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Hexenfluch: Roman (German Edition)

Hexenfluch: Roman (German Edition)

Titel: Hexenfluch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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Maja und der Neuen gesehen hat. Ella. Sie will sich mit dir treffen. In …«, er warf einen flüchtigen Blick auf die Uhr an seinem Handgelenk, »… einer knappen Stunde. Im Heisler Park.« Diesmal leerte er das Glas endgültig und stellte es neben Kristens Handy auf den Couchtisch. »Du wirst dich mit ihr treffen und die kleine Puppenspielerin für Lyresha einbrechen.« Heiliger Gott, nein! Unfähig, sich zu rühren, sah Kristen zu, wie Aaron sich mit einem liebenswürdigen Lächeln aus dem Sofa in die Höhe drückte. »Lyresha und ich werden dabei sein – zur Sicherheit.« Er strich sein helles Sportjackett glatt. »Deine weiteren Befehle bekommst du unterwegs.« Noch immer lächelnd nickte er zur Tür des Penthouse. »Wollen wir? Es wäre doch äußerst unhöflich, eine so begabte junge Hexe warten zu lassen …«

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    Sie hatte es getan. Sie hatte zugestimmt. Zugestimmt, sich mit Christian – oder Kristen, wenn J. J. und ihre Freunde von diesem Zirkel recht hatten – zu treffen.
    Und ihm eine Falle zu stellen.
    Ella strich sich eine der Strähnen zurück, die ihr der Wind immer wieder ins Gesicht blies. Von hier aus, dem Park schräg gegenüber Len Wood’s Indian Territory Gallery auf der anderen Seite des Cliff Drive, hatte sie freie Sicht quer über die kleine Bucht auf die Spitze des Heisler Parks. Ohne von dort auf den ersten Blick gesehen werden zu können. Ihre Hände waren eiskalt. Die halbrunde Mauer, die den Park zum Meer hin einfasste und die sie ihm als Treffpunkt genannt hatte, lag verlassen da. Darunter spülte die Brandung gegen die Felsen. Links davon führte ein Betonpfad näher ans Wasser heran. Allerdings würde es nicht sie sein, die ihn dort erwartete. Für eine Sekunde schloss sie die Augen. J. J. und ihre Freunde hätten niemals zugelassen, dass sie und Christian aufeinandertrafen. Genau genommen hatten sie ihr noch nicht einmal erlauben wollen, mit hierherzukommen. Im Gegenteil. Es fühlte sich an, als sei sie unvermittelt zur Kronzeugin im Prozess gegen den Chef eines Drogenkartells oder einen gefürchteten Mafiaboss geworden und in etwas wie ein Zeugenschutzprogramm gesteckt worden. Gleichgültig, ob sie das wollte oder nicht. Sie hatten sie nach dieser Unterredung in MacCannans Wohnung noch nicht einmal mehr nach Hause gelassen. J. J. war zusammen mit diesem David Monroe zu ihrem Haus gefahren, hatte ihr ein paar Sachen eingepackt und Sushi eingefangen und mitgebracht. – Ihre äußerst ungehaltene Katze war derzeit im Badezimmer von J. J.s eigentlicher Wohnung eingesperrt: einem eleganten Loft in Brentwood.
    Ella hielt den Atem an, als ein Mann drüben, auf der anderen Seite der Bucht, zu der Mauer an der Spitze des Heisler Parks schlenderte. Nur um sich gleich darauf wieder zu entspannen. Es war nicht Christian.
    Sie konnte es noch immer nicht wirklich glauben. Sie verriet den Mann, den sie liebte. – Oder den sie bis vor einigen Stunden zu lieben geglaubt hatte.
    Jenseits der Bucht hatte der Mann dem Meer den Rücken zugekehrt und ging wieder Richtung Straße. Wo er eben noch gestanden hatte, trippelte jetzt eine Möwe über den Mauerrand. Eine andere umrundete die Decke, auf der eine junge Frau mit blaugefärbten Haaren saß, einen Skizzenblock auf den Knien, und den Blick über den Park zeichnete. Scheinbar harmlos. Aber eben nur scheinbar. Yazmin gehörte ebenso wie J. J. zu diesem Zirkel.
    Unruhig rieb Ella mit den Händen über den Stamm der Palme, in deren Schatten sie darauf wartete, dass Christian endlich kam. Er war zu spät. Schon fast zehn Minuten. Wobei es sie ohnehin gewundert hatte, dass er so einfach zugestimmt hatte, sich mit ihr hier draußen in Laguna Beach zu treffen. Kurz nach Sonnenaufgang hatte sie ihn angerufen. Es hatte lange gedauert, bis er rangegangen war. So lange, dass sie beinah schon nicht mehr damit gerechnet hatte, dass er überhaupt noch abnehmen würde. Seine Stimme hatte im ersten Moment seltsam geklungen. Gut möglich, dass sie ihn geweckt hatte. Und mehr als einmal hatte sie sich seitdem gefragt, ob er allein gewesen war. Mit J. J. und ihren Freunden von diesem Zirkel im Raum hatte sie sich nichts anmerken lassen. Aber jetzt … Allein der Gedanke, auch nur eine dieser Frauen könnte die Nacht neben ihm in seinem Bett verbracht haben, ließ sie die Hände fester gegen den Stamm der Palme drücken.
    Er hatte nicht versucht, irgendetwas zu erklären. Noch nicht einmal ansatzweise. Er hatte einfach nur: »In Ordnung. Ich

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