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Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Titel: Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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leicht zu deuten war.
    »Ich habe dir doch gesagt, dass das sinnlos ist«, warf Archer ein und machte Anstalten aufzustehen. Ich hielt ihn am Ärmel fest und zog ihn wieder runter.
    »Warte. Elodie, bitte.«
    Sie kam zu uns herübergeschwebt und hatte den gleichen unergründlichen Ausdruck auf dem Gesicht. »Was soll ich tun?«
    Erleichtert ließ ich Archers Ärmel los und antwortete: »Alles, was du kannst. Irgendeine Art von Schutzzauber oder Unsichtbarkeitszauber … halt irgendetwas.«
    Elodie verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte Archer wütend an. Dann rauschte sie mit einem Winken und einem »Na schön« in mich hinein.
    Es war so unheimlich, dass Archer jetzt mich anschaute, aber Elodie sah. Seine Miene war wie versteinert und kalt, etwas, das ich auf seinem Gesicht noch nie zuvor gesehen hatte. Noch unheimlicher war es, ihn mit Elodies Gedanken in meinem Kopf zu beobachten. Sie war wütend, das konnte ich an dem Pumpen in meinen Adern und dem Pochen in meinem Magen spüren. Aber es war noch mehr als das. Sie war … traurig. Verletzt.
    »Gib mir deine Hände«, hörte ich meine Stimme sagen. Er zögerte kurz, dann legte er seine Handflächen über meine. Im gleichen Augenblick stieg das Bild in mir auf, wie er mein Gesicht in seine Hände nahm, als er mich küsste. Nein. Nicht mich.
    Elodie.
    Hör auf, daran zu denken!
    Glaubst du vielleicht, ich sei scharf auf diese Erinnerung?, blaffte sie zurück.
    »Okay«, sagte sie zu Archer, der irgendeinen Punkt hinter mir betrachtete. »Ich kann dich nicht unsichtbar machen oder so, aber dieser Zauber wird verhindern, dass du Schmerz empfindest, und jeden echten Schaden begrenzen, den man dir zufügen kann. Der Zauber wird jedoch nicht ewig halten, daher schlage ich vor, dass ihr beide, du und Sophie, schleunigst eine Möglichkeit findet, von hier zu verschwinden.«
    »Oh, super, darauf wären wir ja noch gar nicht gekommen.«
    »Willst du den Zauber oder nicht?«
    Archer nickte grimmig und drückte meine Hände fester. Einen Moment später spürte ich, wie Elodies Magie aus meinem Kopf in meine Finger hinabfloss und in Archers Finger hinein. Sobald die Magie verebbte, ließ Elodie seine Hände fallen und wischte sich meine an meinen Oberschenkeln ab.
    »Bitte schön«, sagte sie.
    Archer öffnete und schloss die Hände, betrachtete sie und erwiderte: »Danke.«
    »Na wenn schon«, war Elodies einzige Antwort, dann war sie verschwunden und ließ mich ausgestreckt auf dem Boden liegen.
    Das sah bestimmt klasse aus.
    Ich spürte feste Hände auf den Schultern, dann saß ich auch schon aufrecht da und lehnte mich an Archers Brust.
    »Das war unheimlicher, als ich erwartet hatte«, murmelte er an meiner Schläfe.
    Ich versuchte zu schnauben. »Wem sagst du das. Wie fühlst du dich?«
    »Besser«, sagte er. »Aber wenn dieser Schutz nur von begrenzter Dauer ist, dann solltest du möglichst bald mit Mrs Casnoff reden.«
    Unglücklicherweise entpuppte sich dies als leichter gesagt als getan. In den nächsten Tagen sah ich Mrs Casnoff nur beim Abendessen, wo sie auf ihrem Platz saß und mit leerem Blick die Wand anstarrte. Ich fragte mich, wie zum Geier ich sie jemals allein antreffen sollte.
    Das war nicht das Einzige, das sich als schwierig herausstellte. Jenna und ich waren entschlossen, nach dem Grimoire zu suchen. Doch bei all den Trainingssitzungen , die uns Lara aufzwang (und die zu verfolgen noch immer unerträglich war, obwohl ich wusste, dass Archer die Schmerzen nur vortäuschte), sowie der Tatsache, dass unsere Türen bei Sonnenuntergang verschlossen wurden, hatten wir kaum eine Chance. Ich versuchte, Elodie noch einmal zu rufen, aber nach dem Zauber mit Archer schien sie auf Abstand gegangen zu sein.
    An unserem fünften Tag in Hex Hall fing ich an, langsam durchzudrehen. »Wir müssen etwas unternehmen«, sagte ich zu Jenna, als wir an diesem Morgen zum Gewächshaus gingen. »Wir sind jetzt schon fast eine Woche hier, und dabei sind wir der Entdeckung des Zauberbuchs keinen Schritt nähergekommen. Wir haben nicht den leisesten Schimmer, wie wir die Casnoffs daran hindern sollen, alle Schüler hier in Dämonen zu verwandeln. Und ich habe Mrs Casnoff nicht mehr alleine gesehen, seit … «
    Ich schaute hinter mich und stellte fest, dass Jenna erstarrt war. Sie zeigte auf den Teich. »Ähm, jetzt gerade ist sie allein.«
    Am Rand des Wassers stand eine kleine Steinbank. Darauf saß Mrs Casnoff mit dem Rücken zu uns, während ihr das weiße Haar um

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