Hexe sucht Besen (German Edition)
ihm stand, nahm er mich so fest in seine Arme, dass ein Außenstehender vermutet hätte, es handle sich um ein lang ersehntes Wiedersehen. Auf der einen Seite, war ich über diesen entschlossenen Gefühlsrausch sehr gerührt, andererseits stimmte mich diese herzliche Geste auch ein wenig ängstlich. Scheinbar ließ mir mein schlechtes Gewissen nicht den nötigen Freiraum wesentlich unbekümmerter das Spiel mit dem Feuer zu genießen.
Aber weitaus mehr, verängstigte mich das vegetarische Mahl, das Gregor selbst zubereitet und demnach entspr e chend fe i erlich kredenzte. Bei dem Anblick von gedünstetem Gemüse, Vollkor n reis und Pilsen , die ich nicht kannte, wollte bei meinem Gaumen nicht die erfo r derliche Freude aufkommen. Dennoch, stocherte ich anstandshalber mit der Gabel im G e müsebrei herum . S ortierte die Pilze nach Farbtönen, um sie dann unauffällig mit einer Serviette in meiner Handtasche zu entsorgen. Das war gar nicht so einfach, weil Gregors verträumte Augen mich permanent beobachteten. Seine Blicke schweiften abwechselnd von meine m weitaus appetitlicheren Dekollete, zu meinen schwungvoll geschminkten und mit Li p gloss auf Hochglanz veredelten Lippen, um letztendlich wi e der in meinen Augen zu verharren. Das Kerzenlicht zauberte Licht und Schatten in Gregors Gesicht . S eine Augen flacke r ten gespenstig, so dass ich für einen kurzen Moment glau b te, der Leibha f tige säße mir gegenüber.
Unbeabsichtigt atmete ich tiefer, dadurch wölbte sich mein Busen wie ein Bl a sebalg. Reflexartig biss ich mir leicht auf meine Unterlippe, während Gregors Pupillen mir dabei instinktiv folgten. Ich spürte dieses aufregende Kribbeln im Unterleib, das ich in diesem Ausmaß schon lange nicht mehr erlebt habe. Me i ne Körpersprache signalisierte pure Angriffslust wie eine lauernde Katze, die jeden Augenblick zum Sprung ansetzen könnte.
Es lag eine unbeschreibliche erotische Atmosphäre in der Luft, die meine Libido regelrecht zum Brodeln brachte. O b wohl ich das Gefühl hatte fast überzuk o chen, wollte ich durch Hinauszögern die prickelnde Stimmung noch verschä r fen, um die erotische Spannung zu erhalten . D amit ich sie länger auskosten konnte . D enn wer weiß, vielleicht ist di e ses unbefleckte Vorspiel, der eigentliche Höhepunkt ?
Insg e heim befürchtete ich aber auch, dass Gregor diesen emot i onsgeladenen Anlass für wie geschaffen hielt, mir eine Li e beserklärung zu m a chen. Sie erwidern, konnte ich noch nicht, weil ich immer noch nicht genau wusste, ob es ehrl i che Liebe oder doch nur erotische Magie war, die mich an Gregor fesselte. Ich wollte es herausfinden und schwankte zwischen einem le i denschaftlichen Gefühlsausbruch, der mich beinahe dazu hinriss, mir einfach die Kleider vom Leib zu reißen, das Geschirr vom Tisch zu stoßen, mich brei t beinig auf die Tischplatte zu legen und mich besinnungslos der triebhaften au f gestauten Gier hinzugeben. Oder mich doch lieber halbwegs gesittet von Gregor führen lasse . S eine B e rührungen genieße. Sie zaghaft erwidere, mich seiner Dominanz füge, seiner Potenz willenlos unterwerfe, damit ich ihn in seinem männlichen Ego bestärke, ein Eroberer zu sein, und er mich nicht wegen Bal z beraubung verklagen kann. Ängstliches, aber williges Beuteverhalten - wenig s tens vortäuschen.
Ich zögerte die Entscheidung hinaus und animierte Gregor zu einem Schac h spiel. Viel Überredungskunst bedurfte es nicht, denn er war ein begeisterter und sehr guter Schachspieler, wie er mir bei meinem ersten Besuch erzäh l te. Gegen ihn zu gewinnen, war, vor allem für mich, au s sichtslos. Desw e gen war die Abmachung, die ich mit mir selbst traf , bei ihm zu bleiben, falls ich verli e re, und zu gehen, falls das Wunder eintreten sollte, zu g e winnen, völlig überflüssig.
Obwohl mein Dekollete einladend und griffbereit wie ein Selbstbedienungsladen über meinen Figuren schaukelte und Gregor heimlich einen verstohlenen Blick riskierte, ließ er sich dennoch von meinem Able n kungsmanöver nicht beirren. Er überlegte lange, bis er sich für einen Zug en t schied. Während er so mit seinen teuflisch verwegenen Augen am
Schachbrett klebte, hafteten die Mein i gen noch verwegener an seinen schönen Lippen. Nach einem dreiminütigen Denkprozess, schob Gregor den zweiten Stein in meine Richtung. Geschwind tat ich das Gleiche, aber ohne lange nachzude n ken. Zumindest nicht über das Schachspiel. Mir schossen ganz andere Geda
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