Hexe sucht Besen (German Edition)
Quietsch-Ente Elsa. Das sind genau die Zutaten, die ich für meine Regenerierung benötige. Hach, wie schön kann das Leben doch sein, wenn man in einer Luxusbadewanne herumplanschen kann, in der mit Sicherheit eine ganze Arbeiterfamilie Platz hätte . I n der man bequem mit dem Kopf untertauchen kann, ohne dass man sich mit den Füßen an der Wand festsaugen muss . W o man mit einem Knopfdruck das Wasser zum Sprudeln bringt, ohne einen Tauchsieder zu benutzen . W o der Wasserhahn kein verkalktes Verschlussteil, sondern einem phallusförmigen Fruchtbarkeitssymbol gleicht . U nd wo einem teure aromatische Duftessenzen die Sinne beflügeln, anstatt billiger Badezusatz einem die Nasenlöcher verstopft. Das ist Luxus pur! Nur schade, dass ich bei diesem sinnlichen Ritual gestört werde.
> Verdammt, wer kann das sein
frage ich empört meine Ente Elsa, mit der ich gerade eine Darmspülung praktiziere. Nur, weil ich annehme, dass es sich um meinen Komplizen handelt, der sicher nur etwas vergessen hat, bin ich bereit mich aus meinem mediterranen Paradies kurzfristig vertreiben zu lassen. Ich schlüpfe, ohne mich abzutrocknen in meinen kurzen weißen Bademantel und schlinge mir ein farblich abgestimmtes Handtuch wie einen Turban um meinen Kopf. Bevor ich in meine strassbesetzten Pantoletten steige, betrachte ich mich noch in dem großen Badespiegel. Ich komme nicht umhin mich mit Bewunderung zu brandmarken, da ich wie eine verführerische Diva aus einem Hollywoodfilm aussehe. Entsprechend elitär bewege ich mich auch gleich. Ich trample nicht wie eine kumpelhafte Ökobraut die Stufen hinunter, sondern schwebe göttinnengleich die Treppe hinab und öffne die Tür mit der Gelassenheit einer Gräfin, deren Butler gerade mit dem Gesinde das Tafelsilber putzt. Jedoch weicht meine aristokratische Kontenance blitzschnell einem unkontrollierte n Aufschrei.
> Hhhhhh entfährt es mir.
Nur mein Gegenüber verhält sich wesentlich gesitteter als ich und fährt mit einer verlegenen Handbewegung über seinen Kopf.
> Himmel, wie siehst du denn aus
quieke ich aufgebracht.
Edgar, Walters Schulfreund, steht nicht nur unangemeldet vor der Tür und grinst mich in gewohnter Casanovamanier an, sondern versucht auch noch mit einer Totalrasur zu schocken. Er hat sich eine Glatze scheren lassen, sieht jetzt aus wie ein Deoroller und riecht auch so. Er trägt eine schwarze Lederhose, einen schwarzen Rolli und schlenkert seinen Porscheschlüssel wie eine Potenzkeule in seiner Hand hin und her.
> Gut siehst du aus mein Schatz sprüht er mir in vertrauter Überheblichkeit entgegen. Auch finde ich es nicht besonders wohlgefällig, wie sein verwegener Blick meine spärlich verhüllte Figur streift und er mir mit einem gefälligen Schnalzen ein brauchbares Gütesiegel verpasst.
> Was willst du denn...kannst du nicht vorher anrufen frage ich gereizt.
> Ich dachte du könntest etwas Trost gebrauchen
zwinkert er mir geheimniskrämerisch zu, und ehe ich reagieren kann, steuert er den Tisch an auf dem die Fotos liegen. Ich laufe um mein Leben, stoße ihn mit einer Armbewegung zur Seite, um die Fotos schnell zu verstecken. Aber er reißt sie mir aus der Hand, läuft damit weg und ich wie eine läufige Hündin hinterher.
> Ach sieh mal einer an...du spionierst ihn aus...ha...ha, was willst du denn mit den Fotos...ins Familienalbum kleben
spottet er und wirbelt durchs Wohnzimmer.
> Gib sie sofort her schreie ich wütend und versuche sie ihm aus der Hand zu reißen. Aber anstatt sie mir zurück zu geben, schleudert er die Fotos in eine Ecke und presst mich an sich.
> Lass ihn doch, den Deppen...ich habe ihn gestern mit seiner Tussi gesehen...so was würde ich noch nicht mal geschenkt nehmen...der war doch sowieso viel zu spießig für dich...komm her...ich tröste dich Anna ...komm... < ,
r edet er atemlos auf mich ein und versuchte mich zu küssen, während ich mich mit aller Kraft wehre.
> Komm...stell dich nicht so an raunt er mir ins Ohr, dabei ergreift er meine Arme, hält sie fest und wirft mich zu Boden.
> Hör auf, du tust mir weh kreische ich auf und beiße ihm ins Ohr. Er zuckt kurz zusammen, aber lässt nicht von mir ab, sondern kniet sich auf meine Arme, so dass ich nur wild mit meinen Beinen strampeln und ich mich lediglich meiner Pantoffeln entledigen kann.
> Das erzähl ich alles Walter! Der bringt dich um zische ich ihn an und spucke ihn ins Gesicht.
> Ich glaube dem würden
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