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Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02

Titel: Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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eine knappe Handbewegung, und sofort färbte sich das Wasser leuchtend pink. »Nee«, antwortete ich. »Wenn ich wirklich keine Kräfte hätte, wie sollte ich dann sonst so coole Sachen machen wie das da?«
    Ich hatte eigentlich vorgehabt, Jenna ein Lächeln zu entlocken. Und sie lächelte auch, aber es war ein recht wackliges Lächeln, und in ihren Augen standen Tränen, als sie sich vorbeugte und mich umarmte. »Juhu.«
    »Juhu«, stimmte ich zu und drückte sie an mich.
    Als wir uns voneinander lösten, schob Jenna mit beiden Händen ihre Haare hoch – wie zum Zopf – und legte den Kopf dabei in den Nacken. Mit geschlossenen Augen sagte sie: »Hat dein Dad auch irgendetwas über Nick und Daisy gesagt?«
    »Er …«, begann ich. Doch dann nahm ich aus dem Augenwinkel eine schemenhafte Bewegung wahr, und plötzlich landete etwas mit einem gewaltigen Platschen im Springbrunnen. Eine Welle aus pinkfarbenem Wasser ergoss sich über Jenna und mich.
    Nick tauchte wieder auf, warf den Kopf zurück und schickte noch ein paar Spritzer in unsere Richtung. Sollte es ihm irgendetwas ausmachen, dass ihn ein Dämon und ein Vampir mit identischen Gesichtsaudrücken à la Was soll der Scheiß, Mann? anstarrten, so ließ er es sich jedenfalls nicht anmerken.
    Stattdessen griente er sein übliches unheimliches Grinsen und fragte: »Hat eine von euch zauberhaften Damen etwa meinen Namen erwähnt?«
    »Ja, klar«, antwortete ich und funkelte ihn an, während ich das Wasser aus meinem Zopf wrang. »Wir haben gerade noch gesagt: ›Mann, ich wünschte, Nick würde sich wie ein Irrer in den Springbrunnen stürzen und unsere Kleider total ruinieren.‹ Also, schönen Dank auch.«
    »Sophie hat recht«, meldete sich Daisy zu Wort, die sich gerade dazugesellte. Wo immer Nick auch sein mochte, da war sie offenbar auch. »Sag ihnen, dass es dir leidtut.« Vielleicht hätten ihre Worte etwas ernsthafter geklungen, wenn sie Nick nicht wie einen köstlichen Leckerbissen angeschmachtet hätte. Gott, die beiden waren wirklich schräg.
    Nick stapfte platschend durch das Wasser, bis er direkt vor mir und Jenna stand. »Das ist übrigens genau der Grund, warum ich hierher wollte, mein Schatz«, sagte er zu Daisy. »Sophie, ich hab mich dir gegenüber gestern echt wie ein blöder Penner benommen.«
    Er hatte nicht wortwörtlich Penner gesagt, sondern einen anderen Ausdruck benutzt, der allerdings auch viel zutreffender war. Ich zog nur die Augenbrauen hoch und wartete darauf, dass er weitersprach.
    »Ich hatte all diese Gerüchte über dich und diesen Cross gehört und mir dann ein falsches Bild von dir gemacht. Aber als du gestern Nacht dann diese Augen fertiggemacht hast …« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe mich in dir getäuscht. Und ich hoffe, wir können als Freunde noch einmal ganz von vorn anfangen.«
    Er hielt mir die Hand hin, doch ich zögerte, bevor ich sie ergriff. Nick hatte etwas an sich, das einem immer das Gefühl gab, es mit einem wilden Tier zu tun zu haben. Zwar lächelte er jetzt und war freundlich, aber es kam mir trotzdem so vor, als könnte er jeden Augenblick wieder zu knurren anfangen und mir Angst machen. Und das erinnerte mich an … na ja, an Alice.
    Trotzdem legte ich meine Hand in seine, bereit sie zu schütteln. Doch sobald wir einander berührten, knisterte eine dermaßen starke Magie über mich hinweg und durch mich hindurch, dass ich meine Hand nur wieder zurückreißen wollte. Er hielt sie jedoch einfach fest, bis das Knistern endlich aufhörte. Meine Hand glitt aus seiner, und ich sprang entrüstet auf. »Was zur Hölle war …«
    Dann senkte ich den Blick und musste feststellen, dass ich vollkommen trocken war. Und nicht nur das, mein braves schwarzes Kleid war ersetzt worden durch … na ja, durch ein anderes schwarzes Kleid. Doch dieses war erheblich kürzer und glanzvoller und zeigte außerdem einen extrem tiefen Ausschnitt. Selbst mein Haar war anders frisiert – vom patschnassen Zopf zu seidigen, braunen Wellen.
    Nick zwinkerte mir zu. »So ist’s besser. Jetzt siehst du schon eher aus wie der Dämon, der Königin werden wollte .« Er hievte sich aus dem Wasser und griff nach Jennas Hand. Innerhalb von Sekunden verwandelte sie sich von einer ertrunkenen Ratte in eine rattenscharfe Braut, und ihre triefnassen Klamotten waren durch – was sollte es auch sonst sein? – ein pinkfarbenes Sommerkleid ersetzt worden. Und natürlich entblößte es erheblich mehr Haut als alles, was Jenna jemals für sich

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