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Hexenbräute

Hexenbräute

Titel: Hexenbräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ebenso überrascht wie ich. Niemand sah sich in der Lage, einen Kommentar abzugeben. Hinter unseren Stirnen bewegten sich die Gedanken, und als Lady Sarah nickte, da fing sie auch an zu sprechen.
    »Die Hinweise verdichten sich. Warum nimmt jemand den Namen Salem an? Könnt ihr mir das erklären?«
    »Im Moment nicht.«
    »Eben. Es muss einen besonderen Grund dafür geben. Aus Spaß macht man das nicht. Ich würde sagen, dass es ein Hinweis ist, den wir auf keinen Fall aus den Augen verlieren sollten. Der Name Salem ist einfach zu wichtig. Er ist der Türöffner zu diesem Fall, der sicherlich erst am Anfang steht. Ihr müsst noch tiefer graben.«
    Allmählich freundete auch ich mich mit dem Gedanken an. Dann kam ich auf den zweiten Mord zu sprechen.
    »Es war ebenfalls eine Frau, die getötet hat. Eine Schauspielerin tötete ihren Regisseur mit einer schweren Schere. Als Zeugen gibt es einen Beleuchter, der vom Schnürboden aus zuschauen musste, aber nicht eingreifen konnte, weil er zu weit weg war.« Die Informationen hatte ich noch bekommen, sie aber vergessen, weil mich der fremde Name einfach zu sehr beschäftigt hatte.
    »Kennst du denn den Namen der zweiten Mörderin?«, erkundigte sich Jane Collins.
    »Nein, noch nicht. Ich werde Murphy zurückrufen. Seine Handynummer habe ich gespeichert.« Ich stellte auch meinen Apparat wieder an und telefonierte.
    »So schnell, Sinclair?«
    »Ja. Was haben Sie herausgefunden?«
    Er kam auf Details zu sprechen. Ich erfuhr auch, dass die Mörderin verschwunden war, und erkundigte mich nach ihrem Namen.
    Murphy begann zu lachen. »Sie heißt Abigail Miller. Toll, nicht wahr? Ich bezweifle, dass er echt ist, John. Wir haben Salem und Miller. Und beide Mörderinnen sind verschwunden. Aber ich bin mir sicher, dass sie irgendwann und auch woanders wieder auftauchen werden. Wir haben die Spitze des Eisbergs zum Tauen gebracht. Mehr nicht, John.«
    »Das denke ich auch.«
    »Kommt ihr am Theater vorbei?«
    »Ja. Später.«
    »Gut, ich werde hier noch eine Stunde zu tun haben.« Er gab mir die Anschrift durch. »Ansonsten könnt ihr mich in meinem Büro erreichen. Und noch etwas. Hier war es wie beim ersten Mord. Eine völlige Kehrtwendung. Eine brutale Tat. Wie aus heiterem Himmel. Das zumindest hat uns der Zeuge erklärt. Und es gibt keinen Grund, ihm nicht zu glauben.«
    »Ja, wir kümmern uns darum.«
    »Alles Glück dieser Welt.«
    Ich sah nicht besonders happy aus, als ich das Handy wieder verschwinden ließ. Was Murphy mir erzählt hatte, war nicht eben viel, und der Meinung waren auch Sarah, Jane und Suko.
    »Aber der Name ist doch interessant«, sagte die Horror-Oma und lächelte spitzbübisch.
    »Wieso?«, fragte ich. »Miller heißt sie. Himmel, das ist ein Allerweltsname. Wahrscheinlich ein Pseudonym wie auch bei Liz Salem.«
    »Und wenn das so ist«, sagte Sarah Goldwyn, »dann passt es haargenau. Davon bin ich überzeugt.«
    Sie schaute in unsere verständnislosen Gesichter und konnte das Schmunzeln nicht unterdrücken. »Denkt mal nach, Freunde. Sagt euch der Name Miller nichts?«
    »Es gibt viele Millers, zu viele«, meinte Suko.
    »Ja, aber nur einen berühmten Arthur Miller.«
    Jetzt mischte ich mich ein. »Hexenjagd. Er hat den Fall Salem auf die Bühne gebracht.«
    »Bravo, John.«
    Wir schwiegen. Wir wussten, dass unsere Überlegungen nicht zu weit hergeholt waren. Irgendwie passte jetzt alles zusammen, auch wenn die Dinge noch im Nebel schwammen.
    Jane brachte es auf den Punkt. »Die eine Täterin nennt sich Liz Salem, die andere hört auf den Namen Abigail Miller. Beide haben ihr Leben von einem Augenblick zum anderen geändert. Warum taten sie das? Welchen Grund gibt es?«
    »Frag lieber, wer sie waren«, sagte Suko.
    »Ja, auch das.«
    »Sie haben ein Doppelleben geführt. Sie haben gewartet. Sie brauchten nur einen bestimmten Punkt zu erreichen, um zuschlagen zu können. Das ist es, Freunde.« Suko lächelte in die Runde. »Oder soll ich lieber von den Schläfern sprechen?«
    Das brauchte er nicht. Ein jeder von uns wusste, wer mit den Schläfern gemeint war. Es waren Spione, die von einem fremden Staat oder einer Organisation eingeschleust waren und in dem Land völlig unscheinbar und unauffällig lebten, bis ein bestimmter Zeitpunkt erreicht war. Dann wurden sie aus ihrem »Schlaf« geweckt und konnten eingreifen. Wenn wir Suko’s Argumentation folgten, war das bei den beiden Frauen auch der Fall gewesen.
    »Nur – wer hat sie geweckt?«, fragte Jane zu

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