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Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02

Titel: Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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schließen, mussten wir ihn gemeinsam nach unten drücken. Das bedeutete natürlich, dass wir uns sehr nahe kamen und unsere Hände sogar übereinanderlagen. Ich konnte noch immer seine Wärme an meiner Seite spüren. Während dieser ganzen Aktion hatten wir unheimlich viel gelacht, und ich erinnerte mich noch jetzt daran, wie fies meine Wangen wehtaten, als ich lächelnd in diese dunklen Augen geblickt hatte.
    »Wenn der Zauber, mit dem diese Handschuhe belegt sind, dafür sorgt, dass ich einem hübschen Mädchen so nahe kommen kann, dann lass ich die aber so was von mitgehen«, hatte Archer erklärt und mit den Augenbrauen gewackelt. Wir mussten gleich wieder loslachen, und Archer war einfach nur ein Junge gewesen, den ich gut leiden konnte. Damals hatte ich noch geglaubt, wir hätten keine großartigen Geheimnisse voreinander – außer vielleicht dem einen, wie stark meine Gefühle für ihn tatsächlich waren.
    Als ich nun die Augen schloss, wollte ich nur verhindern, dass meine Tränen auf Jennas Schulter tropften. »Ja«, sagte ich schließlich. »Das war ein schöner Abend.«

 
     
    20
    Jenna und ich trieben uns noch bis zum frühen Abend im Garten herum. Sobald wir wieder im Haus waren, machte sie sich auf die Suche nach Vix, und ich beschloss, einfach eine Weile in meinem Zimmer abzuhängen. Als ich die Treppe hinaufging, kam mir Lara entgegen. »Oh, Sophie, ich hab gerade nach Ihnen gesucht«, sagte sie und drückte mir ein kolossales braunes Buch in die Hand. »Ihr Vater wollte, dass ich Ihnen dies hier gebe. Und er bittet Sie, noch heute Abend so viel wie möglich davon zu lesen.«
    Ich betrachtete das Buch und las den Titel auf dem Einband: Geschichte der Dämonologien.
    »Oh. Äh … juhu. Danke.« Ich versuchte, das Buch zu einer Art Salut zu heben, aber dafür war es viel zu schwer. Als ich in mein Zimmer kam und es aufs Bett warf, protestierte sogar die Matratze mit einem Ächzen.
    Ich öffnete mein Notebook und surfte für eine Weile ziellos im Internet, doch mein Blick glitt nur über den Bildschirm, ohne tatsächlich irgendetwas zu lesen. Meine Gedanken waren aber ganz woanders.
    Schließlich klappte ich den Computer zu, ging zum Nachttisch und öffnete die Schublade. Ich starrte auf die Münze. Bevor ich sie jedoch herausnehmen konnte, stürzte Jenna ins Zimmer und hatte Vix im Schlepptau.
    Ich schob die Schublade zu und hoffte, dass keine von beiden mein wildes Herzklopfen bemerkte.
    Aber Jennas Aufmerksamkeit galt dem Buch auf meinem Bett. »Wow, Soph, das ist aber mal ’ne ziemlich schwere Sommerlektüre, die du da hast.«
    »Ja«, erwiderte ich und ging zum Bett, um es ihr zu zeigen. Das Buch war noch schwerer, als ich es in Erinnerung hatte, und ich schwankte etwas, als ich mir den Wälzer auf die Arme wuchtete. »Bloß so eine Dämonenhausaufgabe von Dad.«
    »Wir wollten gerade zum Abendessen runtergehen«, sagte Jenna. »Willst du mitkommen?«
    Ich blickte zwischen den beiden Vampiren hin und her. Da ich Jenna ja fast den ganzen Nachmittag für mich allein gehabt hatte, war es keineswegs so, als würde ich sie jetzt nicht teilen wollen. Trotzdem mochte ich den beiden wirklich nicht dabei zusehen, wie sie einander anstrahlten und mit so vielen Wirs um sich warfen. Das erinnerte mich nur daran, wie beschissen mein eigenes Liebesleben war. »Ach, nö, ich denke, heute Abend werd ich hier oben einfach ein bisschen entspannen. Und vielleicht sogar tatsächlich mit dem Lesen anfangen.«
    Jenna zog eine bleiche Augenbraue hoch. »Sophie Mercer verzichtet für ihre Hausaufgaben aufs Essen?«
    »Klar, das ist mein neues verweichlichtes, britischeres Ich.«
    Das brachte Jenna und Vix zum Lachen, und nachdem sie mir das Versprechen abgenommen hatten, am nächsten Tag etwas mit ihnen zu unternehmen, tanzten sie förmlich zur Tür hinaus. Fehlte eigentlich nur noch, dass sie unter einem Regenbogen hindurchliefen und Rosenblätter hinter sich aufwirbelten oder so.
    Puh. Das war gehässig.
    Jenna hätte Tausende von Regenbögen und Rosenblättern verdient, rüffelte ich mich selbst, als ich mich aufs Bett fallen ließ und mir dabei Dads Buch schmerzhaft gegen das Brustbein stieß. Nach allem, was sie durchmachen musste, hatte Jenna eine ganze Ewigkeit voll von den tollsten Sachen verdient. Also warum brauchte ich sie dann nur mit Vix zu sehen, und schon wollte ich mir lieber den Schädel mit Dämonologien: Ein geschichtlicher Abriss vollstopfen? Ich schaute zum Nachttisch rüber und seufzte. Dann

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