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Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02

Titel: Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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herüber. »Sophie, darf ich schonungslos offen zu dir sein?«
    »Das wäre doch mal eine nette Abwechslung«, fing ich an. Doch dann sah ich seine hängenden Schultern und die nackte Angst auf seinem Gesicht. Ich atmete tief ein und nickte. »Bitte.«
    »Erinnerst du dich an den Krieg, über den wir gestern Abend gesprochen haben? Zwischen dem Auge und den Prodigien? Allem Anschein nach stehen wir nämlich an der Schwelle eines weiteren Krieges, allerdings eines Krieges, der das Potenzial hat, noch weitaus schlimmer zu werden, wesentlich schlimmer. Das Auge hat den Hauptsitz des Rates nicht ganz allein angegriffen. Sie hatten die Hilfe der Brannicks.« Er hielt inne und sah mir forschend ins Gesicht. »Was weißt du über die Brannicks?«
    »Irische Frauen, rotes Haar«, erwiderte ich. Bei Mrs Casnoffs Leute-die-uns-alle-töten-wollen -Vortrag in Hex Hall hatte ich ein Bild von ihnen gesehen. Und ich erinnerte mich auch noch daran, dass Mrs Casnoff gesagt hatte, wir wären alle im Eimer, sollten sich die Brannicks und das Auge jemals zusammentun. »Sie sind auch so etwas wie weiße Hexen, nicht wahr?«, fragte ich Dad.
    »Sie stammen von einer solchen ab, ja. Sie haben aber keine Kräfte mehr, nicht so richtige jedenfalls. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Menschen genesen sie viel schneller, und bei einigen kommt hin und wieder auch ein wenig Magie zum Vorschein. Schwache Telekinese, Vorahnungen, dergleichen Dinge. Zwar ist ihre Anzahl im Laufe der Jahre immer weiter zurückgegangen, aber sie haben eine neue Anführerin, Aislinn Brannick. Offenbar ist sie erheblich ehrgeiziger als ihre Vorgängerinnen. Und jetzt sieht es ganz danach aus, dass sie sich mit dem Auge in Verbindung gesetzt hat.«
    Mein magischer Rausch war inzwischen vollkommen verebbt, und ich lehnte mich an die Fensterbank. »Warum? Ich meine, was hat sich denn verändert, dass sie sich zusammentun und plötzlich so ernsthaft darauf aus sind, uns umzubringen?«
    »Nick und Daisy«, erwiderte er tonlos. »Das Wissen, dass jemand zum ersten Mal seit sechzig Jahren wieder damit angefangen hat, Dämonen zu beschwören, hat sie nervös gemacht. Aber gleichzeitig sind natürlich die meisten Prodigien ohnehin schon sehr beunruhigt, weil einer von uns zum Auge gehört. Die ganze Situation ist … nun, ich fürchte, angespannt trifft es nicht einmal ansatzweise. Sagen wir lieber, die Situation ist brandgefährlich.« Er stand auf und kam zu mir. »Sophie, verstehst du jetzt, warum ich alles tun werde, um dich davon zu überzeugen, die Entmächtigung nicht zu durchlaufen?«
    Klasse. Also kam jetzt noch mehr über meine Pflichten und die enorme Verantwortung, die mit großer Macht einhergeht … und all das. »Na klar«, sagte ich und versuchte, die Verbitterung aus meiner Stimme herauszuhalten. »Es ist wie das, was du neulich abends über Alice gesagt hast. Dämonen geben ziemlich geniale Waffen ab, und wenn uns ein großer Krieg bevorsteht, werdet ihr mich wohl brauchen, nicht wahr?«
    Dad starrte mich stirnrunzelnd an. Ich riss den Blick von ihm los und biss mir in die Wange.
    »Nein«, gab er mir endlich als Antwort. »Darum geht es mir überhaupt nicht.« Er berührte mich an der Schulter, bis ich ihn wieder ansah. »Sophie, niemals würde ich dich als Waffe benutzen. Ich will viel eher, dass du deine Kräfte behältst, damit du sicher bist. Der Gedanke, dass du dem Auge und den Brannicks vollkommen schutzlos gegenüberstehst …« Bei den letzten Worten zitterte seine Stimme, und er räusperte sich. »Er macht mir Angst.«
    Ich blinzelte gegen das plötzliche Brennen in meinen Augen an. »Aber wenn ich die Entmächtigung durchliefe, dann wären sie doch nicht länger hinter mir her, oder?« Ich hatte eigentlich nicht beabsichtigt, dass es sich so dermaßen flehend anhörte.
    Dad schüttelte den Kopf. »Es würde keine Rolle spielen, ob du deine Kräfte hättest oder nicht. Du bist noch immer meine Tochter. Und mit deinen Kräften kannst du dich wenigstens verteidigen.«
    Meine Hände zitterten, daher schob ich sie in die Taschen. Doch als ich die Goldmünze darin berührte, zuckte ich zusammen, als hätte sie mich verbrannt. Dad blickte nach unten, und ich fragte hastig: »Warum hast du mir das nicht gleich gesagt?«
    Er sah mir wieder in die Augen. »Warum hast du mir nicht die Wahrheit über dich und Archer gesagt?«
    »Wir waren bloß Freunde«, erwiderte ich. »Wie oft muss ich das denn noch sagen?«
    Als er daraufhin nichts antwortete, verdrehte ich die

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