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Hexenfluch: Roman (German Edition)

Hexenfluch: Roman (German Edition)

Titel: Hexenfluch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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Ortes.«
    Der Kleine riss die Augen auf. »Aber …«
    »In Ontario gibt es ein starkes Rudel, bei dem jegliche Verbindung zu Dämonen oder ihren Verbündeten bei Todesstrafe verboten ist. Ein Rudel in Europa, in einer Stadt namens ›Trier‹, hält es genauso.«
    »Ich …«
    Kristen unterbrach den Jungen mit einer raschen Geste. »Wie gut kannst du dir Zahlen merken?« War er noch bei Verstand? Andererseits: Was hatte er noch großartig zu verlieren?
    »G-ganz gut.«
    »Dann merk dir Folgendes: Bei der First National Bank Alaska gibt es ein Konto mit der Nummer 7584905. Das Passwort ist ›Omaha‹. Solltest du tatsächlich jemals von hier wegkommen, nimm dir von dem Geld, so viel du brauchst, um irgendwo ohne Not neu anzufangen.«
    »A-aber …« Mikah schaffte es erst im zweiten Anlauf, den Mund wieder zu schließen. Hatte der Kleine tatsächlich geglaubt, es gäbe nur die ›offiziellen‹ Konten von ›Christian Havreux‹, mit denen hier alles finanziert wurde? Er hatte Jahrhunderte Zeit gehabt, ein Vermögen beiseitezuschaffen. Das Konto bei der First National Bank Alaska war nur eines von Dutzenden. Ganz zu schweigen von all den Schließfächern.
    »Kein Aber. Merk es dir einfach.« Er schob den Jungen unsanft Richtung Badezimmertür. »Und jetzt geh.«
    Mikah stolperte zwei Schritte vorwärts. Blieb wieder stehen. Kristen stieß ein ungeduldiges Knurren aus. »Geh schon!« Erst nach einem weiteren Zögern gehorchte der Kleine.
    Kristen wartete, bis er die Tür des Penthouse zuschlagen hörte, dann ging er zu seinem Kleiderschrank und zog sich an. Leder und schwarze Seide. Auch wenn er für einen Moment darüber nachdachte, doch zu einem der Maßanzüge von ›Christian Havreux‹ zu greifen. Er ließ es. Und wählte stattdessen ein Hemd aus, das ebenso gut unter ein modernes Sakko gepasst hätte. Die Paste wirkte inzwischen endgültig. Wie es sich anfühlen würde, wenn sie es in ein paar Stunden nicht mehr tat … eine Kostprobe davon hatte er ja schon bekommen. Zumindest hatte sie für den Moment dafür gesorgt, dass die Spuren von Lyreshas Krallen nicht mehr länger bluteten.
    Während er die Treppe zum Wohnzimmer hinunterstieg, zupfte er die Manschetten zurecht. Aaron lehnte lässig in der Ecke des Sofas, ein schweres Whisky-Glas in der Hand, und ließ die goldene Flüssigkeit gelangweilt darin kreisen.
    Kristen verzog die Lippen zu einem Lächeln. Herablassend. Arrogant. »Fühl dich ganz wie zu Hause, Alexander«, spöttelte er, während er weiter die Stufen hinabging und dabei möglichst unauffällig den Spuren der letzten Nacht ein wenig mehr Aufmerksamkeit gönnte. Das weiße Leder der Couch wies zu der Fensterfront hin rote Flecken auf. Natürlich hatte Aaron sich weit genug davon niedergelassen, um sich nicht den Anzug zu besudeln. Der Boden hinter dem Schreibtisch war eine einzige, getrocknet-rote Lache. Auf dem weißen Teppich war ein Abdruck, bei dem er unwillkürlich an das Turiner Grabtuch denken musste. Teppich und Couch gingen binnen der nächsten zwölf Stunden in den Sperrmüll.
    Aaron hob das Glas in einem nicht minder höhnischen Salut. »Kleines Schlachtfest gehabt, was?«
    Kristen blieb auf der Mitte der Treppe stehen, lehnte sich ans Geländer. »Was verschafft mir das unendliche Vergnügen deines Besuchs?«
    Auf dem Glastisch vor der Couch lag sein Handy. Hatte es gestern Abend schon dort gelegen? Musste es wohl. Auch wenn er sich nicht daran erinnern konnte, es vor seinem Zusammenstoß mit Lyresha überhaupt aus der Hosentasche genommen zu haben.
    »Du hast eine Verabredung, Havebeeg.«
    »Habe ich das? Dann kennst du meinen Terminkalender besser als ich.«
    Aaron betrachtete die Flüssigkeit in seinem Glas, nahm einen Schluck, sah Kristen wieder an. »Während du … indisponiert warst, hattest du einen Anruf.« Er nickte zu Kristens Handy auf dem Tisch. »Ich war so frei, für dich ranzugehen.«
    Sein Herz verpasste einen Schlag. »Wie zuvorkommend von dir. Aber unnötig. Es gibt die Erfindung der Mailbox.« Wobei seine nicht aktiviert war. Die falsche Nachricht von der falschen Person in den falschen Händen konnte ihn noch tiefer in Teufels Küche bringen. Deshalb gab er sein Handy gewöhnlich nie aus der Hand.
    Nachlässig winkte Aaron ab, nahm einen weiteren Schluck. »Wie auch immer: Die Kleine aus dem Club war dran.« Von einem Atemzug zum nächsten war Kristens Magen ein Klumpen aus Eis. Nein! »Du weißt schon, die, die davongelaufen ist, als sie dich mit Joanne,

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