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Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Titel: Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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eigentlich tun wollte. Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie eine Waffe abgefeuert, und ich war mir auch nicht sicher, wie genau das Pfählen funktionierte. Finleys und Aislinns Worte gingen mir wieder durch den Kopf: N utzlos, nutzlos, nutzlos.
    Als ich aufschaute, sah ich Izzy dasselbe Messer halten, das sie schon in der letzten Nacht gegen mich benutzt hatte, aber während sich Finley und der Werwolf noch im Dreck wälzten, schwankte Izzy auf den Beinen und war sich offenbar nicht sicher, wie sie sich auf die Kreatur stürzen sollte, ohne Finley dabei zu verletzen. Ich wühlte in dem Rucksack und zog eine Handvoll Glasfläschchen mit geweihtem Wasser heraus und schleuderte sie dem Werwolf mit aller Kraft auf den Rücken.
    Es stellte sich heraus, dass es mit meiner Kraft nicht weit her war, denn nur eine einzige dieser winzigen Flaschen zerbrach. Die anderen rollten harmlos vom Fell der Bestie auf den Boden. Immerhin gewann ich so seine Aufmerksamkeit.
    Der Werwolf ließ von Finley ab und fuhr zu mir herum. Von seiner Schnauze tropften lange Speichelfäden.
    Ich schluckte, als Finley rückwärts wegrutschte.
    In der vergangenen Nacht hatte ich in den Augen des Werwolfs einen Funken Menschlichkeit gesehen. Heute Abend, bei aufgehendem Vollmond, war das Geschöpf natürlich mehr Tier als Mensch. Es griff mich jedoch nicht an. Stattdessen legte es den Kopf schräg, senkte die Nase und schnupperte.
    »So ist es gut«, sagte ich und wünschte, meine Stimme würde nicht zittern. »Du weißt, was ich bin.« Ich mochte vielleicht nicht in der Lage sein, Magie zu benutzen, aber ich wusste, dass der Werwolf trotzdem spüren konnte, dass ich mehr war als ein gewöhnlicher Mensch. »Jetzt hör mir gut zu«, fuhr ich fort, wobei mir nur zu bewusst war, dass Finley und Izzy mich anstarrten, als sei ich vollkommen übergeschnappt. »Ich weiß, du hast Angst, und ich weiß auch, dass diese Mädchen dich gejagt haben. Aber wenn du ihnen etwas tust, dann gibst du nur noch mehr Leuten wie ihnen einen Grund, dich zu töten. Also, warum, ähm, trollst du dich nicht einfach?«
    Der Werwolf musterte mich, und drei Atemzüge lang dachte ich, wir würden vielleicht alle mit heiler Haut aus dieser Sache herauskommen. Doch dann bleckte er die Zähne, ein leises Knurren rumorte in seiner Brust, und ich wusste, ich war erledigt.
    Aus dem Augenwinkel sah ich Finley einen Bolzen in eine Miniarmbrust spannen, aber ich wusste, wie schnell sich Werwölfe bewegen konnten. Auf keinen Fall würde sie einen Schuss abgeben können, bevor mich die Kreatur erreicht hatte. Und dann sah ich einen hellen Blitz. Eine Sekunde lang dachte ich, dass Izzy vielleicht eine Pistole abgefeuert hatte. Dann aber durchströmte mich dieses Gefühl von Wut und Stolz und auch … Macht. Meine Hand hob sich, meine Finger zuckten – und der Werwolf erstarrte, festgehalten von einem funkelnden Netz aus Magie.
    Da, bitte schön!, jubilierte Elodies Stimme in meinem Kopf, und wenn ich die Kontrolle über meinen Körper gehabt hätte, hätte ich mit den Zähnen geknirscht.
    Ich weiß die Rettung zu schätzen. Aber hör mal, dieser Körperdiebstahl muss aufhören.
    Diesmal bekam ich keine Antwort, aber ich spürte, wie noch mehr Magie über meinen Kopf und meine Schultern quoll. Ich beobachtete, wie sich meine Finger erneut bewegten, und der Zauber, der den Werwolf festhielt, pulsierte und sandte blaue Funken aus. Aber dann war der Werwolf mit einem Luftzug verschwunden.
    Wo ist er hin?, fragte ich Elodie.
    Andere Dimension, antwortete sie, und ich fragte mich, wie eine Stimme in meinem Kopf so schnippisch klingen konnte.
    Was zum … , begann ich noch, aber dann drehte ich mich um und stand vor den beiden Brannicks.
    »Hört auf, so biestig zu Sophie zu sein«, hörte ich mich sagen.
    Finley und Izzy sahen sich an, dann wieder mich. »Ähm, warum redest du von dir selbst in der dritten Person?«, fragte Izzy.
    Aber Finley schüttelte den Kopf. »Das ist nicht Sophie, Iz«, sagte sie. »Erinnerst du dich, was sie uns erzählt hat? Sie kann nur dann zaubern, wenn sie von einem Geist besessen ist. Ich schätze, dies ist der Geist.«
    Ich spürte, wie ich nickte. »Elodie«, sagte mein Mund. »Und ich meine es ernst. Sie ist nicht gerade meine Lieblingsperson, aber sie hat eine Menge durchgemacht. Es ist nicht ihre Schuld, dass euer dämlicher Verein Aislinn rausgeworfen und sich dann hat abschlachten lassen. Ist eben dumm gelaufen.« Ich machte einen Schritt auf Finley zu und

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