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Hexenfluch: Roman (German Edition)

Hexenfluch: Roman (German Edition)

Titel: Hexenfluch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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keine Toten. Und keine Vermissten.
    Mit einer Ausnahme.
    Aber obwohl Ella dank Mikahs Unterstützung dem Einsatzleiter anhand der eiligst herbeigeschafften Baupläne des Havreux Tower ziemlich genau sagen konnte, wo sie Christian Havreux zuletzt gesehen hatten, kamen die Rettungsmannschaften – denen sich auch Markus, David und Mac irgendwann angeschlossen hatten – nur quälend langsam voran. Immer wieder rutschten Schutt und Trümmer ohne Vorwarnung an einer gerade mühsam freigelegten Stelle nach, drohten die Männer unter sich zu begraben. Und jedes Mal waren es J. J. und Mikah, die Ella zurückhielten, wenn sie selbst zu der Stelle stürzen wollte, als könnte sie so verhindern, dass alles noch ein Stück mehr in sich zusammenfiel und Christian noch tiefer unter sich einschloss.
    Die Versuche des Notarztes, Lukas Sandler, einem ihrer Ex-Kollegen, sie dazu zu überreden, sich wie all die anderen Überlebenden dieser Katastrophe ins Krankenhaus fahren und gründlich untersuchen zu lassen, beantwortete sie wieder und wieder mit einem Kopfschütteln. Sie würde nicht gehen. Gleichgültig, wie lange es dauerte. Irgendwann gab er auf. Eine Decke um die Schultern und die Schnitte auf Brust, Schultern und Armen verbunden, saß sie im Heck des Rettungswagens und sah den Männern dabei zu, wie sie gegen Schutt und Trümmer kämpften. J. J. neben sich. Ein paar Meter weiter tigerte Mikah ruhelos auf und ab, Stunde um Stunde.
    Es dämmerte bereits, als der Ruf »Wir haben ihn!« Ella ebenso auf die Beine holte wie den Notarzt und seine Assistenten. Doch im Gegensatz zu ihnen ließen zwei Polizisten sie mit einem angespannten »Da kann jederzeit alles in sich zusammenfallen« nur bis zum Rand der Trümmer. Mikah erging es ebenso.
    Als die Polizei kurze Zeit später begann, hastig die Schaulustigen mehrere Meter weit zurückzudrängen, wurde Ellas Kehle eng. Ihr Magen zog sich endgültig zu einem harten Knoten zusammen, als der Rettungshubschrauber landete.
    Trotzdem dauerte es noch fast eine halbe Stunde, bis die Männer die Trage mit Kristen vorsichtig über die Schuttberge balancierten. Direkt zum Hubschrauber, dessen Rotoren sich eben wieder zu drehen begannen.
    Ella sah nur Staub und Blut; den steifen Kragen, der die Halswirbelsäule fixieren und stabilisieren sollte, die durchsichtige Atemmaske über Mund und Nase, die Infusionen …
    Lukas Sandler fing sie ab, noch bevor sie ihn erreichte. Brachte sie, die Hände an ihren Schultern, zum Stehen. »Er will dich nicht!«
    »Was?« Entsetzt starrte sie ihn an.
    »Das ist das, was mir die Jungs gesagt haben: ›Er will nicht, dass eine gewisse Dr. Ella Thorens in seine Nähe kommt.‹«
    »Aber … Was? … Wieso?«
    »Ich habe keine Ahnung.« Mit langen Schritten hielt er auf den Helikopter zu. Ella hastete neben ihm her. Mikah direkt hinter ihr. »Nachdem sie ihn gefunden haben, war er ein paar Mal kurz bei Bewusstsein und hat offenbar mehrfach darauf bestanden, dass sie dafür sorgen, dass du ihm nicht zu nahe kommst.« Knapp außerhalb der Reichweite der Rotorblätter blieb er noch einmal stehen. Verhinderte, dass auch Ella weiterging. Hinter ihm schoben Rettungsassistenten und Feuerwehrleute die Trage gerade ins Innere der Maschine. »Hör zu: Ich will dir nichts vormachen. Er ist zwar im Moment stabil, aber er hat anscheinend ziemlich viel Blut verloren. Verdacht auf ein stumpfes Bauchtrauma. Mehrere gebrochene Rippen auf der rechten Seite. Dazu eine Gehirnerschütterung, Prellungen und Abschürfungen, ein paar Quetschungen und ziemlich hässliche Schnittwunden. Dr. Jacobs ist bereits informiert. Außerdem hat er eine üble Knieverletzung. Cindy weiß auch schon Bescheid. Sie warten beide auf ihn. Cindy und Dr. Jacobs. Sie werden tun, was sie können, Ella.« Einer der Rettungsassistenten rief seinen Namen. Lukas hob die Hand, signalisierte ›Ich komme!‹, wandte sich ihr wieder zu, während er sich schon duckte und rückwärts auf den Helikopter zueilte. »Verstehst du? Zwei der besten Ärzte L.A.s warten auf ihn. Sie werden für ihn tun, was sie können. Du musst dir keine Sorgen machen, Ella!«
    ›Er hat anscheinend ziemlich viel Blut verloren. Verdacht auf ein stumpfes Bauchtrauma.‹ Sie nickte. Und war gleichzeitig wie gelähmt. ›Er will dich nicht.‹ Sie widersprach noch nicht einmal, als der Helikopter ohne sie abhob. Im Gegensatz zu Mikah, der in ein regelrechtes Protestgeheul ausbrach. Bis die Polizisten sie in einen ihrer Wagen

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