Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Titel: Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
Vom Netzwerk:
Mindestens drei Mal in dieser Woche?«
    Ich nickte. »Jepp. Sie nimmt nie was mit nach unten und bringt nie irgendwas mit zurück nach oben.«
    »Okay«, sagte er und stieß einen langen Atemzug aus. »Also, was sie auch tut, jedenfalls muss sie einen oder mehrere der Gegenstände benutzen, die sich schon hier unten befinden.«
    Ich betrachtete die vollgestopften Regale. »Also, nur um das klarzustellen: Sie tut … irgendwas. Mit irgendeinem Zeug. Das irgendwo ist.«
    »Genau, das trifft es so ziemlich«, gab Archer zurück.
    »Ziemlich vage«, murrte ich, schälte mich aus meinem Blazer, warf ihn auf das nächste Regal und verzog das Gesicht, als eine dicke Staubwolke aufstieg. »Bah, ekelhaft. Würde es die Casnoffs umbringen, gelegentlich mal einen Reinigungszauber zu wirken? Ich schwöre bei Gott, alles hier drin ist bedeckt mit mindestens zwei Zentimetern … « Meine Worte verloren sich, als mir ein Gedanke kam. Archers breitem Lächeln nach zu urteilen war er gerade auf die gleiche Idee gekommen.
    »Ich wette, wenn du hier mindestens drei Mal die Woche irgendein Teil benutzt hast, ist es ziemlich staubfrei«, stellte er fest.
    »Also suchen wir nach dem am wenigsten ekelhaften Regal. Leichte Übung.«
    Zumindest dachte ich das. Ungefähr zwanzig Minuten lang gingen Archer und ich um jede einzelne Kiste herum und nahmen jeden Platz unter die Lupe. Ich sah einige Gegenstände, die ich vom Kellerdienst her kannte (ein rotes Stück Stoff, ein paar Vampirreißzähne in einem Glas), und auch einige Dinge, von denen ich mir ziemlich sicher war, dass ich sie bisher nur in Albträumen gesehen hatte. Was ich allerdings nicht sah, war ein sauberes Regal. Selbst die einzelnen Gegenstände waren mit Staub bedeckt, was merkwürdig schien. Denn weil sie magisch waren, bewegten sie sich ständig von allein im Keller herum. Sie hatten für gewöhnlich keine Zeit, Staub anzusetzen … Plötzlich kam mir ein neuer Gedanke.
    Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, um über das Bücherregal hinwegzuschauen. »Cross.«
    Sein Kopf fuhr einige Regale weiter in die Höhe. »Was ist?«
    »Überprüf den magischen Müll.«
    Er warf mir einen Blick zu. »Oh, ist das nicht genau das, was wir gerade tun? Denn ich habe soeben Herzen und unsere Initialen in den Dreck geschrieben.«
    »Zum Totlachen«, gab ich trocken zurück. »Was ich meine, ist, warum sind auch die Gläser und Kisten und all der andere Kram mit Staub bedeckt? Ich meine, sie spielen doch die ganze Zeit Bäumchen wechsle dich , stimmt’s? Sie sind gar nicht lange genug an einer Stelle, um staubig werden zu können.«
    »Da ist was dran.« Archer ließ für einen Moment den Blick über das Regal vor sich wandern, dann sagte er: »Jetzt mal los«, und zog ein großes Glasgefäß hervor. In dem Glas konnte ich gerade ein paar weiße Handschuhe ausmachen. Ich erinnerte mich an sie, wie sie flogen. Archer und ich hatten einmal fast eine halbe Stunde damit verbracht, sie durch den Keller zu jagen. Es war uns damals nur mit vereinten Kräften gelungen, die Handschuhe in dieses Glas zu zwängen.
    Jetzt schraubte Archer den Deckel auf und kippte die Handschuhe auf das Regal. Sie lagen vollkommen reglos da. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass sie tot waren.
    Archer ging zu einem anderen Regal, und nachdem er ein wenig herumgestöbert hatte, zog er eine alte Trommel hervor, deren Haut verschimmelt und eingerissen war. »Da ist auch keine Magie mehr drin«, stellte er fest und hielt die Trommel hoch, damit ich sie sehen konnte.
    Ich drehte mich im Kreis und betrachtete das ganze magische Gerümpel und spürte seine … na ja, seine Ruhe. »Es ist nirgendwo mehr Magie«, sagte ich zu Archer. »Kann Magie einfach … so abfließen?«
    Er kam um das Regal herum und trat neben mich. »Ich habe noch nie gehört, dass so etwas geschehen ist, aber wer weiß? Es ist jedenfalls ziemlich merkwürdig, so viel steht fest.«
    »In Hex Hall gehen merkwürdige Dinge vor sich. Wer hätte das gedacht?«, fragte ich leichthin, aber innerlich war ich tief enttäuscht. Ich war mir so sicher gewesen, dass wir hier unten etwas finden würden, das die Casnoffs vielleicht aufhalten würde, was immer sie auch vorhaben mochten. Ich weiß gar nicht, warum ich es mir so einfach vorgestellt hatte.
    Archer legte mir einen Arm um den Hals und zog mich an sich, um mit den Lippen meinen Kopf berühren zu können. »Wir werden schon noch dahinterkommen, Mercer«, murmelte er, und ich drückte die Wange fester an

Weitere Kostenlose Bücher