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Hexenerbe

Hexenerbe

Titel: Hexenerbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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sssie!«
    »Wie bitte?« Michael war fassungslos.
    Laurent zog eine Augenbraue hoch. »Sie wollten das Schwarze Feuer beschwören?«, fragte er den Wichtel.
    »Ja. Wollten esss versssuchen«, berichtete der Kobold und grinste boshaft. Er hüpfte auf der Brüstung auf und ab und tanzte auf dem schmalen Geländer herum, ohne sich wegen des zehn Meter tiefen Falls bis zum Boden zu sorgen.
    »Weißt du, wie sie das bewerkstelligen wollten?«, drängte Laurent. Er hatte Michael versichert, dass er keine Ahnung hatte, weshalb der Zauber, mit dem man das Feuer hervorrief, jetzt nicht funktionierte. Michael glaubte ihm nicht ganz - nur ein Narr würde einem Deveraux vertrauen. In ihrer Familie war Blut keineswegs dick genug dafür. Und es wurde nicht sparsam damit umgegangen.
    »Nein«, antwortete der Wichtel unbekümmert. Michael fragte sich, ob der Kobold Laurent belog - ob er Michael vielleicht später alles erzählen würde. Michael hatte keine Ahnung, warum dieser Wichtel zu ihm gekommen war. Warum hatte das Geschöpf sich dafür entschieden, ausgerechnet ihm zu dienen? Schon mehr als einmal war ihm der Gedanke gekommen, dass der Wicht sogar ein Spion sein könnte - ausgeschickt von James Moore vielleicht oder gar Sir William.
    »Sie hat ihn also gerettet«, sagte Michael nachdenklich. »Meinen Sohn gerettet.«
    Er konnte nicht anders, als sie zu bewundern, doch er hoffte inständig, dass man ihm das nicht anhörte. Es gab nicht vieles auf dieser Welt, was Laurent so zur Weißglut brachte wie Holly Cathers' Geschick darin, ihnen jedes Mal ein Schnippchen zu schlagen. Obwohl sein Ahnherr darauf bestand, dass sie sterben musste, hatte Michael sich noch nicht ganz von der Idee verabschiedet, sie zu seiner Gemahlin zu machen. Eine mächtige Hexe wie sie in seinem Bann, Cahors und Deveraux wieder vereint ... sie könnte genau das sein, was er brauchte, um die Macht im Obersten Zirkel zu übernehmen und das Schwarze Feuer ganz allein zu beschwören.
    Der Wicht nickte eifrig. »Jetzt locken wir sssie wieder hierher!«
    Er zeigte mit einer Klaue abwärts, und Michael verstand.
    In seinem Keller aufgereiht, in Kisten in seiner Zauberkammer, auf Friedhöfen und in Mausoleen erwartete seine Armee der Toten ungeduldig seine Befehle. Er hatte vor Monaten damit begonnen, sie zu erwecken, und ebenfalls auf den richtigen Moment gewartet, um zuzuschlagen.
    Duc Laurent lächelte breit. »Hervorragend«, sagte er. »Das wird ein Vergnügen.«
    »Und Sssan Francisssco«, erinnerte der Wicht Michael, »wo sssich die drei verssstecken.«
    Michael wusste, wen er damit meinte: Dan Carter, den Schamanen, diese Voodoo-Priesterin, Tante Cecile, und Hollys Onkel Richard Anderson, der Witwer von Michaels verstorbener Geliebter. Er schürzte verächtlich die Lippen. Er würde die Ironie, Marie-Claires Ehemann zu ermorden, besonders genießen. Wie er die beiden im Leben auseinandergebracht hatte, so konnte er sie nun im Tod wieder zusammenbringen. »San Francisco ebenfalls«, bestätigte Michael.
    »Dies ist eine gute Zeit, um ein Deveraux zu sein«, erklärte der Herzog zufrieden. »Eine gute Zeit für Rache und Tod.«
    Der Wichtel schnatterte hämisch, und Fantasme schlug mit den Flügeln und schwang sich höhnisch der Mondgöttin entgegen.
    Michael schlenderte mit leichteren Schritten über die Dachterrasse.
    Auf ihrem Platz hoch in den Nebeln der Zeit und der Magie erwachte Pandion, das Falkenweibchen der Cahors, aus ihrem scheinbar endlosen Schlaf und neigte den Kopf zur Seite. Sie spürte, dass eine Schlacht bevorstand, und ihr Herz jubelte.
    Es war viel zu lange her, seit sie sich zuletzt an Asche und Blut gelabt hatte.
    Jahrhunderte zu lang.

Sieben
    Bernstein
    In uns erwacht die Leidenschaft
    Wen wir wollen, nehmen wir uns
    Dann treffen wir sie bis ins Mark
    Denn Liebe ist der grausamste Streich
    Der Liebe süßes Lied bewegt
    Uns, klingt es auch nicht lange
    Wir fachen funkelnde Kohlen an
    Bis Leidenschaft das Licht besiegt
    Der Cathers-Coven: London
    Sie waren allein. Jer saß auf ihrem Bett, unter seiner Decke verborgen. Er schwieg.
    Holly hielt den Blick fest auf ihre Hände gerichtet, die furchtbar zitterten. Auch ihre Knie wackelten, also setzte sie sich auf die andere Seite des Bettes. Es war so schmal, dass sie seine Körperwärme spüren konnte, Und er rückte unbehaglich von ihr ab.
    Sie platzte heraus: »Jer, ich wollte dich nicht ...«
    »Ich weiß.« Seine Stimme war eine grausame Parodie seiner alten Stimme, die noch nicht vom

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