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Hexenblut

Hexenblut

Titel: Hexenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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zwischen seine.
    »Sind alle bereit?« Ein Murmeln lief durch die Reihen.
    »Los.« Anne-Louise wedelte mit der Hand, und die Barriere, bei deren Erschaffung die Engel ihr geholfen hatten und die sie vor den Augen der Welt abschirmte, fiel in sich zusammen.
    »Beim großen Gott, Jer«, keuchte Eve. »Sieh nur.«
    Jer drehte sich um und entdeckte Merlin, den Zauberer, auf einem weißen Hengst, der ebenfalls eine Art Rüstung trug. Das Pferd war sogar noch mächtiger als Duc Laurents schwarzer Hengst. Flammen schossen aus seinen Nüstern. Wenn seine Hufe donnernd den Boden berührten, schossen Funken hinauf in den Nachthimmel.
    Dahinter waren dämonische Wesen aufgestellt, sämtlich Geister und Deveraux-Schemen aus vielen Jahrhunderten, die schon lange ihre Seelen verkauft und bei ihrem schlagenden Herzen geschworen hatten, den Cahors den Untergang zu bringen. Tausende waren gekommen. Darunter entdeckte Jer auch seinen Vater Michael, und er fühlte sich schrecklich elend. Manche waren nicht mehr als bleiche Skelette, an anderen hing noch gräuliche Haut. Das Licht des Lebens funkelte in einigen Augen, während andere noch toter als Kari erschienen. Zombies - ganze Legionen.
    Ganz hinten thronte über der riesigen Armee die tief verschleierte Catherine aus dem Hause Cahors, die das Komplott geschmiedet hatte, Duc Laurent, seine Söhne Jean und Paul-Henri und jeden anderen Deveraux zu ermorden. Sie trug eine schwarze, mit Silber ziselierte Rüstung, und schwarze Handschuhe hielten die Zügel. Die blutigen Köpfe jüngst dargebrachter Menschenopfer baumelten an ihrem Sattel. Jer zählte sechs auf der einen Seite, sieben auf der anderen. In ihrer schrecklichen Pracht erinnerte sie an die uralte Manifestation der Göttin als Kali, die Vernichterin. Kali trug Menschenschädel um den Hals und die Taille.
    Obwohl ihr Gesicht hinter Schleiern verborgen war, wusste er, dass sie ihn anstarrte, denn er spürte diesen Blick wie das Laser-Visier eines Scharfschützen, direkt auf sein Herz gerichtet. Laurent und Merlin lächelten, und er wusste, dass sie sich nur noch mühsam vom Angriff zurückhielten.
    Die Fronten sind abgesteckt, und wie merkwürdig sie doch sind, dachte er. Cahors und Deveraux haben die Seiten gewechselt, sich gespalten, sich neu eingefügt. Bei dieser Schlacht geht es um mehr als unsere Blutfehde. Wofür kämpfe ich hier?
    Holly stand ihm plötzlich vor Augen, und sein Herz setzte ein paar Schläge aus. Einen Moment lang glaubte er, er werde sterben. Er murmelte einen weiteren Schutzzauber und berührte seinen Brusthamisch. Amulette waren in das Metall eingelassen und auch in das einfache Hemd eingenäht, das er unter seinem Kampfanzug trug.
    Holly, ich hoffe, es geht dir gut. Lebe, lebe ewig, dachte er und ertappte sich dabei, dass er die Hand zur Faust ballte und den ausgestreckten Daumen küsste, wie er es bei den katholischen Anhängern der Göttin gesehen hatte. Er dankte Pan dafür, dass Holly nicht hier war. Und doch - sollte er heute sterben, ohne sie noch einmal zu sehen...
    … dann werde ich sie als Geist verfolgen. Durch Raum und Zeit werde ich nach ihr suchen.
    Ein Blitz zuckte über den Himmel und fuhr wenige Meter vor ihm in den Boden. Schreie erhoben sich, als Bäume in Flammen aufgingen. Er machte sich bereit und tänzelte ein paar Schritte zurück, wobei er den Boden scharf im Auge behielt, falls sich dort ein Portal auftun sollte. Seine Seite hatte ihre Stellungen mit starken Bannen gegen so etwas geschützt, doch er wusste, dass er nie sicher wissen konnte, wozu die andere Seite in der Lage war.
    Nichts geschah. Der Regen löschte die brennenden Bäume. Der nächste Blitz zischte über ihre Köpfe hinweg und ließ Jers Brauen knistern, aber das war schon alles. Seine Leute blieben ruhig und gefasst, doch er spürte ihre Angst, ihre Aufregung. Und es war klug von ihnen, sich zu fürchten. Das Gleichgewicht der Kräfte war verschoben, und nicht zu ihren Gunsten.
    »Ich werde sauer, wenn du stirbst«, brummte Eli. Dann lächelte er sein hartes, kaltes Lächeln. »Aber stinksauer, wenn ich hier drauf gehe.«
    Eve kicherte dumpf. »Ein wahrer Deveraux bis zum Schluss.« Ihr Gesicht war blass, und sie senkte die Stimme zu einem heiseren Flüstern. »Sie haben viel mehr Kämpfer als wir.«
    »Es ist nicht wichtig, wie viele, sondern wie mächtig sie sind«, entgegnete Jer, aber sie hatte recht. Der Feind war ihnen zahlenmäßig haushoch überlegen.
    Der Boden unter seinen Füßen erbebte wieder, und

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