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Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Titel: Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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Tagesanbruch würden wir den Itineris zurück nach Hex Hall nehmen und diese Sache beenden.
    »Lasst mich zu Archer gehen und es ihm erzählen«, sagte ich und schälte mich aus der Decke, während ich aufstand. Draußen hatte der Wind aufgefrischt und wehte mir das Haar ins Gesicht, während ich das Ufer nach Archer absuchte. Als ich ihn nicht sah, streckte ich den Kopf in sein Zelt. Aber auch dort war er nicht. Ich ging hinter das Haus, beschirmte die Augen gegen die Sonne und hielt zwischen den Bäumen und Felsen Ausschau nach einer vertrauten, dunklen Gestalt.
    Ich nahm eine Bewegung am Rand meines Gesichtsfeldes wahr und drehte mich erleichtert um.
    Aber es war nicht Archer. Es war Elodie, die in der Brise schwankte. Bei Tageslicht war sie noch durchscheinender als sonst. Ihr rotes Haar flatterte um sie herum, als sei sie unter Wasser. »Er ist weg«, formte sie mit den Lippen. »Er hat den Itineris genommen.«
    Mit einem flauen Gefühl im Magen fragte ich: »Wohin?« Aber ich wusste es bereits.
    Elodie bestätigte es nur, als sie sagte: »Zum Auge . Er hat mich gebeten, dir zu sagen, dass es ihm leidtut, aber er musste es tun.«
    Ich blinzelte gegen Tränen an, die nichts mit der Sonne oder dem Wind zu tun hatten. »Du hast ihn also gesehen?«
    »Ich habe hier rumgehangen, seit du angekommen bist. Ich hab mich bloß nicht sichtbar gemacht. Aber er muss gewusst haben, dass ich hier war, denn er hat mich gerufen. Er sagte, ihm schulde ich nichts, aber dass ich dir etwas schuldig sei.«
    Ihre Gestalt war so blass, dass es schwer zu erkennen war, aber ich dachte, dass ich Bedauern auf ihrem Gesicht sah. »Er hatte recht. Ich entschuldige mich für die Sache mit Cal. Es war nicht fair, euch beiden wehzutun, nur um Archer zu verletzen.«
    »Entschuldigung angenommen«, erwiderte ich. Ich war überrascht festzustellen, dass ich es ernst meinte. »Was hat er sonst noch gesagt?«
    »Nur dass er zum Auge geht und dass es ihm leidtut.« Sie verzog das Gesicht. »Oh, und noch etwas Merkwürdiges. Ich solle dir sagen, dass er in Bezug auf dieses Zelt immer noch genauso empfinde. Und er verspreche, es dir bei eurer nächsten Begegnung persönlich zu sagen.«
    Ich stieß ein bellendes Lachen aus, das eher ein Schluchzen war. »Dieses Arschloch«, heulte ich. Elodie nickte mitfühlend. »So ein Mistkerl.«
    Als ich Thorne Abbey verlassen hatte, hatte ich Archers Schwert in der Hand gehalten und irgendwie das Gefühl gehabt, dass alles gut werden würde. Bitte, dachte ich. Ich habe den Rest meiner Magie zurückbekommen, also gib mir auch diese Macht.
    Aber ich bekam keine andere Antwort als das Pfeifen des Windes.

31
    Am nächsten Morgen versammelten wir uns alle an dem großen Felsen, der den Itineris barg. Ich trug meine Hex-Hall-Uniform, weil ich dachte, dass dies die unauffälligste Kleidung sei, um mich in die Schule zurückzuschleichen. Jenna trug die gleiche Uniform, ebenso wie die beiden jüngeren Brannicks. Der Art nach zu schließen, wie beide an ihren Röcken herumzupften, waren sie nicht besonders glücklich darüber.
    »Ihr tragt jeden Tag Kniestrümpfe?«, fragte Izzy mit finsterem Gesicht. »Das ist ja schon Grund genug, um diese Schule niederzureißen.«
    Obwohl ich Angst hatte und mir Sorgen machte, kicherte ich. »Warte nur, bis wir dort ankommen und du erlebst, was für eine Folter Wolle bei feuchtem Wetter ist. Du wirst die ganze Insel versenken wollen.«
    »So schlimm ist es gar nicht«, sagte Cal, und Jenna johlte vor Lachen.
    »Yeah, sagt der Mann, der im August Flanell trägt.«
    »Okay«, meldete sich Aislinn zu Wort, während sie ein Halfter um ihre Hüfte befestigte. Drei Stücke aus Dämonenglas baumelten daran herunter. Izzy und Finley hatten sich etwas Ähnliches unter ihre Blazer geschnallt, genau wie Jenna und Call. Ich hatte gar nichts bei mir, aus naheliegenden Gründen. Ich betrachtete meine noch immer rosigen Fingerspitzen. Zumindest passten sie zu meiner anderen Dämonenglasnarbe, dem breiten, dunkelroten Schnitt in meiner Handfläche. Gedanken wie dieser ließen mich vor dem, was geschehen würde, weniger Angst haben.
    »… und lasst Sophie das Ritual holen«, sagte Aislinn gerade. Ich hatte mich völlig ausgeklinkt und schüttelte nun den Kopf. Dies war nicht der richtige Zeitpunkt für Tagträumereien. Natürlich waren wir diesen Plan schon ein Dutzend Mal durchgegangen. Wir würden zur Schule gehen. Aislinn und Finley würden die Casnoffs aus dem Haus locken. Izzy, Jenna, Cal und ich

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