Hexe sucht Besen (German Edition)
n ken durch mein erhitztes Köpfchen.
Zum Beispiel , wie sich Gregors Lippen wohl auf meiner nac k ten Haut anfühlen werden. Vor allem die Frage , wo? ließ mich aufgeheizt auf meinen Stuhl he r umwackeln und brachte mich regelrecht ins Grübeln. Dagegen wurden Gregors Schac h züge immer geschickter und zügiger. Er versuchte sich zu konzentrieren, jedoch war auch bei ihm eine nervöse Anspa n nung zu verzeichnen. Unr u hig wippte er mit seinem Fuß, als wäre er auf dem Sprung – vorläufig erst ei n mal auf meine Dame! Leichtsinnig habe ich sie aus den Augen gelassen, weil mir mein mittlerweile hoch gerutschter Rock viel wic h tiger erschien. Er nahm sie mir weg und schaute mich dabei so schamlos mit seinen feurigen Augen an, dass mir eine Gänsehaut über den Rücken lief, obwohl ich innerlich b e reits kochte. Wahnsinn! Blicke sind das Geilste was es ü berhaupt gibt, dachte ich . Ich provozierte mit einem wo l lüstigen Augenaufschlag, dabei sinnierte ich heimt ü ckisch, ob ich meinen aus der Form geratenen Rock wieder züchtig nach unten streife oder doch lieber weiter hoch rutschen lassen sollte. Im u n züchtigere n Fall, würde Gregor sehen, dass ich nichts darunter trage. Den Blick will ich sehen!
Mit diesem Schachzug, würde es mir vielleicht gelingen, meine unmittelbar bevorstehende Niederlage noch etwas hi n auszuzögern. Ich entschied mich für den freizügig gewagten Zug. Wie vermutet, brachte Gregor meine Zeigefreudi g keit total aus dem Konzept.
Völlig unvorbereitet musste ich mit ansehen, wie er mit einer Armbewegung alle Steine vom Schachbrett schleuderte. Zu so einer spontanen Gefühlsregung hätte sich Walter nie hinreißen lassen. Der hätte viel zu viel Angst gehabt, dass die Dame einen Zacken aus ihrer Krone verliert oder der Springer sich ein Bein brechen könnte. In Gregor hingegen schlummerte eben Temperament ! V ielleicht sogar, die ve r ruchte Leidenschaft des Teufels.
Mein Gott, bin ich geil!
Aber erst einmal verhielt er sich wie ein Wilderer, der seine überraschte, aber willige Beute, über seine starken Schulter n warf, ins Schlafzimmer trug und mich auf den we i chen Kissen seines Metallbettes fallen ließ. Gregor flog gleich hinterher und beglückte mich mit heißblütiger Begierde. Er tat alles, um mich zu verwöhnen . M ich in sexuelle Hochstimmung zu versetzen und mich mit erotischer Raffinesse ins orgiastische Jenseits zu befördern. Er war ein sehr guter Liebhaber, der trotz se i ner angestauten Hormone, erst an mich dachte. Aber trotzdem musste ich danach an Walter denken. Vielleicht war es das schlechte Gewissen oder gar die ernüchternde Einsicht, dass mit einer heißen Liebesnacht noch längst nicht die Weichen für eine gemeinsame Z u kunft gestellt sind.
Zwar bin ich in diesem leidenschaftlichen Hormongefecht als klare Siegerin hervorgegangen, jedoch musste ich einsehen, dass all meine hineininterpretierten Vermutungen keinen B e stand mehr hatten. An eine Seelenverwandtschaft sowie schicksalhafte Bestimmung, die sich jeder logischen Erkl ä rung aufgrund ihrer erotischen Magie entzog, konnte ich nicht mehr glauben. Meine rätselha f ten Gefühle, die ich Gregor gegenüber hegte und die ich wahrscheinlich auch meiner sexuellen Abstinenz zu verdanken hatte, erschienen mir plötzlich lächerlich. Eigentlich, stellte ich etwas b e schämend fest, reagierte ich typisch männlich. Ich war s e xuell befriedigt – satt gevögelt sozusagen, und überlegte ang e strengt, wie ich mich jetzt möglichst galant aus dem Staub machen könnte. Gregors Umarmungen bescheinigten mir dagegen, dass seine Ambitionen mit meinen gedanklichen A n wandlungen nicht übereinstimmten. Trotzdem zwang ich mich zur Kontenance, und ließ Gregors Streicheleinheiten zu. E r innerte mich aber zwangsläufig an das Urlaubsvideo mit U r sula, mit deren Feuerstelle ich mich nie anfreunden könnte, Gregors sportliche Aktivitäten im frühen Mo r gengrauen, für die er mich begeistern wollte, seine vegetarischen Vorli e ben, bei denen mir kotzübel wurde und an die Streuselkrümel auf der Couch. Auch war mir schleierhaft, wieso sich j e mand, verdammt noch mal, einen Film dreißig Mal anschauen konnte.
Gregor unterbrach meine geistige Abwesenheit, indem er me i ne Hand nahm, mir forschend in meine unverzauberten Augen schaute und mir eine offizielle Liebeserklärung machte.
Oh Gott, was habe ich nur angerichtet! schoss es mir durch den Kopf. Wieso musste ausgerechnet ich an so einen sensi b
Weitere Kostenlose Bücher