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Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Titel: Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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da?«, überlegte Cal laut.
    Ich sah zu, wie die Dämonen knurrten und zischten und einander mit den Krallen angriffen. »Sie kämpfen«, murmelte ich. »Das ist bei Dämonen so. Sie sind nicht gerade die am leichtesten zu kontrollierenden Wesen im Universum. Gott, ich wette, Lara ist nicht einmal bewusst, was sie da entfesselt hat.«
    Ich zuckte zusammen, als eine der Dämonen-Elfen auf eine vertraute Gestalt losging – Daisy. Ich dachte, die Elfe könne vielleicht einmal Nausicaa gewesen sein, aber es war schwer zu sagen. Ihre ehemals grünen Flügel waren jetzt von einem dunklen Marineblau und schienen rasiermesserscharfe Kanten zu haben. Vor meinen Augen schnitten diese Flügel in Daisys erhobene Arme.
    Ich würgte meine Angst herunter, schüttelte den Kopf und sagte: »Aber es spielt keine Rolle. Wichtig ist nur, dieses Ritual und die Casnoffs zu finden. Und … «
    Ich brach mit einem Aufschrei ab, als mich etwas zu schubsen versuchte. Nein, nicht von der Seite. Von innen.
    Elodie.
    Diesmal stieß meine Magie sie einfach zurück, und ihr Geist flatterte einige Schritte von mir entfernt und wedelte mit den Händen. »Entschuldige, entschuldige«, formte sie mit den Lippen. »Ich war in Eile. Das Ritual ist nicht im Haus. Lara hat es.«
    »Was?«
    »Sie wusste, dass ihr kommen würdet. Ich habe keine Ahnung, woher. Aber sie wusste es. Sophie, das sind alles Dämonen. Jedes Kind, das hier gewesen ist. Sie hat sie alle verwandelt.«
    Es waren über hundert Kinder auf der Schule gewesen.
    »Wo ist Lara?«
    »Bei der Grube. Es gibt immer noch einige, an denen sie arbeitet.«
    Ich schauderte bei diesem Ausdruck: an denen sie arbeitet. »Izzy, wie fühlst du dich?«
    Sie lehnte sich noch immer gegen Cal, aber ihr Gesicht war grimmig, als sie unter ihre Jacke griff und ihren Splitter Dämonenglas hervorzog. »Mir geht’s gut.«
    Das bezweifelte ich zwar, griff aber nach ihrer Hand. »Wir werden den Transportzauber benutzen. Er wird uns direkt zur Grube bringen. Aber wenn wir dort ankommen … « Ich sah die anderen an. »Es wird schlimm sein. Wahrscheinlich noch schlimmer als schlimm.«
    »Wir werden es schon schaffen«, erwiderte Cal.
    »Ja«, stimmte Jenna ihm zu und lächelte zittrig. »Wir sind selber irgendwie ziemlich harte Socken.«
    Ich ergriff ihre Hand. »Da hast du verdammt recht.«
    Wir kauerten uns aneinander, und obwohl ich von all der Magie, die ich gewirkt hatte, erschöpft war, spürte ich den vertrauten Luftzug.
    Sobald wir landeten, wusste ich, dass wir am richtigen Ort waren. Meine Zähne und meine Haut schmerzten von der Magie, die um uns herum pulsierte. Als ich die Augen öffnete, sah ich die gähnende Grube, die Archer und ich im Sommer besucht hatten. Damals war es nicht mehr als ein großes Loch im Boden gewesen. Jetzt aber erstrahlte die Grube hell in einem leuchtend grünen Licht. Lara stand am Rand des Erdloches, das zerknitterte Stück Pergament in Händen. Bei seinem Anblick tat mein Herz einen Satz. Das Ritual. Ich erhob mich. Hinter mir konnte ich in der Ferne Gebell hören. Wahrscheinlich hatten wir nur wenige Minuten, bevor zumindest einige von Laras Dämonen uns erreichten.
    Lara sah mich von der anderen Seite der Grube. Ihr Gesicht wurde von dem unheimlichen grünen Schimmer erleuchtet und ließ ihr Lächeln finster erscheinen, während sie sagte: »Sophie. Ich hatte es im Gefühl, dass wir dich wiedersehen würden.«
    Wenn sie gedacht hatte, ich sei bereit, dieses ganze Führe-ein-Gespräch-mit-dem-Bösewicht-Ding durchzuziehen, lag sie völlig daneben. Ich hob eine Hand, während ich mit der anderen in meinen Taillenbund und nach dem Zauberbuch griff. Eine super-magische Explosion stand unmittelbar bevor.
    Kraft sammelte sich um meine Fußsohlen, stieg durch meine Knöchel auf und erfüllte meine Beine und meinen Körper, bis sie meine Arme entlangraste und in meinen Fingerspitzen knisterte.
    »Ah, ja«, sagte Lara und drückte das Ritual fester an ihre Brust. »Töte mich. Zerstör den Zauber. Schließ die Grube. Dann werden all deine kleinen Dämonen-Freunde wieder normal werden.«
    Ich konzentrierte meine Kräfte. Jetzt durfte nichts mehr schiefgehen. Ich hatte nur diese eine Chance.
    »Das mit deiner Familie ist natürlich ein Jammer.«
    Verwirrt öffnete ich die Augen. Dann folgte ich Laras Blick in die Grube, und plötzlich schien meine ganze Magie – und mein Blut – zu versiegen.
    Dort auf dem Boden lagen Finley und Aislinn, bewusstlos.

32
    Hinter mir konnte ich Izzy

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