Hexe sucht Besen (German Edition)
Gabel.
Natürlich fühle ich mich tief verletzt, aber doch nicht enttäuscht genug, um zu weinen oder aus dem Fenster zu springen. Meine gefasste Vorgehensweise, habe ich einzig und allein, den glücklichen Umstand zu verdanken, dass ich zwar auf der einen Seite verloren, aber diesen emotionalen Verlust mit einem immensen finanziellen Gewinn ausgleichen konnte. Ich habe Glück im Unglück, und dafür sollte ich mich mit einer Selbstzüchtigung vor dem Schicksal erkenntlich erweisen. Denn normalerweise ist es nun mal so, dass einem das Unglück gleich mit einem ganzen Gefolge auflauert.
Kopf hoch Mädel, lass dir deine Verbitterung teuer bezahlen und stürze dich ins Abenteuer! Da draußen warten ganze Heerscharen von Besen die dir den Hof machen wollen!
Heute habe ich eine interessante Anzeige in der Tageszeitung entdeckt, die mich sehr zuversichtlich gestimmt hat.
Traummann sucht Traumfrau – das größte exklusive Singletreffen! Eintrit t 5O EURO.
Das Erste, was mir dazu einfiel , war, dass ich mich nicht allein dort hingetraue und das zweite - meine Freundin Kathrin. Ihre nymphomane Aura wird auch mich erfassen, und ihr Dunstkreis wird mich davor schützen, in den Verdacht zu geraten, dass ich zu den Frauen gehöre, die in freier Wildbahn nichts mehr erlegen. Ich werde den Eindruck erwecken, dass ich der Anbahnungsveranstaltung, nur mal so aus Interesse beiwohne, weil ich gerade eine Studie über Singles schreibe oder einfach nur Spaß haben, nein falsch, Fun haben will. So nennt man das heute. Das sagen die alle, die sich dort scharenweise versammeln. Die machen das nur des Fun’s wegen, nicht etwa, um einen Partner zu finden. Auch ich werde so tun, als wäre mir der „Fun“ wichtiger, als guter Sex. Ich wähle die Nummer von Kathrin an und hoffe, dass sie nicht gerade mit irgendeinen halbseidenen Lover im Bett liegt und keinerlei Interesse an meinem Vorschlag hat, mich auf eine Singlepartie zu begleiten.
> Jaaa < ,
meldet sie sich verschlafen.
> Ich bin’s Anna ...bist du krank Schleiereule
erkundige ich mich verwundert über ihren ungewohnt trägen Tonfall.
> Nein < ,
würgt sie aus sich heraus, als wäre gleich ein Weinkrampf fällig.
> Ach Anna , das Leben ist so was von beschissen...ich hab’s so satt...am liebsten würde ich aus dem Fenster springen <.
Oh, Nachtigall ich hör dir trapsen! Obwohl ich bereits ahne was passiert ist, frage ich anstandshalber doch noch mal nach.
> Marco hat mich verlassen < ,
schluchzt sie in den Hörer.
> Ach wohl der mit den Fesselspielen und der Flasche mutmaße ich betroffen.
> Ja...und heute habe ich einen Autounfall gehabt. Meine Motorhaube ist total zerbeult...ich war so zerstreut und habe nicht aufgepasst...und bin schuld. 5000 Euro kostet mich die Reparatur...und ich weiß nicht von was ich das bezahlen soll. Meine Ersparnisse habe ich doch Marco gegeben <.
> Was hast du? Wie viel hast du ihm gegeben
frage ich erschüttert.
> 15.000 EURO schnieft es aus ihr heraus.
> Ja hast du das Geld wieder zurückverlangt...du hast ihm doch nicht einfach das Geld bar ohne Sicherheit in die Hand gedrückt...so dumme Schleiereulen gibt’s doch gar nicht...
> Doch...ich habe ihn doch sooo geliebt schreit sie plötzlich völlig aufgelöst, so dass ich sie erst einmal wieder beruhigen muss.
> Weißt du Nebelkrähe...was er zu mir gesagt hat, als ich mein Geld wiederhaben wollte
Ich lausche angespannt, und höre wie sie sich schnäuzt und dann in einem äußerst gekränkten Tonfall fortfährt .
> Er hat gesagt, dass er sich das Geld redlich verdient hat, dafür, dass er es mir regelmäßig besorgt hat. Dieses Schwein...als hätte ich so was nötig >!
schiebt sie nach einer kurzen Pause noch nach, und nach einer weiteren schniefenden Unterbrechung, dass sie ihn umbringen will.
> Lass das, mach dich nicht wegen so einem Nichtsnutz unglücklich, außerdem hast du doch bis jetzt immer deine Lover ausrangiert, jetzt hat es dich eben mal erwischt, da solltest du etwas gefasster reagieren...und mit dem Geld na, ja... <
> Was willst du damit andeuten Nebelkrähe..., dass ich es nötig hätte Männer zu bezahlen
keift sie entrüstet.
> Nein natürlich nicht...es war eben dumm von dir ihm das Geld zu schenken < ,
besänftige ich sie und verdrehe dabei genervt meine Augen, weil ich weiß, wie empfindlich Kathrin reagiert, wenn es um ihr Äußeres geht. Um ehrlich zu sein, ist sie nicht wirklich schön . I ch würde
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