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Hexenfluch: Roman (German Edition)

Hexenfluch: Roman (German Edition)

Titel: Hexenfluch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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sich mit den Händen irgendwo ab, wieder Stoff, wieder der Körper des Toten, rutschte ab, tauchte in Blut. »Schade um dich, Puppenspielerin.« Wie zuvor zog Aaron ihren Kopf an den Haaren nach hinten, sah ihr in die Augen. »Wenn er dich für sie eingebrochen hätte, hätte sie dich vielleicht sogar an seiner Stelle behalten. Mit jemandem wie dir lässt sich vieles leichter regeln …« Er setzte das Messer unter ihrem Ohr an. Es war das Lächeln in seinen Mundwinkeln, das ihren Verstand aussetzen ließ. – Oder sie vielleicht auch zur Besinnung brachte. »Wie gesagt: Schade …« Sie riss den Arm hoch, stieß ihm den Ellbogen so hart sie konnte in den Schritt. Der Winkel war schlecht. Sie erwischte ihn nicht richtig. Und trotzdem genug, um ihn in die Knie gehen zu lassen. Würgend und keuchend. Hastig kroch sie von ihm weg. Er ächzte Unverständliches … Etwas drückte Ella auf den Boden, nahm ihr den Atem. Spöttisches Gelächter klingelte in ihren Ohren. Die Blonde. Christian sah noch immer zu ihr. Eine feine Linie zwischen den Brauen.
    »Christian …« Sie stöhnte seinen Namen nur. Zu mehr hatte sie keine Luft. Die Linie vertiefte sich …
    »Dreckige kleine Schlampe!« Aarons Tritt ließ sie sich krümmen. Sie wollte schreien und brachte keinen Ton heraus. »Miststück.«
    »Aaron.« Sie. »Bring es zu Ende. Oder hast du vergessen, weshalb du eigentlich hier bist?«
    Er stieß ein Knurren aus, zerrte Ella an den Handgelenken in die Höhe. Ließ ihr nicht den Hauch einer Chance, sich zu wehren. Die Klinge des Dolches in seiner Hand zielte direkt auf ihre Kehle. Irgendwie schaffte sie es jetzt doch zu schreien … Der Dolch klatschte vor ihr in die Lache aus Blut. Von einer Sekunde zur nächsten war sein Griff verschwunden. Sie hörte Aaron röcheln, spürte, wie er rückwärtstaumelte, warf sich herum, wollte von ihm wegkriechen – und erstarrte. In seiner Seite steckte ein Messer …
    »Lauf! Raus hier, Ella!« Ein Brüllen.
    Sie fuhr herum. Christian. Auf Händen und Knien kauerte er auf dem umgestürzten Betonpfeiler, schüttelte den Kopf wie jemand, der versuchte, zu sich zu kommen, presste die Lider aufeinander … Hinter ihm lag die blonde Hexe, beide Hände auf ihren Bauch gepresst, die Wunde darin …
    »Chris-…«
    »Raus hie-…« Das Wort endete in einem gequälten Aufschrei. Christian verkrampfte sich, krümmte sich vornüber. Sein würgendes Husten drang bis zu Ella.
    »Auch wenn ich den Bannfluch gelockert habe, gehörst du immer noch mir, Kristen.« Lyresha. Auf ihren Zügen stand blanke Wut. Die Augen schmale Schlitze, sah sie ihn hasserfüllt an. Die freie Hand halb erhoben, die Finger zur Klaue gekrümmt. »Und du wirst nicht zunichtemachen, worauf ich seit Jahrhunderten hinarbeite.« Mit einem neuerlichen Schrei krümmte Christian sich noch weiter zusammen.
    »Nein!« Ella versuchte, auf die Füße zu kommen, auf ihn zuzuwanken. Der Boden unter ihr verhinderte es, in dem er sich einmal mehr hob. Heftiger als zuvor.
    »Lauf, Ella!« Wie gegen Zentnergewichte hob Christian den Kopf. »Verschwinde!« Er legte die Hand in eine Lache seines Blutes.
    »Nein!« Hilflos schüttelte sie den Kopf.
    Er bleckte die Zähne. »Verschwinde, sag ich!« Sein Gesicht war vor Schmerz und Hass, vor Anstrengung und Ärger verzerrt.
    Die Augen weit aufgerissen, schüttelte sie abermals den Kopf. Selbst wenn sie gewollt hätte, sie hätte sich nicht rühren können. Wieder erzitterte die Erde.
    »Geh!« Er spreizte die Finger, krümmte sich in der gleichen Sekunde ein weiteres Mal, schrie. Flammen schlugen aus dem Blut, schwarz und weiß zugleich. Rasten an ihm entlang wie Feuer auf Öl, fraßen sich in den Boden, hinein in das Schwarz und Grau … Irgendwie schaffte Ella es, aus der Blutlache herauszustolpern, fiel direkt wieder auf die Knie. Lyresha kreischte vor Zorn. Die Spalte bebte, stöhnte. Kristen warf den Kopf in den Nacken, schrie erneut auf – und begann zu lachen. Leise zuerst. Dann immer lauter. Stand langsam auf. Unübersehbar verkrampft vor Schmerz. Zitternd. Die Hände zu Fäusten geballt. Und lachte. Der Laut zog Ellas Magen zusammen.
    Ein Zischen von Lyresha. Christian zuckte zusammen, taumelte, stolperte von der Betonsäule herunter, ging halb in die Knie, richtete sich wieder auf. Die Flammen schlugen höher, brüllten. Der Boden hob und senkte sich jetzt in Wellen. Risse fraßen sich durch ihn hindurch, die Stahlträger knarrten und ächzten. Stalaktiten krachten von der

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