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Hexe sucht Besen (German Edition)

Hexe sucht Besen (German Edition)

Titel: Hexe sucht Besen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Dietze
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gerechte Strafe bekommen,
    bis dahin mein lieber Freund,
    hast du uns die Last der Schuld genommen.
     
    Leb wohl, du lebst in unserem Herzen weiter,
    du lieber treuer Begleiter < .
     
    Beim Reden oder besser beim Interpretieren, habe ich sie genau studiert. Sie hatte sich völlig hineingesteigert. Ihre Stimme klang beschwörend, kraftvoll, dann wieder sanft und weinerlich, sogar ein leises Zittern vernahm ich in ihren Lauten. Mir wurde unheimlich. Da der Text auf der Wahrheit beruhte, ohne dass ich ihr davon erzählt habe. Vielleicht lag es auch an dem Wein, der meine Sinne trübte und der auftretenden Dämmerung, dass ich glaubte einer Geisterbeschwörung beizuwohnen. Ich sah Vögel, die plötzlich hastig durch die alten Baumkronen flogen , und sah den Wind, der sich gespenstisch im hohen Schilfgras wiegte. Vernahm undefinierbare Stimmen, die im Säuseln der Luft erstickten. Die Frage, woher diese Magierin wusste, warum Struppi starb, wurde nebensächlich. Ich wartete eigentlich nur noch darauf, dass es gleich erbärmlich knallt und Struppi wieder lebendig vor mir steht. Alles drehte sich im Kreis, mir war angenehm schwindelig, so als würde ich schweben. Ich fühlte mich schwerelos, meine Gedanken waren nicht mehr greifbar. Erinnerungsfetzen zuckten mir wie Geistesblitze durch den Kopf. Ich sah Walter, wie er mich wütend von sich stieß. Gregor, wie er an einer Blume zupfte. Einar, wie er schimpfend hinter den Dünen verschwand. Und Adam, wie er mit seinem Auto gegen einen Baum fuhr und sich alles in einem riesigen Feuerball auflöste.
     
    > Anna ... Anna aa     hörte ich eine Stimme auf mich einreden.
    Ich schlug blitzartig meine Augen auf und zwinkerte verschlafen in die Abendsonne, die hinter den alten Bäumen noch wie ein verglühender Feuerball zaghaft hervorlugte.
     
    Frau Rosenstein hatte sich über mich gebeugt und begutachtete mich besorgt. Ich lag lang gestreckt im hohen Gras und mein Kopf dröhnte, als hätte ich eine meterlange Haschischtüte geraucht. Benommen sah ich mich um, als wäre ich aus einer Narkose erwacht und ließ mich am Arm von der Rosenstein hochziehen.
 
    > Ich muss eingeschlafen sein < ,
    versuchte ich meine seltsame Anwandlung, lang gestreckt wie eine Strohpuppe, im meterhohen Gras dahindösend, zu erklären. Flüchtig schaute ich mich um und entdeckte das bereits zugeschüttete Grabmal von Struppi , auf dessen Hügel ein großer weißer Stein thronte.
    > Sie müssen jetzt sofort nach Hause gehen < ,
    forderte mich die Rosenstein auf und drückte mir mit einem tiefgründigen Augenaufschlag einen Edelstein in meine Hand.
    > Oh ist der schön...ist das ein Glücksbringer...ein Zauberstein     frage ich erstaunt.
    > Nein, es ist ein so genanntes Tigerauge. Trag ihn immer bei dir, damit du den Durchblick behältst <.
     
    Schon während sie es sagte, wandte sie sich bedächtig von mir ab und ging wortlos in die alte Villa zurück. Sie muss sehr schnell gelaufen sein . Genau genommen musste sie geflogen sein, denn als ich wieder aufblickte, war sie wie vom Erdboden verschluckt. Ohne mir weiter Gedanken über sie zu machen, ging ich zurück ins Haus, um endlich mein Gepäck aus dem Wagen zu laden. Danach schaute ich die Post durch und hörte aufgeregt meinen Anrufbeantworter ab.
     
    Wie vermutet, hat mir die Spürhund-Detektei mehrere Nachrichten hinterlassen und bat dringend um Rückruf. Ich rief in der Detektei an und vernehme sogleich die rauchige Stimme der Sekretärin, die, wie es sich für gut geschultes Personal gehört, mir sofort ins Wort fällt und mich darüber aufklärt, dass das Belastungsmaterial nun vorliege. Die Fotos verdammt scharf sind, und sie meinen Gemahl, aufgrund der abgebildeten Dame gut verstehen kann. Ich musste laut schlucken, so als hätte ich gerade eine saftige Fleischfliege heruntergewürgt. Dann fing ich an zu röcheln, als würde ich unverrichteter Dinge am Galgen hängen, weil ich an einen Henkersknecht geraten bin, der sich noch im ersten Lehrjahr befindet. Doch letztendlich riss ich mich zusammen, so als wäre überhaupt nichts passiert und bat kleinlaut den Chef ans Telefon, um mit ihm einen Termin zu vereinbaren. Wir beschlossen uns morgen Nachmittag in meiner Wohnung zu treffen.
     
    > Übrigens Herr...äh...Detektiv, verdient ihre Sekretärin so wenig Geld, dass sie nebenbei anschaffen gehen muss     > Waaas     fragte er, als würde er an meiner Aussage zweifeln.
    > Nun, es geht mich zwar

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