Hexe sucht Besen (German Edition)
oder der Reißverschluss meines Pullovers nicht verschlossen waren, hat sie mit ihren grazilen Fingern sekundenlang an meinem hochempfindlichen Nacken herum gefummelt, um den Verschluss zu schließen. Dass ich dabei vor Wonne meine unschuldigen Kinderaugen verdrehte, und mir sehnlich gewünscht habe, dass der Reißverschluss klemmt oder das Knopfloch Widerstand leistet, damit ich dieses kribbelnde Gefühl länger auskosten konnte, hat sie natürlich nicht bemerkt. Ich war geradezu süchtig nach diesem orgiastischen Schauder, dass ich irgendwann so auffällig auf meine Reizzone aufmerksam gemacht habe, dass man mir nur noch genervt den Reißverschluss hochriss und zwar dermaßen rücksichtslos, dass ich jämmerlich aufquiekte, weil sich gleichsam große Teile meines Haupthaares mit im Verschluss verfingen.
Ja, und genau dieses erotisierende Schütteln, hat mir soeben Ute beschert. Ich fange wieder an zu atmen, schließe meine Augen und hoffe insgeheim, dass sie vielleicht noch gänzlich unentdeckte Hautflächen erkribbelt, deren Existenz mich zum genüsslichen Erschaudern wie ein Stück Butter bei 60 Grad Hitze, dahin schmelzen lassen. Spätestens dann, bin ich ihr sexuell hörig. Ich befinde mich bereits in einem Stadium höchster Erregung, weil ich Ute darauf aufmerksam gemacht habe, dass die empfindlichen Innenseiten meiner Arme einer besonderen Zuneigung bedürften. Willig folgt sie meinen Anliegen, verreibt das Gel sanft auf den betreffenden Stellen und fährt streichelnd mit ihren Fingerspitzen über meine getarnten Lustzonen, so dass sich die feinen Härchen auf meiner Haut wie die Stacheln eines Borstentiers aufrichten und ich eine Gänsehaut bekomme, die bei 35 Grad Zimmertemperatur geradezu an Verrat grenzt. Als wäre das nicht schon des Guten zu viel, krabbeln mich jetzt auch noch ihre langen Haare auf meinem ebenfalls nicht minder reizorientierten Rücken herum. Mein Atem wird zunehmend klangsicherer und meine zugeklemmten Schenkel sind jetzt auch schon ziemlich locker gespreizt. Ist eh schon alles egal. Meine Nase liegt platt gedrückt auf dem bereits von mir voll gesabberten Kissen , und mein Stimmchen fiepst total desorientiert vor sich hin.
> Oh...Schwester...oh...ich komme... <
Leider habe ich die letzten zwei Worte etwas zu deutlich gefiepst, denn Ute will wissen, wohin...ich komme. Ich drehe mich um und schaue verlegen an Ute vorbei.
> Ich wollte sagen...ich komme...heute Abend etwas später, ich habe eine Verabredung <.
Ute schaut mich verdutzt an und schlägt sich die Hand auf den offenen Mund.
> Oh je...das hätte ich beinahe vergessen, ich habe heute auch eine Verabredung mit Oskar. Sei mir nicht böse, aber ich muss mich sputen Achtlos wirft sie mir die kalte Tube auf meinen hoch sensibilisierten Leib.
> Wer ist denn Oskar
quäke ich auf.
> Mein rüstiger Lebensretter, der Vater von Einar, der hat mich heute zum Dinner in das schickste Lokal eingeladen plustert sie sich auf und zieht im gleichen Atemzug das smaragdgrüne Chiffonkleid aus meinem Kleiderschrank. Ohne zu fragen, streift sie es über ihre nackte Haut und mustert sich selbstverliebt im Spiegel. Ich beobachte sie amüsiert, wie sie quirlig umherhüpft, und beneide sie im selben Augenblick, um ihre nahtlose Bräune, die meinem Kleid erst die gebührende Geltung verschafft. Ute sieht aus, als hätte man ihren Körper mit Vollmilchschokolade überzogen.
> Um so knackig braun zu werden wie du, müsste man mich auf den Scheiterhaufen brutzeln < ,
schmolle ich betrübt vor mich hin und salbe mir missmutig und einsam meine verbrannte Haut ein.
> Ach das wird schon versucht sie mich aufzumuntern und kramt indes aufgeregt in meinen unzähligen Schuhkartons herum. Nach zehn Probeläufen vor dem Spiegelschrank, entscheidet sie sich nun endlich für die goldenen Sandaletten, die bei mir, aufgrund der gigantischen Absätze, ein leichtes Schwindelgefühl auslösen. Ute hingegen stolziert wie selbstverständlich, auf den bedenklich stimmenden Bleistifttretern umher, als wäre sie eine Hochseilakrobatin.
> Du siehst wirklich toll aus < ,
lobe ich stark beeindruckt.
> Ja ich weiß... und du, was ziehst du an? Wie wär’s damit
Sie hält mir ein silberfarbenes Paillettenkleid mit einem Rückenausschnitt bis zu den Pobacken, vor meine versenkte Nase.
> Wohin will dich denn dein Verehrer ausführen. Ich nehme an, es handelt sich um Einar... ist der nicht ein bisschen zu jung für dich
> Hm < ,
bestätige
Weitere Kostenlose Bücher