Hexe sucht Besen (German Edition)
morgen schon , gar nicht mehr wissen wollen.
Gestern Abend habe ich die vorläufig letzte Nacht mit Adam verbracht. Wir haben uns mit Tränen in den Augen verabschiedet, und mit dem Versprechen, uns in spätestens zwei Wochen wieder zusehen.
Jetzt ist es früh am Morgen. Die Sonne hat es nun endlich geschafft sich hinter den dicken Wolken hervor zu drängeln und strahlt mir ins Gesicht, als wolle sie mir den Abschied von der Insel erschweren. Adam ist sicher schon in Hamburg, und ich habe meine Koffer bereits ins Auto getragen . D en Schlüssel in den Briefkasten meines Ferienhauses geworfen und bin für die Heimreise bereit.
Ich fahre langsam die Straße entlang, die nach Westerland führt, aber entscheide mich dann doch umzudrehen, um an Adams Haus vorbei zu fahren, nur damit ich wenigstens Struppi nochmals sehe.
Als ich vor dem Haus halte, kommt er mir auch gleich wie erwartet , freudig entgegen gelaufen. Jedoch hält sich meine Freude in Grenzen. Ein schwarzes Mercedes-Cabriolet mit knallroten Ledersitzen , thront auf dem Hof. Ich schaue mich erst verwundert um, bevor ich das Auto näher inspiziere. Auf dem Rücksitz steht ein es dieser Kosmetikkoffer mit der typisch braunen Musterung einer bestimmten Edelmarke. Auf dem Beifahrersitz liegt eine aufgeschlagene Modezeitschrift, und in der Ablage, kann ich eine teure Sonnenbrille erkennen. Wer immer auch die Eigentümerin dieses Nobelgefährts sein mag, eins ist sicher, die Dame ist eine Markenfetischistin und will hoch hinaus.
Ich bin total verunsichert und stehe unschlüssig herum, zumal ich auch noch Adams Auto in der Garage entdeckt habe, obwohl er doch schon längst in Hamburg sein müsste. Es könnte ja sein, dass die Dame eine reiche Kundin ist, die sich hier auf Sylt ein Anwesen kaufen möchte. Eine logische Kombination, denn Adam ist Immobilienmakler. Anzunehmen, das es so ist, aber sicher bin ich eben nicht.
Frei nach dem leninistischen Motto :
Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser ! entsch l ieße ich mich , den Stimmen zu folgen, die gedämpft aus dem Garten zu mir herüber schallen.
Vorsichtig schleiche ich mich an der Hausmauer, die hinter zur Terrasse führt, entlang. Bis zu der Pergola, die üppig mit Grünpflanzen überwuchert ist. Ich nehme all meinen Mut zusammen und riskiere einen Blick durch die dichten Blätter und sehe eine attraktive Frau. Sie sitzt Adam gegenüber und raucht eine Zigarette. Ihr Bein hat sie damenhaft übergeschlagen und wippt ungeduldig mit ihrem hohen Schuh hin und her. Sie trägt einen weißen Hosenanzug. Die eng geschnittene Jacke lässt ihren wohlgeformten Busen verlockend hervorblitzen, und ihre blonden Haare hat sie mit einer breiten Haarspange gebändigt. Sie ist braungebrannt, als hätte sie unter einem Grill gelegen. Ihr Sonnenkonsum hat in ihrem Gesicht sichtbare Fältchen hinterlassen, so dass ich den Eindruck habe, dass sie jünger ist als sie aussieht. Keine Frage, sie wirkt elegant, aber hochmütig.
Ich lehne mich wieder an die schützende Mauer zurück. Mein Herz klopft mir bis zum Hals und ich wage mich kaum Luft zu holen. Wie gut, dass Struppi nicht bellen kann, sonst wäre ich schon längst aufgeflogen.
> Ich habe gehört, dass sie ganz hübsch ist < ,
höre ich die schöne Unbekannte züngeln.
> Na ja, schlecht sieht sie nicht aus, aber mehr auch nicht. Das Wasser kann sie dir nicht reichen...niemand kann das, das weißt du < ,
antwortet Adam.
> Was macht sie denn so? Wenn sie schon nicht besonders aussieht
hakt die Dame neugierig nach.
> Irgend so ’ne kleine Werbetussi ist sie < ,
höre ich meinen Liebsten murmeln.
Die Frau lacht schadenfroh auf und stichelt weiter .
> Und wo hast du sie kennen gelernt
> Die lag besoffen zwischen den Sanddünen... Struppi hat sie gefunden <.
Spätestens jetzt, wird mir klar, dass hier über mich geredet wird. Spätestens jetzt merke ich, dass ich für Adam nur ein unbedeutendes Abenteuer war. Sein liebenswertes Lächeln nur Maskerade war. Ich war für ihn nur eine willige Schlampe, an der er seine sexuelle Notdurft verrichtet hat. Tiefer kann man nicht sinken. Ich bin dermaßen geschockt, dass ich mich langsam die Mauer herunterschleifen lasse, als hätte man mich gerade standrechtlich erschossen.
Wie gelähmt, starre ich durch einen Tränenschleier, der sich wie von selbst vor mir aufgebaut hat. Ich schmecke das Salz meiner Tränen, die unaufhaltsam über mein Gesicht rinnen, als hätten sie
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