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Hexenblut

Hexenblut

Titel: Hexenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil White
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schwach.
    »Es tut mir leid, dass ich sie nicht rechtzeitig finden konnte«, sagte ich mit sanfter Stimme und lehnte mich gegen den Rahmen.
    Mrs Goode schüttelte den Kopf. »Es ist nicht Ihre Schuld, Mr Garrett«, entgegnete sie.
    Den Polizisten, der ihnen gegenübersaß, kannte ich nicht, aber die Schulterklappe verriet, dass er einen hohen Dienstgrad innehatte. Er rutschte auf seinem Platz hin und her und schien sich sehr unbehaglich zu fühlen.
    Ich nickte dankend, dann gab ich Sam Nixon ein Zeichen, dass ich unter vier Augen mit ihm reden wollte. Er entschuldigte sich und kam zu mir in den Flur.
    »Wie geht es den beiden?«, fragte ich, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    »Nicht gut«, antwortete er. »Aber es ist schon eigenartig. Die beiden fühlen sich regelrecht in ihrer Ehre bestätigt, weil Sarah nicht die Mörderin war, für die sie von der Polizei gehalten wurde.«
    »Damit bist du deinen Mordprozess los.«
    »Manchmal geht es nicht nur ums Geld.«
    »Ich dachte, bei Anwälten geht es immer nur ums Geld.«
    Sam steckte die Hände in die Taschen und seufzte. »Wenn ein Anwalt seine Karriere beginnt, dann geht es ihm nur um Gerechtigkeit oder zumindest um etwas, das der Gerechtigkeit nahekommt. Das Geld spielt erst später eine Rolle. Aber ab und zu kommt der alte Sam Nixon noch mal zum Vorschein, und ich versuche, das Richtige zu tun. Was hast du als Nächstes vor?«
    Ich dachte kurz nach. Ich wusste, die Story war noch nicht zu Ende, deshalb wollte ich sie noch nicht schreiben. Und ich wusste, Carson hatte mir angeboten, als Insider aus erster Hand an Informationen zu gelangen, bevor die landesweiten Zeitungen hier herumzuschnüffeln begannen.
    »Ich schätze, ich werde die Story schreiben.«
    Er lächelte und klopfte mir auf die Schulter, dann kehrte er in das Büro zurück, und ich stand allein im Flur.
    Ich schaute mich um, betrachtete die abblätternde Farbe, die ausgetretenen Wege im Teppichboden, die Kerben im Verputz. Ich konnte die Geschichte dieser Stadt von den Wänden ablesen, vom Boden, von dem Geruch, der sich hier eingenistet hatte. Hinter der Tür dort saßen Sarahs Eltern. Ihr Leben war zerstört; sie versuchten, sich irgendwie mit dem Tod ihres einzigen Kindes abzufinden. Wie oft hatten sich solche Szenen in diesem Gebäude schon abgespielt?
    Ich kehrte zurück zum Besprechungsraum und warf einen Blick hinein. Carson zeigte auf einige Leute und redete hastig, wobei seine Augen ständig in Bewegung waren. Plötzlich hörte ich Stühlerücken, und einige Leute standen rasch auf; sie würden sich bald auf den Weg machen, um neue Nachforschungen anzustellen. Ich ging zur Seite, als sie sich an mir vorbeidrängten und in Zweiergruppen zielstrebig den Raum verließen. Als Laura zusammen mit Joe Kinsella nach draußen kam, legte ich meine Hand auf ihren Arm.
    »Wohin bist du unterwegs?«, fragte ich.
    »Zu Katie Gray«, sagte sie. »Sie kann uns vielleicht noch mehr dazu sagen, wo Sarah normalerweise hingegangen ist, mit wem sie sich unterhalten hat.« Als sie meine erstaunte Miene bemerkte, fügte sie an: »Keine Sorge, ich werde nicht die wütende Freundin spielen.«
    »Und die anderen?«, wollte ich wissen.
    Laura sah zu Joe, der bestätigend nickte, dann antwortete sie: »Die werden eine Verhaftung vornehmen.«
    »Was werden die?«, rief ich. »Das ging aber verdammt schnell. Wer ist es?«
    Ihr Unbehagen war ihr deutlich anzusehen. »Olwen.«
    Ich hatte das Gefühl, dass alles Blut aus meinem Gesicht wich. »Olwen? Der war doch erst kürzlich abends bei uns zu Hause!« Dann schaute ich zu Joe. »Glauben Sie, er hat uns nur was vorgespielt?«
    »Wir wollen nur herausfinden, was er weiß«, entgegnete er.
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Sehen Sie, er hat sich an Sie gewandt, nicht an uns«, erklärte Joe. »Vielleicht ging es ihm darum, den Informationsfluss zu kontrollieren. So gehen solche Mörder oft vor. Denken Sie an Rebecca Nurse, die tot an dem Bach lag. Olwen meldete den Fund. Er sagte, er habe sie entdeckt, und ich möchte wetten, er hat die Leiche angefasst, nur um die Forensiker bei ihrer Spurensuche in die Irre zu führen. Niemandem fällt etwas auf, also macht er weiter wie gehabt und überredet junge Frauen, in seinem Club Mitglied zu werden.« Als er meinen skeptischen Blick bemerkte, sagte er: »Wir haben uns geirrt, was Mack Lowther angeht, und das werde ich mir immer vor Augen halten.«
    »Seinetwegen haben Sie aufgehört, nach Sarah zu suchen«, gab ich

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