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Hexenbräute

Hexenbräute

Titel: Hexenbräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lügen sollen? Sie kramte in ihrer Vergangenheit nach. Einen derartigen Wahrtraum hatte Liz jedoch noch nicht erlebt.
    Beide Frauen fühlten sich von Salem wie magisch angezogen. Dieser Ort war wirklich wie ein Magnet. Dort würden sie ihr Glück und ihre Erfüllung finden können.
    Sie hätten die Straße nehmen können. Dort war es besser zu laufen. Trotzdem entschieden sie sich dagegen. Es war besser, durch das Gelände zu gehen und von einer Seite in Salem einzusickern, die nicht unter Beobachtung stand.
    Hundertprozentig sicher fühlten sich beide nicht, denn Feinde konnten überall lauern.
    Beide wünschten sich, dass Lilith sich ihnen wieder zeigen würde, aber sie konnten nicht über sie bestimmen. Wenn sie es für richtig hielt, würde sie sich offenbaren. Ansonsten blieb sie im Hintergrund wie ein großer Schutzengel.
    Und noch etwas passierte, als sie durch das Gelände schritten. Tiere wichen ihnen aus. Dabei spielte es keine Rolle, ob es sich dabei um ein Eichhörnchen handelte oder um Vögel, die andere Wege flogen. Sie spürten, dass mit den beiden Zweibeinern etwas nicht in Ordnung war.
    Unbeobachtet und auf einer Wolke der Siegesgewissheit und Glückseligkeit schwebend, näherten sie sich dem Ort. Den letzten Rest des Wegs legten sie auf einer Obstwiese zurück. Die Bäume trugen bereits ihre Knospen, aber nicht alle waren aufgegangen. Am Ende der Wiese war ein Zaun zu sehen, der zu einem Garten gehörte.
    In der Nacht hatten die Hexen ihre Spuren in Salem hinterlassen. Das war auch tagsüber zu merken, denn der Ort lag in einer tiefen Stille vor ihnen, als wäre er von sämtlichen Menschen verlassen worden. Es fuhren auch keine Autos. Der gesamte Ort schien unter einer großen Glocke zu liegen.
    Wenn sie die Köpfe nach rechts drehten, sahen sie den Turm der Kirche. Automatisch dachten sie daran, was sie mit dem Pfarrer angestellt hatten. Auch er war ihnen in die Falle gegangen. Es würde nicht mehr lange dauern, dann schlich die Dämmerung wieder heran. Sie hatten sich vorgenommen, die Bewohner noch mal zu besuchen, um sie in den Tod zu treiben. Der Pfarrer würde sich längst erhängt haben. Einer wie er musste ihnen einfach gehorchen.
    Ja, ihre Existenz war toll, jetzt wo sie sich nicht mehr als Schläfer fühlen mussten.
    Abigail lächelte. Von einem Moment zum anderen zerbrach das Lächeln auf ihrem Gesicht wie dünnes Glas. Sie beugte sich nach vorn und presste beide Hände gegen den Bauch.
    Etwas hatte sie erwischt. Abigail versuchte herauszufinden, was es war. Sie musste es schaffen, diese Nachricht einzustufen. Entweder positiv oder negativ.
    Oder neutral?
    Das fand sie besser. Es drohte keine Gefahr. Abigail merkte es sehr schnell. Es war etwas anderes, das sie erwischt hatte. Da konnte sie von einer Botschaft sprechen.
    Sie drehte sich halb zur Seite, um zu sehen, wie ihre Freundin reagierte.
    Liz stand auf der Wiese. Normal war es nicht. Sie hatte den Kopf schief gelegt, und ihre Augen sahen sehr wachsam aus.
    Abigail ging zu ihr. »Was hast du?«
    »Ich kann es dir nicht genau sagen. Es war ein Gefühl. Eine plötzliche Botschaft.«
    »Wie bei mir.«
    »Ach, bei dir auch?«
    Abigail nickte.
    »Und was könnte das sein?«
    »Ich kann es dir nicht sagen.« Sie versuchte ein Lächeln, doch es misslang. »Ich weiß auch nicht, ob ich es als feindlich einstufen soll, wenn du verstehst.«
    »Nein, nicht feindlich.«
    »Wieso nicht?«
    »Ich spüre keine Furcht. Es ist etwas anderes«, murmelte Liz Salem und machte ein Gesicht, als hätte sie bereits herausgefunden, was es war. Sie hielt auch nicht länger damit hinter’m Berg, und die Antwort, die sie gab, überzeugte auch Abigail.
    »Liebste, wir sind nicht mehr allein...«
    ***
    Abigail wollte lachen. Sie schluckte es hinunter. Stattdessen dachte sie über die Antwort nach, ohne jedoch eine konkrete Antwort zu finden, worüber sie sich ärgerte.
    Genau deshalb fragte sie nach. »Was hast du damit gemeint? Es ist für mich ein Rätsel.«
    Liz Salem lächelte schwach. Dabei schaute sie Abigail mit einem wissenden Blick an. »Dass es Menschen gibt, wissen wir beide. Unter ihnen befindet sich jemand, der so ist wie wir. Wir haben es beide gespürt. Du auch – oder?«
    »Klar. Jetzt, wo du es gesagt hast, bin ich auch der Meinung.« Sie trat näher an Liz heran. Dabei sah sie sich um. »Und du meinst wirklich, dass es eine von uns gewesen ist?«
    »Ich bin mir sicher. Ich könnte es beschwören. Beim Namen unseres großen

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