig. Dieses Haus ist einfach nur … anders.«
    »Es ist riesig«, sagte Jenna mit weit aufgerissenen Augen. »Hast du nicht mitbekommen, was Lara alles erzählt hat? Einunddreißig Küchen! Nur Küchen , Soph!«
    Bei dem Gedanken an Essen lief mir sofort das Wasser im Mund zusammen. »Ich wüsste zu gern, welche davon heute Abend für unser leibliches Wohl sorgt.«
    Jenna und ich traten in den Flur hinaus. An den Wänden brannten zwar mehrere Lampen, aber trotzdem war es ziemlich düster. »Kaum vorstellbar, dass in diesem Haus nur eine einzige Familie gelebt haben soll«, bemerkte ich.
    »Und dabei war das hier nicht einmal die Hauptresidenz der Familie Thorne«, erklärte Jenna, als zitiere sie aus einem Reiseführer. »Darüber hinaus besaßen die Thornes auch noch ein Herrenhaus in London, eine Burg im Norden Schottlands und eine Jagdhütte in Yorkshire. Dummerweise verloren sie nach dem Zweiten Weltkrieg einen Großteil ihrer Reichtümer und waren 1951 gezwungen, ihren gesamten Besitz zu verkaufen, bis auf Thorne Abbey. Es gehört noch immer der Familie Thorne.«
    »Hammer. Woher weißt du das denn alles?«
    Jenna sah mich belämmert an. »Hab ich dir doch erzählt. Du hast lange geschlafen, und mir war langweilig«, sagte sie. »Die haben unten eine Wahnsinns-Bibliothek, und da gibt es eben auch einen ganzen Haufen Bücher über die Geschichte des Hauses. Hier haben sich wirklich ein paar faszinierende Sachen zugetragen. Erinnerst du dich an die großen Statuen im Foyer? Sie wurden 1783 von Philip Thorne in Auftrag gegeben, kurz nachdem sich seine Frau das Leben genommen hatte, und zwar indem sie sich selbst die Treppe hinunterstürzte.«
    »Gruselig«, erwiderte ich. Aber irgendetwas ließ mir keine Ruhe. Es war wohl dieser Name: Thorne. Ich wusste ganz sicher, dass ich ihn schon mal irgendwo gehört hatte. Nur wo? Und warum kam es mir so wichtig vor?
    Als wir die Treppe hinuntergingen, gab Jenna noch mehr historische Fakten über das Haus zum Besten. »Oh! Eine Sache, die ich gelesen habe, ist richtig cool. Ende der 1930er Jahre war Thorne Abbey nämlich eine Schule nur für Mädchen.«
    In meinem Hinterkopf klingelte ganz leise eine Alarmglocke.
    »Ach, wirklich?«
    »Mhm. Während des Blitzkrieges mussten sie haufenweise Kinder aus London evakuieren, darunter auch ganze Schulen. Die Thornes dachten, Mädchen würden weit weniger Schaden anrichten als Jungs, und dementsprechend haben sie die Abbey für neun reine Damen -Colleges geöffnet.«
    Auf einmal machte es klick. Und urplötzlich wusste ich auch ganz genau, woher ich den Namen kannte.

 
     
    7
    Mein Magen rebellierte. »Oh, mein Gott.«
    »So cool ist das nun auch wieder nicht«, bemerkte Jenna, aber ich schüttelte den Kopf.
    »Nein, doch nicht das. Gibt es in dem Buch auch Fotos von diesen Mädchen?«
    »Ja. Ich glaube, ich hab welche gesehen.«
    Ich hörte, wie das Blut durch meine Ohren rauschte, und bat sie ziemlich energisch: »Okay, ich muss dieses Buch sehen. Sofort.«
    Jenna hakte sich bei mir unter, und wir liefen einen der vielen Flure entlang, die vom Hauptfoyer abgingen. »Ich habe es in der Bibliothek auf der Fensterbank liegen lassen«, meinte sie. »Ich wette, da liegt es immer noch.«
    Wir kamen an massenhaft geschlossenen Türen vorbei und bogen in drei verschiedene Flure ein, bevor wir endlich die Bibliothek erreichten. Wie auch der Rest des Hauses war sie einfach traumhaft. Und dazu gigantisch.
    In der Tür erstarrte ich förmlich vor Ehrfurcht. Bestimmt hatte ich noch nie in meinem Leben so viele Bücher gesehen. Vor mir erstreckten sich an allen Wänden Regale um Regale, und zwei Wendeltreppen führten in die zweite Etage hinauf, wo es noch viel mehr Bücherregale gab. Im ganzen Raum verteilt standen niedrige Sofas, und Tiffany-Lampen warfen sanfte Lichtpfützen auf das dunkle Parkett. Die großen Fenster am anderen Ende des Raumes boten einen Blick über den Fluss, und durch sie hindurch schienen nun die letzten Strahlen der untergehenden Sonne.
    Die Fensterbank war leer.
    »Mist«, seufzte Jenna. »Ich hab’s

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