Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall
fruchtloses Gespräch mit Mrs Casnoff als auch über das, was wir über den Keller erfahren hatten. »Elodie denkt, sie könne die Tür mit einem Zauber belegen, der Sophie Zutritt verschafft«, beendete sie ihren Bericht.
Archer setzte sich so auf das Bett, dass er mir ins Gesicht sehen konnte. »Ich werde mit dir gehen«, stellte er fest.
Ich zog beide Augenbrauen hoch und sah ihn an. »Cross, du bist das persönliche Foltermeerschweinchen der Casnoffs. Es ist ein Wunder, dass sie dich in deinem Zimmer bleiben lassen und dich nicht in einem Kerker in Ketten legen. Wenn sie dich dabei erwischen, wie du im Keller umherspazierst … «
»Wenn die Casnoffs mich einsperren wollten, hätten sie das längst getan.«
»Warum haben sie das eigentlich nicht gemacht?«, fragte Jenna laut. Archer zuckte die Achseln.
»Vielleicht weil sie wissen, dass ich nicht fliehen kann? Oder vielleicht wäre es eine Strafe für die anderen Schüler, den Typen ansehen zu müssen, dem sie jeden Tag bei lebendigem Leib die Haut abziehen. Eins von beiden, nehme ich an.«
Archer drehte sich wieder zu mir um, und dieses vertraute Lächeln blitzte auf seinem Gesicht auf. »Na komm, Mercer. Ich, du und der Keller. Was könnte da schon schiefgehen?«
20
Einige Tage später fand ich mich im Keller wieder. Aber diesmal war ich mit etwas beschäftigt, das viel mehr Spaß machte als das Katalogisieren von magischem Schrott.
»Was ist aus dem Versprechen geworden, dass wir in Burgen rummachen würden?«, fragte ich, als Archer und ich uns voneinander lösten, um Luft zu holen. Ich lehnte an einem der Regale, die Hände um Archers Taille gelegt. Hinter seiner Schulter starrte mich ein Glas mit Augäpfeln an, auf das ich mit dem Kopf deutete. »So was wie das da killt nämlich irgendwie die Stimmung.«
Er warf einen Blick auf das Glas und drehte sich mit zuckenden Augenbrauen zu mir um. »Findest du? Ich meine, es bewirkt genau das Gegenteil.«
Kichernd stieß ich ihm den Ellbogen in den Magen und löste mich von dem Regal. »Du bist echt krank.«
Er lächelte und senkte den Kopf, um mich wieder zu küssen, doch ich lief um ihn herum. »Komm schon, Cross, wir sind doch aus einem ganz bestimmten Grund hier unten und nicht, um rumzuknutschen.«
Grinsend verschränkte Archer die Arme vor der Brust. »Das ist vielleicht nicht dein Grund gewesen, aber…«
Ich fiel ihm ins Wort. »Nein. Lenk mich nicht mit deinem schmutzigen Gequatsche ab. Wir müssen den Keller durchsuchen, und dieser Zauber, den Elodie gewirkt hat, wird sicher nicht ewig halten.« Elodie war an der Kellertür in meinen Körper gerauscht und hatte einen schnellen Zauber hervorgebracht, um die Tür aufzuschließen. Sie hatte Archer nicht einmal angesehen, geschweige denn irgendetwas gesagt. Und in der Sekunde, als das Schloss aufklickte, war sie verschwunden.
Das Grinsen verschwand aus Archers Gesicht, und nun wirkte er tatsächlich irgendwie mürrisch.
»Ist das ehrlich so schlimm für dich, dass wir im Moment nicht rummachen können?«, neckte ich ihn.
Aber er war todernst, als er den Kopf schüttelte und erwiderte: »Das ist es nicht. Es ist Elodie.«
»Was soll mit ihr sein?«
Archer verdrehte die Augen. »Ich weiß es nicht, Mercer. Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht gerade verrückt nach dem Geist meiner Exfreundin bin, der gelegentlich den Körper meiner jetzigen Freundin bewohnt.«
Ich trat einen Schritt zurück und stieß gegen ein anderes Regal. Etwas fiel herunter und polterte über den Lehmboden. »Wow, also bin ich jetzt deine Freundin?«
Archer zuckte die Achseln. »Wir haben versucht, uns umzubringen, haben gegen Ghule gekämpft und uns viel geküsst. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir damit in manchen Kulturen verheiratet wären.«
Jetzt war ich damit dran, die Augen zu verdrehen. »Na wenn schon. Hör zu, Tatsache ist, ich habe im Moment keine Magie. Elodie schon. Wenn sie mich gelegentlich als ihre Marionette benutzt und das bedeutet, dass ich wieder Kräfte habe, dann ist mir das recht. Und dir sollte es auch recht sein. Mein Körper, mein Geist, und überhaupt.«
Archer wollte offensichtlich noch mehr sagen, aber schließlich nickte er nur und antwortete: »Na gut. Einverstanden.«
Etwas an der Art, wie er das sagte, ärgerte mich, aber ich ging nicht darauf ein. »Okay, also, wo sollen wir anfangen?«
Archer knöpfte seine Manschetten auf und fing an, sich die Ärmel hochzukrempeln. »Jenna hat gesagt, Lara sei wie oft hier unten gewesen?
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