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Hexenfluch: Roman (German Edition)

Hexenfluch: Roman (German Edition)

Titel: Hexenfluch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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komplimentierten und zum California Medical fuhren.
    Als sie endlich dort ankamen, war Christian Havreux bereits im OP. Für die nächsten acht Stunden.
    Während der OP war sein Zustand offenbar mehrmals kritisch gewesen, doch jetzt, nachdem alles vorbei war, ging es ›Christian Havreux‹ laut Dr. Jacobs ›den Umständen entsprechend zufriedenstellend‹. Das stumpfe Bauchtrauma hatte sich als Leberquetschung zusammen mit einem Milzriss erwiesen. Zusätzlich zu seinen inneren Verletzungen hatte er es geschafft, sich einen Eisenstab durchs Knie zu rammen. Wie, konnte keiner genau sagen. Nach Meinung des Einsatzleiters war das allerdings der Grund dafür, warum er es nicht mehr rechtzeitig aus dem Havreux Tower geschafft hatte. Wobei er nicht der Einzige war, der sich offensichtlich fragte, was Christian Havreux um diese Uhrzeit im untersten Kellergeschoss des Gebäudes zu suchen gehabt hatte. Und wie er sich obendrein die Schnittverletzungen auf Brust und Bauch zugezogen hatte.
    Cindy Abrams, die Chefchirurgin der Orthopädie, hatte Ella versichert, dass er wieder in Ordnung kommen würde, wenn er sich genau an ihre Anweisungen hielt und später auch in der Reha entsprechend mitarbeitete. Alles würde heilen. Aber es würde Zeit brauchen.
    Auch als er schließlich von der Aufwach- auf die Intensivstation verlegt wurde, war sein Zustand unverändert – und etwas anderes hatte sich ebenfalls nicht geändert: Nach wie vor wollte er Ella nicht in seiner Nähe haben. Ausdrücklich. Genauso wenig wie Mikah. Die Klinikleitung hatte einen ihrer eigenen Sicherheitsleute abgestellt, um irgendwelche Skandalreporter davon abzuhalten, sich in Christian Havreux’ Zimmer zu schleichen. Ella gleich mit auf die Liste der unerwünschten Personen zu setzen, war da ein Leichtes gewesen.
    Also blieb ihr nur, ihn Stunde um Stunde durch den Lamellenvorhang zu beobachten und immer wieder einen Blick in seine Krankenakte zu werfen. – Seine Werte waren nicht die besten, gerade noch innerhalb der Parameter. Aber trotzdem eigentlich zu schlecht. Einen Grund dafür schien es nicht zu geben. Christian hatte den Ärzten allerdings auch keine Chance gelassen, ihn zu finden: Nachdem er wieder aus der Narkose aufgewacht war, hatte er jeden weiteren Test untersagt. So, als schien er ganz genau zu wissen, was los war.
    Beinah im gleichen Atemzug hatte er ein Telefon verlangt. Und dass jemand eine ›Lauren Murphys‹ auftrieb und zu ihm schickte. Seine persönliche Sekretärin, wie sich herausstellte, als Dr. Jacobs endlich erlaubte, dass Mrs. Murphys ihn besuchte. Eine schlanke, mittelgroße Frau, die offensichtlich kein Problem damit hatte, ihrem Boss höflich, aber deutlich zu sagen, was sie davon hielt, dass er jetzt schon wieder arbeitete, nachdem er »gerade erst um ein Haar bei lebendigem Leib begraben worden wäre«. Doch dann hatte sie sich seinen Anweisungen offenbar gefügt und schien neben mehreren Diktaten alles Mögliche für ihn in die Wege zu leiten.
    Nach über drei Stunden war sie wieder gegangen. Kurze Zeit später hatte er zu Ellas Erschrecken und Cindy Abrams’ Verblüffung um ein stärkeres Schmerzmittel gebeten. Seitdem schlief er.
    Die nächsten vier Tage folgten dem gleichen Rhythmus: Christian Havreux schlief die meiste Zeit. In den wenigen Stunden, in denen er zwischendurch wach war, starrte er reglos an die Decke.
    Irgendwann ließ Ella sich von Cindy und der Oberschwester dazu überreden, nach Hause zu fahren, um wenigstens ein bisschen zu schlafen. Christian Havreux ging es den Umständen entsprechend. Er wurde allerbestens betreut. Es gab keinen Grund, dass sie nicht wenigstens ein paar Stunden an sich selbst dachte. Vor allem, da er sie nach wie vor nicht in seiner Nähe haben wollte. Sie hatten sie sogar mehr oder weniger eigenhändig in ein Taxi gesetzt.
    Gut sechs Stunden später war sie zurück. Entschlossen, ihn zur Rede zu stellen, sobald er das nächste Mal aufwachte. Was auch immer der Grund war, weshalb er sie nicht sehen wollte: Er sollte ihn ihr verdammt noch mal persönlich sagen.
    Als sie aus dem Aufzug trat, hörte sie sofort Mikahs Stimme. Heftig. Beinah wütend. Und irgendwie … verzweifelt. Sie hatte nicht rennen wollen. Trotzdem tat sie es. In der Tür zu Christians Zimmer blieb sie abrupt stehen. Ihr Herz verpasste einen Schlag. Leer! Das Bett war schon wieder neu bezogen … Das konnte doch nicht sein. Er war stabil gewesen …
    Mikah trat neben sie. »Ich war nur ganz kurz draußen, mir

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