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Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Titel: Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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seine Brust.
    Wir standen einen langen Augenblick so da, bis er sagte: »Weißt du, wir haben immer noch eine halbe Stunde hier unten. Wär doch schade, wenn wir die vergeuden.«
    Ich stach ihm in die Rippen und er zuckte übertrieben zusammen. »Auf gar keinen Fall, Alter. Meine Tage der Liebe in Kellern, Mühlen und Kerkern sind vorbei. Entweder in einer Burg oder gar nicht.«
    »In Ordnung«, antwortete er, während wir unsere Finger miteinander verschränkten und auf die Treppe zugingen. »Aber muss es eine echte Burg sein, oder würde es auch eins von diesen aufblasbaren Hüpfdingern tun?«
    Ich lachte. »Oh, aufblasbare Burgen sind total … «
    Gerade schlidderte ich über die erste Stufe und konnte mich gerade noch fangen, wobei Archer mit mir zusammenstieß.
    »Was zum Henker ist das denn?«, fragte ich und zeigte auf einen dunklen Fleck in der Ecke, die mir am nächsten war.
    »Okay, Frage Nummer eins, die man in einem Gruselkeller nicht hören will«, sagte Archer. Aber ich ignorierte ihn und trat von der Treppe herunter. Der Fleck kam aus der Steinmauer und bedeckte vielleicht dreißig Zentimeter des Lehmbodens. Er sah schwarz aus und außerdem leicht … klebrig. Ich schluckte meinen Ekel hinunter, kniete mich hin und berührte die Pfütze zaghaft mit einem Finger.
    Archer hockte sich neben mich und griff in seine Tasche. Er zog ein Feuerzeug hervor, und nach einigen Versuchen sprang eine zuckende Flamme heraus.
    In dem schummrigen Licht betrachteten wir meine Fingerspitze.
    »Also, das ist … «
    »Ja, es ist Blut«, erklärte ich, ohne den Blick von meiner Hand abzuwenden.
    »Gruselig.«
    »Ich wollte widerlich sagen, aber gruselig tut es auch.«
    Archer wühlte wieder in seinen Taschen, und diesmal förderte er eine Papierserviette zutage. Ich nahm sie entgegen und machte Lady Macbeth harte Konkurrenz in der Hände-Schrubben-Abteilung. Doch als ich versuchte, eine Hautschicht von meinem Finger zu entfernen, ließ mir etwas keine Ruhe. Ich meine, etwas anderes als die Tatsache, dass ich gerade in eine Blutlache gefasst hatte.
    »Überprüf die anderen Ecken«, sagte ich zu Archer.
    Er stand auf und durchquerte den Raum. Ich blieb, wo ich war, und versuchte, mich an den Nachmittag zu erinnern, an dem Dad und ich mit dem Zauberbuch der Familie Thorne dagesessen hatten. Wir hatten uns Dutzende von Zaubern angesehen, aber es war einer dabei gewesen …
    »Es ist Blut in jeder Ecke«, rief Archer von der anderen Seite des Kellers. »Zumindest vermute ich, dass es Blut ist. Im Gegensatz zu gewissen anderen Leuten verspüre ich keinen Drang, die Finger da reinzustecken.«
    Ich senkte den Kopf und presste die Augen fest zusammen. »Ich weiß, was das ist. Ich habe etwas über einen Zauber gelesen, der in allen vier Ecken eines Raumes Blut verwendet.« Ich stellte mir den Grimoire vor und sah meine Finger die Seiten umblättern. »Es war ein Haltezauber«, sagte ich schließlich. »Das Blut hat den Raum in einen Käfig verwandelt, aber dazu war eine irrsinnige Menge Magie nötig. Eine Hexe konnte es nicht alleine tun, weil es all ihre Kraft aufgezehrt hätte.« Ich sah auf, und Archer begegnete meinem Blick. »Es sei denn, die Hexe könnte Kraft von etwas anderem abziehen«, fügte ich hinzu.
    Archer sah sich im Keller um. »Oder von einer Menge anderer Dinge.«
    »Nun, das wäre ein gelöstes Rätsel«, erklärte ich und stand auf. »Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Was hält Mrs Casnoff hier unten fest?«
    »Und wo?«, ergänzte Archer. Doch ich schüttelte den Kopf.
    »Das Wo kenne ich«, eröffnete ich ihm. »Zumindest denke ich das. Der Haltezauber funktioniert wie eine Art magisches Netz. Das Blut in den Ecken erdet ihn, und der Zauber selbst wölbt sich über den Raum.«
    Wir sahen beide hoch, als erwarteten wir, Bögen schimmernder Fäden an der Decke zu sehen. Aber da war nichts außer den üblichen staubigen Balken.
    »Der Zauber ist in der Mitte des Raumes am stärksten«, sprach ich weiter. »Also, egal was du festhalten willst, du wirst es so weit wie möglich in der Mitte aufstellen.«
    »Du musst als Kind unheimlich gut in Memory gewesen sein«, sann Archer nach.
    Ich zuckte die Achseln. »Wenn man ein Buch mit der mächtigsten dunklen Magie aller Zeiten durchgeht, passt man eben auf.«
    Unsere Blicke fielen auf die Mitte des Raumes, wo sich nichts weiter als eins der unzähligen Kellerregale befand. Unter diesem Regal sahen wir Schleifspuren im Schmutz.
    Jeder stellte sich an ein Ende

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