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Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02

Titel: Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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Prellungen um seinen Hals herum ausbreitete. »Verzeih, aber mein Mitgefühl hält sich wirklich in Grenzen, Mercer.«
    Er hätte wahrscheinlich noch mehr gesagt, doch in eben diesem Augenblick wurde unsere Aufmerksamkeit auf etwas gerichtet, das in einiger Entfernung auf und ab hüpfte.
    Ein Licht.
    Mit einem Fingerschnippen löschte ich die blaue Kugel. Vermutlich hätten wir beide nichts lieber gewollt, als auf der Stelle kehrtzumachen und einfach wegzurennen, doch kopflos durch den Wald zu preschen, das war ja nicht gerade die unauffälligste Fluchtmethode. Stattdessen setzten wir langsam zurück, bis wir aus der Zone der Zerstörung, dem vermeintlichen Meteoritenkrater wieder heraus waren und im Schutz der Bäume weitergehen konnten. Doch ich hatte wahrscheinlich in meinem ganzen Leben noch keine größere Angst gehabt, und es war ein innerer Kampf gegen den Fluchtinstinkt, möglichst leise vom Krater wegzuschleichen – bei jedem Schritt darauf bedacht, kein Geräusch zu machen. Ich hörte ein leises Gemurmel, aber wir waren zu weit entfernt, als dass ich hätte erkennen können, wie viele Leute da hinter uns waren. Und das war im Grunde das Schlimmste: zu wissen, dass ich mich nur umzudrehen und zu verstecken brauchte, und dann würde ich herausfinden, wer hinter dieser ganzen Sache steckte. Doch dieses Risiko konnte ich nicht eingehen. Im Augenblick war es das Beste, erst einmal nach Thorne zurückzukehren und Dad zu erzählen, was hier so alles geschah.
    Erst als wir sicher den Strand erreicht hatten, sprinteten Archer und ich los, und als wir schließlich an dem Wäldchen ankamen, das den Itineris beherbergte, dachte ich, meine Lungen würden jeden Moment explodieren.
    Archer stützte sich mit beiden Händen auf den Knien ab und atmete tief durch. »Ich hätte nie gedacht, dass ich diesen Sprint noch einmal hinlegen müsste«, sagte er, als er wieder sprechen konnte.
    »Du hast den Itineris benutzt, um von Graymalkin wegzukommen«, sagte ich. Jetzt verstand ich endlich, wie es ihm gelungen war, so völlig spurlos zu verschwinden.
    Er nickte nur, bevor er die Kette aus seiner Tasche zog und sie wieder über unsere Köpfe gleiten ließ. »Bist du bereit?«, fragte er und nahm meine Hände.
    Ich warf einen Blick zurück über meine Schulter und fragte mich, wie es nur möglich war, dass sich in so kurzer Zeit so vieles verändern konnte.
    »So bereit, wie ich nur sein kann«, murmelte ich, und dann traten wir gemeinsam in den Itineris.

 
     
    32
    Als wir die Kornmühle erreichten, war die Sonne schon aufgegangen, was mich zunächst ziemlich überraschte, bis mir einfiel, dass A) die Sonne in England im Sommer idiotisch früh aufging und B) wir ja auch ein paar Stunden unterwegs gewesen waren. In meinem ganzen Leben war ich noch niemals so fertig gewesen. Ich fühlte mich ausgehöhlt und kraftlos, und als ich Archer ansah, wurde ich nahezu unerträglich traurig. Aber das lag bestimmt nur daran, dass ich durch das Raum-Zeit-Kontinuum gerade fast zerquetscht worden wäre. Das versuchte ich mir zumindest einzureden – doch im Grunde wusste ich ganz genau, dass meine Niedergeschlagenheit einen anderen Grund hatte.
    Und Archer schien es ähnlich zu gehen, denn seine Hände zitterten ein bisschen, als er uns die Kette abnahm. Er ließ sie einfach zwischen uns auf den Boden fallen, wo sie eine kleine Staubwolke aufwirbelte. Der Staub funkelte in einem Sonnenstrahl und sah erstaunlich hübsch aus – für Schmutz.
    Archers Gesicht war schweißüberströmt, irgendetwas klebte über dem linken Auge an seiner Stirn, und er hatte auf seiner Brust einen großen dunklen Fleck, wahrscheinlich Ghulblut. Und mir kam es so vor, als müsste ich genauso angeschlagen aussehen.
    »Okay«, sagte er schließlich und mit leicht heiserer Stimme. »Das war mit Abstand das schlimmste erste Date, das ich je gehabt habe.«
    Obwohl ich so müde war, dass ich fürchtete, jeden Moment auf dem schmuddeligen Boden zusammenzubrechen, lachte ich laut los. Er stimmte mit ein, und nachdem wir erst einmal angefangen hatten, konnten wir gar nicht mehr aufhören. Mir war schon klar, dass es nur an dieser merkwürdigen Mischung aus Erleichterung und Erschöpfung lag, doch es tat so gut, mit ihm zu lachen – die Gründe dafür interessierten mich überhaupt nicht.
    Tränen rannen über meine Wangen, und ich hatte richtig Seitenstiche vom Lachen. Aber für eine kleine Weile konnte ich vergessen, dass ich mich mal wieder in ein potenziell tödliches

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