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Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Titel: Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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ungefähr fünfzehn Minuten im Foyer, doch es gab keine Spur von Cal, auch nicht von den Casnoffs. Neugierig ging ich in Richtung Keller. Er lag am Ende eines schmalen Flurs, der vom Foyer abging, und obwohl das Licht in diesem Flur immer schlecht gewesen war, lag er jetzt vollkommen im Dunkeln. Ich konnte kaum die Holztür erkennen und musste sie für eine Weile abtasten, bevor ich den eisernen Türknauf fand. Ich drehte ihn, doch die Tür war verschlossen. War ja klar.
    »Hab ich schon versucht«, sagte Archer hinter mir.
    Ich war froh, dass es dunkel war, damit er nicht sehen konnte, dass ich schon wieder rot wurde. »Ich hab’s dir doch gesagt, Cross. Ab jetzt wird nur noch in Burgen geküsst.« Ich drehte mich so um, dass ich mit dem Rücken zur Tür stand.
    Er trat auf mich zu. »Mmh, aber das hier ist streng genommen außerhalb des Kellers«, murmelte er und zog mich in seine Arme.

15
    Sobald sich unsere Lippen trafen, war ich froh, dass ich mit dem Rücken zur Tür stand. Meine Knie drohten eindeutig , mir den Dienst zu versagen. Archer legte mir die Arme um die Taille und hielt mich noch fester, während ich die Finger in sein Hemd krallte und alles, was ich während der letzten Wochen empfunden hatte, in diesen Kuss fließen ließ – die Verzweiflung, die mich erfüllt hatte, als ich ihn für tot hielt, die Erleichterung, die ich nun verspürte, eingezwängt zwischen ihm und der Kellertür.
    Als wir uns endlich voneinander lösten, legte ich die Stirn an sein Schlüsselbein und holte tief Luft. Es dauerte einige Sekunden, bevor ich wieder sprechen konnte. »Hattest du nicht gesagt, dass wir dies später tun würden?«
    Er küsste mich auf die Schläfe. »Vor ungefähr zwanzig Minuten. Das gilt als später.«
    Kichernd hob ich den Kopf, um ihn anzusehen. »Du hast mir irgendwie gefehlt.«
    Obwohl es dunkel war, konnte ich ihn lächeln sehen. »Ich habe dich auch irgendwie vermisst.«
    »Ich sollte jetzt lieber nach oben gehen.«
    »Solltest du«, murmelte er und senkte seinen Mund auf meinen herab.
    Auf dem Weg zu meinem und Jennas Zimmer tänzelte ich regelrecht. Aber sobald ich durch die Tür trat, lösten sich meine glücklichen Gefühle so schnell auf, dass ich das Plopp! praktisch hören konnte.
    »Oh Mann«, sagte ich leise. »Warum überrascht es mich eigentlich noch, wenn sich alles immer als eklig und niederschmetternd entpuppt?«
    Jenna saß mitten auf ihrem Bett. »Ich dachte, das Fenster sei das Schlimmste«, meinte sie leise. »Oder, du weißt schon. Dass Evan gefressen wurde. Aber jetzt ist mir wirklich zum Heulen.«
    Unser Zimmer hätte man zwar nie als luxuriös bezeichnen können, aber dank Jennas zwanghafter Liebe zu Rosa war es … na gut, ich wollte eigentlich gemütlich sagen, aber bunt und vielleicht ein bisschen verrückt trafen es wahrscheinlich besser. Trotzdem, es war nun mal unser Zimmer, und mir war nie wirklich bewusst gewesen, wie sehr Jennas Lichter, Schals und ihre himbeerfarbene elektrische Heizdecke dazu beigetragen hatten, dass man sich in dem winzigen Wohnheimzimmer wie zu Hause fühlte.
    Jetzt gab es keine Lichter. Nur zwei Betten, die an gegenüberliegende Seiten geschoben worden waren, einen verkratzten Schreibtisch und eine Kommode, die sich bedenklich zur Seite neigte. Der Spiegel über der Kommode war fast blind und gesprungen und verzerrte unsere Spiegelbilder. Vielleicht lag es an dem grauen Licht, das durch den Nebel entstand, vielleicht lag es aber auch einfach daran, dass dieses Zimmer wie der Rest des Hauses aller Farbe beraubt worden zu sein schien. Was es auch sein mochte, dieses Wohnheimzimmer war jedenfalls kein Zuhause mehr. Stattdessen kam es mir mehr und mehr wie eine Zelle vor.
    Etwas in der Art wollte ich Jenna gerade sagen, als die Tür hinter mir zuknallte, und zwar so heftig, dass ich einen Satz machte. Den ganzen Flur entlang konnte ich auch andere Türen zuschlagen hören sowie einige gedämpfte Aufschreie.
    »Verschlossen?«, vermutete Jenna.
    Ich rüttelte an der Klinke. »Jepp.«
    »Denkst du, dass Archer recht hat und hier alle ihrer Magie beraubt worden sind? Oder dass vielleicht der Nebel Evan irgendwie die Magie genommen hat?«
    Ich ging zum Wandschrank hinüber und sagte seufzend: »Ich wette, man hat den Kindern hier die Magie entzogen, aber es spielt eigentlich keine Rolle.« Ich riss den Schrank auf. Genau wie ich gedacht hatte, hingen darin nichts weiter als Hex-Hall-Uniformen. »Ich bin zurzeit selbst ziemlich magielos«, bemerkte

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