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Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02

Titel: Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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nach dem Warum. Ich meine, es ist ja nicht so, als wäre der letzte Versuch einer Dämonenbeschwörung so besonders gut für sie gelaufen.«
    Ich stand vom Tisch auf und trug meinen Teller zum Buffet. Die anderen hatten Magie benutzt, um ihr schmutziges Geschirr loszuwerden.
    »Wenn dein Dad sein Okay gibt, willst du heute Abend dann tatsächlich mit ihnen ausgehen?«, fragte Jenna, während sie aufstand und zu mir kam.
    »Nein, ich möchte es wirklich nicht. Aber ich glaube, wir sollten es trotzdem tun. Könnte eine gute Gelegenheit sein, mehr darüber herauszufinden, was hier so alles abgeht.«
    Jenna knuffte mit ihrer Hüfte gegen meine. Oder zumindest versuchte sie es. Doch sie war so klein, dass sie nur meinen Oberschenkel erwischte. »Ich liebe es einfach, wenn du so verschlagen drauf bist, Soph.«
    Cal lächelte uns an, und ich errötete. Ganz im Ernst, was war bloß los mit mir?
    Jenna blickte zwischen uns hin und her. »Oh! Mir fällt gerade ein, dass ich, äh, noch ein paar Sachen auspacken muss, also werde ich … das jetzt mal tun. Komm doch später vorbei, dann können wir noch ein bisschen auf Entdeckungsreise gehen.« Womit sie natürlich meinte: Komm vorbei, sobald du fertig bist, mit Cal zu reden und/oder rumzumachen, und dann erzähl mir später gefälligst alles. Jenna mochte ja ein Vampir sein, aber nichtsdestotrotz war sie auch ein Mädchen.
    Doch nachdem sie den Saal verlassen hatte, stand auch Cal auf. »Ich hab deinem Dad versprochen, mir heute Morgen einen der Gärten anzusehen«, sagte er. Er wackelte mit den Fingern, und kleine Silberfunken flogen zwischen ihnen hin und her.
    »Nur zu«, erwiderte ich erleichtert. »Geh und wirke deine Pflanzenzauber. Wir können ja, äh, später noch mal reden oder … was auch immer.«
    »Klingt nach einem Plan«, sagte er mit tiefer Stimme, und mir lief ein kleiner Schauer über den Rücken. Das hatte er aber anscheinend irgendwie mitbekommen, denn er lachte so komisch, bevor er sagte: »Wir sehen uns später, Sophie.«
    Sobald er fort war, kam mir der Raum wieder größer vor. Erschöpft lehnte ich mich gegen das Buffet.
    Lara streckte den Kopf zur Tür herein. »Sophie? Alles in Ordnung?«
    »Ja, bestens. Nur, Sie wissen schon …« Ich wedelte mit der Hand. »Erst mal ankommen.«
    »Ich weiß, so viele neue Eindrücke auf einmal«, erwiderte sie mitfühlend. »Als Ihr Vater …«
    Da ich jetzt nichts von Dad hören wollte, fiel ich ihr einfach ins Wort, obwohl ich mich nicht besonders gut dabei fühlte. »Kein Problem. Ich hab jede Menge Erfahrung im Umgang mit neuen Situationen.«
    Und ich fand, dass ich mich dabei schon viel besser anstellte als damals, an meinem ersten Tag in Hex Hall. Niemand hatte mich vollgesabbert, ich hatte keine unangebrachte Schwärmerei entwickelt, und Feinde hatte ich mir auch noch keine gemacht – na gut, da war dieser Nick, aber er war ja nichts, verglichen mit Elodie …
    Plötzlich fiel mir wieder ein, dass ich Jenna versprochen hatte, Mrs Casnoff von Elodie zu erzählen. Und ich wollte mich nicht unbedingt auf die Suche nach einem Vampirpony machen müssen. Ich hätte natürlich das Handy benutzen und einfach in Hecate anrufen können, aber niemand nahm einen so auseinander wie Mrs Casnoff das konnte, und mir war klar, dass sie garantiert eine Fantastillion Fragen haben würde. Am Ende liefe es dann doch nur auf ein Herumgestotter hinaus mit jeder Menge »Ähs« und »Keine-Ahnungs«. Dafür war ich jetzt aber einfach nicht in der Stimmung. Dann erinnerte ich mich an das geniale, glänzende Notebook in meinem Zimmer. »Lara, kennen Sie Mrs Casnoffs E-Mail-Adresse?«
    »Natürlich. AC [email protected]
    Na, toll. Zwar würde ich Jenna kein Vampirpony besorgen müssen, aber dafür schuldete ich ihr jetzt zehn Mäuse.
    Eine Viertelstunde später saß ich an meinem Computer und schrieb Mrs Casnoff eine E-Mail. Ich versuchte, meinen Text so unbekümmert wie möglich klingen zu lassen, und wählte gleich zweimal die Formulierung »Es ist keine große Sache«. Und dennoch zögerte ich, bevor ich die Mail abschickte. Was wäre denn, wenn es eben doch eine große Sache war, dass Elodie mich wahrgenommen hatte? Ich war mir nicht sicher, ob ich noch zusätzliche Merkwürdigkeiten ertragen konnte. Und außerdem war dieses Gefühl wieder da. Als ich ganz tief Luft holte, um es damit vielleicht zu verscheuchen, roch es auf einmal wieder ganz leicht nach Rauch.
    Doch ich hatte es Jenna versprochen.
    Also schickte ich die Mail

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