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Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Titel: Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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hatten, kam von einer nackten Glühbirne an einer Schnur, der gleichen wie oben im Keller. Und in diesem Raum standen Schulter an Schulter ungefähr ein Dutzend Kinder. Oder zumindest waren sie früher mal Kinder gewesen.
    Sie schauten blicklos geradeaus, die Arme hingen ihnen steif an den Seiten. Sie waren wie mechanische Puppen, die nur darauf warteten, dass jemand sie aufzog. Hinter mir murmelte Archer etwas, aber ich konnte ihn nicht richtig verstehen. Eine Welle der Übelkeit schlug über mir zusammen, als ich vor Nick hintrat und in seine leeren Augen sah. Daisy stand neben ihm, ihr dunkles Haar wirkte durcheinander, die Lippen leicht geöffnet, als sei sie gerade dabei gewesen, etwas zu sagen, als sie erstarrt war. Hinter ihnen sah ich Anna und Chaston. Der Glamourzauber, den sie benutzt hatten, um so schön zu werden wie Elodie, war jetzt verschwunden. Daher sahen sie viel reizloser aus, als ich sie in Erinnerung hatte. Außerdem wirkten sie jünger. Jetzt verspürte ich einen stechenden Schmerz in meiner Brust.
    Ich erinnerte mich daran, dass ich im Garten von Thorne mit Nick gescherzt hatte; wir hatten Magie benutzt, um uns gegenseitig dumme Kleider anzuziehen. Und wie er Daisy immer angesehen hatte. Wie sie sich unbewusst an ihn geschmiegt hatte, wenn sie nebeneinandersaßen.
    »Sie hat hier Leute eingelagert«, sagte ich, und meine Stimme hallte von den Wänden wider. »Als wären es Dinge . Archer. Das ist … Hör zu, ich wusste schon, dass das hier unten schlimm werden würde. Es war ja nicht sehr wahrscheinlich, dass Lara Casnoff einen mächtigen Blutzauber benutzte, um ihr Rezept für Schokoladenkekse zu bewachen. Aber das hier?«
    »Ja«, erwiderte Archer leise. »Das übertrifft schlimm noch, es ist ein Albtraum.« Er legte mir die Hand in den Nacken. »Das ist der Junge, der mich in der Mühle angegriffen hat, nicht wahr?« Er deutete mit dem Kopf auf Nick.
    »Ja. Sie müssen ihn irgendwie geschnappt haben.« Ich berührte Nicks Hand. Sie war kalt und wächsern.
    »Was denkst du, was mit ihnen geschehen ist?«
    »Keine Ahnung. Es könnte der Haltezauber sein. Oder es ist irgendeine andere Art von Magie, die noch dazukommt.« Diese Kinder verströmten so viel dunkle Macht, dass ich sofort wusste, dass sie alle Dämonen waren. Jeder Einzelne von ihnen. Mit ihren und meinen eigenen verzweifelten Kräften konnte ich nicht abschätzen, wie viel Magie tatsächlich in dieser schauerlichen kleinen Höhle steckte.
    Archer stieß einen langen Atemzug aus. »Ich hätte nie gedacht, dass mir mal jemand leidtun würde, der versucht hat, mich auszuweiden.«
    »Das war nicht er. Ich meine, er war es schon, aber das war nicht er. Die Casnoffs haben ihn zu einem Monster gemacht. Sie haben ihn von Anfang an … keine Ahnung … auf dich angesetzt? Sie haben sie alle zu Monstern gemacht.« Ich deutete mit der Hand auf die anderen Kids, die in dieser kleinen Zelle standen. »Und wenn die Casnoffs ihren Willen bekommen, dann werden wir noch alle hier unten enden.«
    Archer zog mich enger an sich und murmelte: »Das werden wir nicht zulassen.«
    »Aber wie?«, rief ich, und das Wort prallte von den Wänden des Raumes ab. »Sieh dir doch an, womit wir es zu tun haben, Cross. Wir können keine Magie benutzen. Wir können hier nicht weg.« Ich machte eine ausladende Handbewegung. »Wir wissen nicht einmal, was im Rest der Welt vor sich geht. Wir können nichts weiter tun, als im Keller Scooby-Doo zu spielen.«
    »Da wäre schon noch was, Sophie«, wandte Archer ein.
    Wenn Archer meinen ganzen Vornamen benutzte, wusste ich, dass er es ernst meinte. »Wovon redest du?«
    Er wich einige Schritte zurück. »Pass auf: Du willst doch, dass die Casnoffs verschwinden und diese Kinder gerettet werden oder zumindest … na ja, von ihrem Elend erlöst werden. Glaube ich jedenfalls. Du willst, dass niemand jemals wieder Dämonen beschwört. Es gibt noch andere Leute, die das auch wollen.«
    »Sag mir jetzt bitte, dass du nicht vom Auge sprichst.«
    Er wandte den Blick ab und schob die Hände in die Hosentaschen. »Ich sage nur, dass ihr – du und das Auge – hier ein gemeinsames Ziel habt.«
    Ich war mir nicht sicher, ob ich verblüfft oder wütend oder sogar angewidert war. Es war eine Mischung aus allen dreien. »Okay, gibt es hier unten ein Gasleck? Oder hast du dir im Tunnel den Kopf gestoßen? Denn das ist wirklich die einzige Entschuldigung dafür, etwas so völlig Bescheuertes zu sagen.«
    »Oh, du hast natürlich recht,

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