Hexe sucht Besen (German Edition)
versuche mich abzulenken. Gekränkt bohre ich meine nackten nicht lackierten Zehen in den warmen Sand. Der Wind bläst angenehm durch mein unfrisiertes dünnes Haar , und die Abendsonne zaubert mir noch gnädig ein paar schmeichlerische Lichteffekte in mein ungeschminktes Antlitz. Ich schaue geistesabwesend zum Meer hinaus und frage mich, was alle Leute immer so faszinierend an Sonnenuntergängen finden. Gut, kann ja sein, dass ich mich nicht gerade in der rechten Stimmung befinde, dem Szenario etwas Romantisches abzugewinnen. Momentan jedenfalls, empfinde ich es mindestens genau so erhebend diesen Sonnenball beim abendlichen Dahinsiechen zuzuschauen wie einer böhmischen Folkloregruppe beim Tanzen zuzusehen. Kaum habe ich diesen Gedanken zu Ende gesponnen, als ich auch schon für meine nüchternen Denkanstöße büßen muss.
Ich erblinde!!
Tja, so muss sich ein erigiertes Glied fühlen, wenn es ein schwarzes Kondom übergestülpt bekommt, resümiere ich vor mich hin, als mir auch schon wieder freie Sicht gewährt wird. Einar hat sich wie ein Lausbub von hinten angeschlichen und mir die Augen zugehalten. Solche neckischen Spielchen, stehen bei erwachsen Frauen ganz hoch im Kurs. Im günstigsten Fall erntet der Täter ein mildes Lächeln, im ungünstigsten Fall ein Tritt vor das Schienbein. Das Letztere ist nahe liegender, denn meistens halten Männer einem die Augen zu, von denen man sich freiwillig nicht anfassen lassen würde.
Nun, ich will keine Spielverderberin sein, das macht alt. Deswegen entscheide ich mich für die Milde. Einar legt sich kichernd neben mich in den Sand, verschränkt seine Arme hinter den Kopf und schließt seine Augen. Er sagt nichts. Er liegt einfach so da, als lege er es darauf an, dass mir das Wasser im Mund zusammenläuft. Sein verschmitztes Lächeln in seinem Gesicht bestätigt mir, dass sich mein Gefühl nicht täuscht. Ich beobachte etwas verunsichert seine Gelassenheit und weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Seine verwaschene Jeans umspannt seine kräftigen Oberschenkel. Er trägt keinen Gürtel, der sich im Eifer des Gefechts als hinderlich erweisen könnte , und die Metallknöpfe des Hosenverschlusses funkeln mir verlockend entgegen. Seine Beckenknochen würden mir genügend Spielraum gewähren, meine schmale Hand einfach in die Jeans hinein schieben zu können, ohne das s ich sie aufknöpfen müsste. Sein weißes Sweatshirt ist wie versehentlich nach oben gerutscht, so dass ich den Ansatz seines gebräunten Waschbrettbauches erkennen kann. In diesem Augenblick bereue ich zutiefst, dass ich mich nicht etwas ansehnlicher zu recht gemacht habe. Mich nicht geschminkt, meine Haare nicht gekämmt und vor allem keinen Rock angezogen habe. Oh, wie gern wäre ich jetzt ein Flittchen!
Aber ich habe befürchtet, dass man sich mit Einar erst stundenlang über Kinderkram unterhalten muss, und, dass er mich erst wirklich begehrenswert findet, wenn ich zur Teamchefin des Volleyballclubs aufgestiegen bin. Wie konnte ich denn ahnen, dass es mir dieser Lausbub so einfach macht. Er stellt mir keine verfänglichen Fragen, sondern serviert mir gleich das Tablett. Ich brauch mich nur zu bedienen...zugreifen...genießen! Verdammt!
Hoffentlich will der kein Geld von mir. Für einen klitzekleinen Moment überlege ich, ob ich meine Hand zurückziehen soll, die sich bereits bewegungslos, aber immerhin, auf seinen Oberschenkeln niedergelassen hat. Ich zögere kurz und taste mich langsam weiter nach oben und schlängle mich mit meiner feingliedrigen Hand in die Jeans hinein, ohne dabei die Knopfleiste zu öffnen. Einar liegt immer noch wie auf einem Präsentierteller da, nur mit dem Unterschied, dass er jetzt wenigstens akustisch seine Gefühle ausdrückt und meine Hand jetzt in seiner Hose festklemmt. Was macht man in so einer verfänglichen Situation? Vor allem, wie kann ich mir nun möglichst unauffällig und galant meine Hose herunterstreifen, ohne den Bewegungsfluss mit abturnenden Strampeleinlagen zu unterbrechen? Das muss doch alles übergangslos wie in einer leidenschaftlichen Filmszene, harmonieren. Da darf einfach nicht die Hand taub werden, der Reißverschluss klemmen, oder gar das Handy klingeln. Alles störende Faktoren, über die sich Einar überhaupt gar keine Gedanken zu machen scheint. Seine Augen sind fest verschlossen, als wartet er darauf, dass ich alles in die Hand nehme. Lediglich seine Arme hat er aus seiner verschränkten Haltung gelöst und die liegen nun weit
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