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Hexenfluch: Roman (German Edition)

Hexenfluch: Roman (German Edition)

Titel: Hexenfluch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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Engels löste. Auf sie zukam. Aufreizend langsam um sie herumging.
    Ella schloss die Fäuste fester, hob sie ein kleines Stück weit, schob das Kinn vor. Drehte sich mit.
    »Was wollen Sie von mir?«
    Die andere lächelte. Irgendwie mitleidig-amüsiert. Und zugleich spöttisch. »Sie erinnert mich an jemanden.« Sie sprach an Ella vorbei, zu den Bäumen. War da noch jemand? »Wobei … nein. Du wolltest mir beim ersten Mal mit allem, was du hattest, direkt an die Kehle gehen …« Die Frau hieb ihr den Handrücken so abrupt über den Mund, dass der Schlag Ella zu Boden schleuderte. Die Dunkelheit schien ihren Schrei zu schlucken. Im letzten Moment verhinderte sie, dass sie gänzlich der Länge nach im Gras landete. Kauerte sekundenlang auf Händen und Knien. Das Haar hing ihr ins Gesicht. Ihre Lippe pochte. Sie schmeckte Blut.
    Als sie schließlich den Kopf hob, stand Christian zwischen den Bäumen. Reglos. Sah sie an. Er war also MacCannan und seinen Freunden entkommen. Allerdings war sie sich nicht sicher, ob sie deshalb erleichtert oder beunruhigt sein sollte. Der maßgeschneiderte Anzug war verschwunden. Schwarze Lederhosen lagen hauteng an seinen Beinen. Nur das Hemd aus schwarzer Seide schien noch dasselbe zu sein.
    Gerade ging die Frau zu ihm hinüber, katzenhaft; strich hinter ihm vorbei. Ließ ihre Fingerspitzen seinen Arm hinaufgleiten, an seinem Nacken vorbei, über seine Schultern, den anderen Arm wieder hinab. Genauso, wie sie es gerade bei dem Engel getan hatte. »Erinnerst du dich?« Ihr Lächeln und ihr Blick galten nach wie vor nur Ella. Beides sagte: Er gehört mir. Christian schenkte ihr keinerlei Beachtung. Auch seine Augen hingen unverwandt auf Ella. Die Hand der Frau kehrte in seinen Nacken zurück, grub sich in sein Haar. Er hätte ebenso gut aus Stein sein können. Der Ausdruck auf seinem Gesicht ließ Ella schaudern. Eiskalt. Gelangweilt. Arrogant.
    Abrupt ließ die Frau mit einem Fauchen von ihm ab und trat zurück. »Tu es.« Die Worte klangen, als würde sie einen Hund von der Kette lassen.
    Sekundenlang rührte Christian sich noch immer nicht, wandte nur kaum merklich den Kopf zu der Frau. Beinah … nachdenklich. Ohne dass sein Gesichtsausdruck sich auch nur eine Winzigkeit änderte.
    Trotzdem machte Ella einen Schritt rückwärts.
    Und wich noch weiter vor ihm zurück, als er sich dann doch in Bewegung setzte. Träge. Und grazil zugleich. Wie ein Raubtier. Dessen Beute nicht den Hauch einer Chance hatte.
    »Christian …« Angst kroch in ihren Magen. Beinah hektisch sah sie immer wieder hinter sich, während sie Schritt um Schritt weiter rückwärtsstolperte. Es war der Sockel des amputierten Engels, der sie stoppte. Abwehrend hob sie die Hände. »Was soll das hier?«
    Er blieb erst stehen, als sie keine andere Wahl mehr hatte, als sich mit dem Rücken gegen den Stein zu pressen. So dicht, dass seine Hüfte gegen ihre stieß. Fast beiläufig drückte er ihre Arme zur Seite. Schob ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. Eine schiere Ewigkeit sah er sie einfach nur an.
    »Christian …«
    Ganz langsam lehnte er sich ein Stück weiter vor, zwang sie, sich noch fester gegen den Stein zu pressen. Seine Fingerspitzen strichen von ihrer Wange abwärts, über ihren Hals. Fuhren den Ausschnitt ihrer Bluse nach.
    »Christian, was soll das?« Ihre Stimme bebte.
    Im nächsten Moment hatte er sie an der Kehle gepackt. Sie keuchte erschrocken auf. »Du hast dich also mit MacCannans Zirkel zusammengetan.« Seine Finger gruben sich hart in ihre Haut. »Nicht sehr nett.«
    »Ich habe mich mit niemandem zusammengetan.« Ella stemmte sich gegen seine Brust, wollte ihn von sich wegdrücken, zerrte gleichzeitig mit einer Hand an seinem Arm, keuchte: »Lass mich los.« Keine Reaktion. »Christian …«
    »Kristen. Mein Name ist Kristen. Nicht ›Christian‹.« Er stieß ihren Kopf so hart gegen die Sockelkante, dass der Schmerz ihr die Tränen in die Augen trieb. »Haben sie dir das nicht gesagt?« Ein dünnes Lächeln erschien auf seinen Lippen. »Erinnerst du dich, was ich dir über das Einbrechen von jungen Hexen erzählt habe?« Er nickte zu der Frau hin, die wieder ein Stück näher gekommen war. »Ich bin derjenige, der das für sie erledigt.« Gemächlich schob er eine Hand zwischen sie. Dort, wo der Bund seiner Hose war.
    Ella keuchte auf. Ja, sie erinnerte sich. Sex und Magie. Und er fragte nicht, ob sie wollte. Er würde sie vergewaltigen. Etwas in ihr war wie erstarrt. Die Finger gespreizt,

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