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Hexe sucht Besen (German Edition)

Hexe sucht Besen (German Edition)

Titel: Hexe sucht Besen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Dietze
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Klatschmohn und kringeln sich wie Geschenkbänder um ihren blassen, um nicht zu sagen bleichen Teint. Ihre wasserblauen Augen besitzen die Ausdruckskraft einer Milchglasscheibe und ihre Nase ist breitgedrückt wie die einer Boxerhündin. Nur ihre Lippen, müssten meiner Meinung nach, jedem Kerl den Speichel in die Mundwinkel treiben. Die sind prall und formvollendet, dass einzig und allein nur die Natur für dieses Schmollwerkphänomen zur Verantwortung gezogen werden konnte.
    > Wer ist diese Frau     frage ich gleichgültig und fächere mir mit dem Foto Luft zu.
    > Sie sieht recht hübsch aus, wenn die Bemerkung gestattet ist < ,
    kommentiert mein Gegenüber unerlaubt und blickt verklärt zu meinem Fächer hinüber.
    > Ich habe sie nicht um ihre Meinung, sondern um eine exakte Auskunft gebeten     herrsche ich ihn an und werfe das Foto auf den Glastisch zurück, so dass es auf der anderen Seite hinunterschlittert.
    > Das ist...das ist die Geliebte... <
    > Was? Von ihnen oder wie     frage ich genervt.
    > Nein...das ist die Geliebte ihres Gemahls < ,
    beichtet er hüstelnd, während er mit einer Hand gierig nach dem herunter gefallenen Foto angelt.
    > Waaas...diiie     schreie ich entsetzt.
> Sind sie sicher, dass sie auch wirklich die Richtige erwischt haben     rege ich mich auf, als könnte ich ihn für den schlichten Geschmack von Walter verantwortlich machen.
    > Wollen sie mich verarschen? Sie haben die Filme verwechselt     Dabei entreiße ich ihm das Farbfoto, das er gerade müheselig unter dem Tisch hervorgeangelt hat, aus der Hand, dass jeder nur noch die H älfte in den Fingern hält.
     
    Ungläubig inspiziere ich die anderen Fotos, um die Dame noch in verfänglicheren Lebenslagen zu begutachten. Zugegeben, auf dem Rest des Fotomaterials sieht sie etwas gelungener aus. Vor allem ihre Oberweite sticht mir unangenehm ins Auge.
    > Das ist mindestens Körbchengröße D <,
    murmele ich gefasst vor mich hin.
    > Nein, nein...das ist schon E < ,
    werde ich verbessert.
    > Dafür ist die aber viel zu dick. Die trägt bestimmt Konfektionsgröße 42 < ,
    stelle ich schadenfroh fest, um den beneidenswerten Brustumfang in Bedeutungslosigkeit abtriften zu lassen.
    > Sie ist sehr weiblich und hat ein gebärfreudiges Becken..., aber sie sind doch viel attraktiver...ich kann ihren Mann nicht verstehen < ,
    schleimt er sich auf einmal betont ungläubig bei mir ein.
    > Na klar     erwidere ich spöttisch.
    > Ich schreibe ja auch die Schecks aus, und da ist die Körbcheng röße auch nebensächlich     > Ja...nein, ich meine, wie verfahren wir jetzt weiter > Schauen sie... Herr Detektiv...die hat sogar zwei Leberflecke im Gesicht« , und tippe atemlos mit dem Zeigefinger gezielt auf den ersichtlichen Makel.
    > Nein < ,
    widerspricht er.
    > Das sind gemeine Warzen, auf denen sogar Haare wachsen...sehen sie     Ich nicke übermütig, atme erleichtert auf und werfe ihm einen dankbaren Blick zu. Meine Güte, der Mann weiß wie man verstoßene Ehefrauen glücklich macht. Der hat den Durchblick. Wir schweben auf gleicher Wellenlänge , sind quasi seelenverwandt!
    > Ich habe da eine Idee < ,
    widme ich mich nun endlich seiner Frage und fixiere verschwörerisch sein aufgewecktes Augenpaar.
    > Allerdings möchte ich sogleich hinzufügen, dass sie mein uneingeschränktes Verständnis haben, wenn sie mein delikates Vorhaben, um nicht zu sagen, unseriöses Anliegen, aus moralischen Gründen ablehnen. Das wäre für mich überhaupt gar kein Problem... <
     
    Ich stocke für einen kurzen Augenblick, um die Ernsthaftigkeit meiner Absicht eine gewisse Tiefe zu verleihen. Dann atme ich seufzend aus und vervollständige mit den Worten:
    > ... eine andere Detektei zu beauftragen <.
     
    Der Spürhund schluckt, aber behält die Fassung. Genau so, wie man das von einem gnadenlosen Killer erwartet. Ich bin stark beeindruckt von so viel Selbstbeherrschung, schließlich flattern mir schon die Nerven, wenn mich mein Arzt nach Vorlage meines Blutbildes fragt, wie es mir geht. Da bewahre ich nicht die Fassung, schlucke, sondern spuck’s einfach aus und frage , wie lange ich noch zu leben habe.
     
    > Ja haben sie etwa vor die Geliebte ihres Mannes umzubringen     hakt er ungeduldig nach.
    Seine Frage klingt weder erbost noch habe ich den Eindruck, dass er mich maßregeln will.
    > Natürlich     schreie ich wütend,
    >

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