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Hexe sucht Besen (German Edition)

Hexe sucht Besen (German Edition)

Titel: Hexe sucht Besen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Dietze
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verhelfen könnte.
     
    Gerade in dem Auge n blick, als ich Gregors Liebesspuren einige r maßen abgedeckt hatte, hörte ich Walter die Tür aufschließen. Schnell lief ich zu meinem Kleiderschrank und wechselte mein Oberteil sicherheitshalber gegen einen hautengen transparenten Rol l kragenpullover aus. Kontrollierte noch mal kurz meine Au s strahlung, ob ich nicht im Badspiegel einer optischen Tä u schung zum Opfer gefallen war, zwinkerte meinem Spiegelbild anerkennend zu und ging dann möglichst gelassen die Treppe zur Diele hinunter, um Walter zu begrüßen. Walter starrte mich mehr erstaunt als hocherfreut an . D abei rutschte ihm ein Aktenordner, der unter seinem Arm klemmte , herunter und purzelte zu Boden. Flink wie ein Wiesel, war ich ihm b e hilflich und bückte mich mit meinem engen Rock zu der am Boden liegenden Akte. Beim Bücken achtete ich natürlich da r auf, dass meine Haltung möglichst sexy erschien und streckte auffordernd meinen Hintern heraus. Ich glaubte in diesem Moment genau zu spüren, wie sich Walters Augen an meiner appetitlichen Darstellung weideten und erwartete e i gentlich einen anzüglichen Klaps auf meine Pobacken. Doch enttäuschender Weise, reagierte er unterkühlt und ignorie r te meine inszenierte Hilfsberei t schaft.
     
    > Schön, dass du zu Hause bist < ,
    sagte er und lief die Treppe zum Bad hinauf. Ich schaute ihm etwas unschlüssig nach und fragte anstand s halber, ob ich ihm etwas zu essen zubereiten sollte.
    > Nein danke     erwiderte er.
    > Ich geh schnell unter die Dusche, dann können wir miteinander reden     rief er noch zusät z lich.
    > Gut, dann eben nicht < ,
    antwortete ich nach oben.
    In der Zwischenzeit ging ich ins Wohnzimmer und überlegte, ob ein Kaminfeuer Walter vielleicht in eine gemütliche und vor allem erotische Stimmung versetzen könnte. Kurz en t schlossen, legte ich ein paar Holzschei t e in den Ofen, brachte sie zum Brennen und erfreute mich daran, dass ich so fix eine romantische A t mosphäre geschaffen habe. Ich entkorkte eine Flasche Rotwein, stellte zwei Gläser bereit und zündete zusätzlich die beiden Kerzen an, die auf dem Gla s tisch standen. Gemächlich ließ ich mich in die weichen Lederpolster der Couch fallen, zündete mir genüsslich ein Zigarillo von Walter an und nippte geruhsam an meinem Wei n glas. Eigentlich führe ich ein schönes Leben, stellte ich zufri e den fest. Ich habe einen fleißigen Mann, durch dessen Strebsamkeit ich mir fast jeden Wunsch erfüllen kann, b e wohne ein großzügiges Haus, und gesundhei t lich besteht auch kein Grund zur Klage. Diesen Luxus sollte ich in Zukunft mehr zu schätzen wissen und mir ins Gedächtnis rufen, wenn wieder einmal ein Se e lentief versucht, mein Leben in Frage zu stellen. Einsichtig sprang ich auf und legte Walters Lieblingsmusik auf. Sanfte Jazzrhythmen, nicht unbedingt mein G e schmack . A ber gut genug die Seele baumeln zu lassen und Walters Stimmung aufzuheizen. Entspannt summte ich mit und ließ dabei gutgelaunt meinen Blick durchs Wohnzimmer schweifen. Mein Kater Teufel lag satt und schlafend auf der Fensterbank und ließ sich noch nicht einmal durch das Knacken des Kaminfeuers aus der Ruhe bringen. Mit verklä r ten Augen blieb ich an unserem Klavierflügel hängen . E in alter Bechstein , den ich von meinen Großeltern erbte. D a mals, als ich Walter noch nicht kannte, überlegte ich ernsthaft, dieses Monstrum klein zu hacken, weil meine d a malige bescheidene Wohnung durch den Flügel noch kleiner erschien und sich die Nachbarn auch nicht gerade für meine Klavierkünste begeisterten. Nur gut, dass ich zu ung e schickt war, mit einem Beil umzugehen, sonst wäre ich nie darauf gekommen, dass sich ein antiquiertes Tasteninstr u ment auch hervorragend für extravagante Liebesspiele als dienlich erweisen kann. Anstatt meine Finger zu strapazi e ren, ist Walter auf die Idee gekommen, mich mit meinem nackten Hinterteil auf die Tasten zu setzen und siehe da, dabei sind ganz eigenwillige Jazzkompositionen entstanden. Du lieber Himmel, was für süße Schweinerein haben wir mit dem alten Bechstein getri e ben. Schade, dass ich die Zeit nicht mehr zurückdrehen kann.
     
    Wieso eigentlich nicht?
    Vielleicht sollte ich mich jetzt nackt und nur mit meinen hohen Schuhen ans Klavier setzen, anfangen zu spielen und auf Walters erotische Spontaneität hoffen? Zugegeben, so gut wie die CD wird sich meine Version zu spielen nicht anh ö ren, aber dafür biete ich einen leckeren

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