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Hexenfluch: Roman (German Edition)

Hexenfluch: Roman (German Edition)

Titel: Hexenfluch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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genannt hat.« Er rieb sich das Ohrläppchen. Das lose fallende, graue Poloshirt konnte das Spiel seiner Muskeln nicht verbergen. Alles an diesem Jungen war verwirrend sexy. Auch wenn er ganz offensichtlich versuchte, es zu verstecken. Und es erinnerte sie an Christian. »Ich habe Sie an dem Abend in diesem Club gesehen … Ihre Haare waren anders, und auch sonst … Aber … Na ja … Deshalb war ich mir auch zuerst nicht sicher, als Sie dann plötzlich hier aufgetaucht sind. Wegen der Haare und dem Rest eben.« Er schob die Hände in die hinteren Hosentaschen, als wisse er plötzlich nicht mehr, wohin damit. Schaute überallhin, nur ihr nicht in die Augen. »Er wollte das nicht … Ich meine, das in dem Club. Dass Sie ihn da sehen. Und das, was danach passiert ist … Er wollte es nicht. Ich …« Er zog die Schultern hoch. Seine Finger stahlen sich wieder zu seinem Ohrläppchen. »Können wir reden? Ich … es ist wichtig. Nicht hier. Nur ein paar Meter weiter im Park.« Mit einer kleinen Handbewegung machte er einen zögernden Schritt den Weg entlang. »Bitte. Nur einen Moment. Dann muss ich sowieso zurück. Und Sie sollten dann auch nicht mehr hier sein. Ich meine, wenn die Sonne untergegangen ist.« Noch ein Schritt. »Bitte. Ich tue Ihnen nichts. Versprochen! Aber die Frau, die in dem Club bei Ihnen war, gehört zu dem Zirkel, den selbst sie hier in L.A. fürchtet. Vielleicht können die ihm ja helfen. Bevor es … zu spät ist.«
    Ella versteifte sich, plötzlich einen kalten Knoten im Magen. ›Ihm‹? Christian? Und ›zu spät‹? »Was …?«
    »Nicht hier.« Ein weiterer Schritt rückwärts. »Kommen Sie. Bitte.«
    Ella warf einen raschen Blick über die Schulter zum Havreux Tower, sah wieder zu dem jungen Mann hin, nickte abrupt. »Also gut.«
    Etwas wie … Erleichterung huschte über seine Züge.
    Trotzdem blieb das mulmige Gefühl, als sie ihm tiefer in den Park hinein folgte. Angespannt und vorsichtig.
    Er ging tatsächlich nur ein paar Meter weit. Vor einer Bank hinter einer Biegung und halb verborgen zwischen drei Palmen blieb er stehen, drehte sich zu ihr um. Auch wenn die Bewegung harmlos wirkte, entging ihr doch nicht, dass seine Augen dabei mit beinah raubtierhafter Wachsamkeit die Umgebung absuchten, ob da nicht vielleicht doch jemand – oder etwas – in der Nähe war, das ihm entgangen war. Die Andeutung eines Nickens, mit der er die Musterung beendete, galt entsprechend auch nicht ihr. Dafür aber die Geste, mit der er auf die Parkbank wies. »Hier. Das ist okay. Falls irgendwer kommt, werde ich ihn rechtzeitig genug wittern. – Warten Sie.« Hastig, wie jemand, dem im letzten Moment seine guten Manieren eingefallen waren, beugte er sich vor, um die Sitzfläche für sie abzuwischen. »So, jetzt.« Er lächelte entschuldigend.
    Ella rührte sich nicht. »Wittern?«
    Der junge Mann riss die Augen auf. Helle, goldene Augen. Beinah hätte Ella aufgestöhnt. Offenbar dachte sie noch immer zu sehr in den Bahnen der Realität: Seine Augen; sein Haar, schwarz und mit einem Hauch von Grau; die Art, wie er zuvor den Kopf zur Seite geneigt hatte; dass er an genau der gleichen Stelle gestanden hatte wie … »Du warst das? Der …« Hund. Nein, eher der »… Wolf?« Oder noch besser: ›Werwolf‹. Wobei der politisch korrekte Ausdruck wohl ›Wandler‹ war, wie David beharrte.
    Seine Augen wurden noch größer. »Ich dachte, Sie wüssten …? Entschuldigung. Natürlich nicht. Wie denn.« Für einen Moment senkte er den Blick zu Boden. »Ja, das war ich. Ich wollte Sie nicht erschrecken. Ehrlich.« Abermals stahl sich seine Hand zu seinem Ohrläppchen. Als er es merkte, schob er sie hastig wieder in die Gesäßtasche. Und die zweite gleich mit. »Ich bin übrigens Mikah. Mikah Grigorijou.« Beinah hoffnungsvoll sah er sie wieder an, neigte den Kopf ein winziges Stück nach rechts.
    »Ella.« Ihren Nachnamen schluckte sie in letzter Sekunde hinunter.
    »Ich weiß.« Seine Mundwinkel kräuselten sich in der Andeutung eines Lächelns. Er kippte den Kopf ein wenig mehr zur Seite. Tat das ein Hund, wedelte er dabei meistens noch ganz leicht mit dem Schwanz. »Kein Wunder, dass er Sie liebt.«
    Ella starrte ihn an. Und fragte sich, warum seine Worte sich wie eine Faust in den Magen und ein elektrischer Schlag gleichzeitig anfühlten. Sie machte einen Schritt rückwärts. Viel zu schnell und viel zu steif. »Was?« ›Kein Wunder, dass er Sie liebt.‹
    Eine Sekunde wirkte der junge Mann

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