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Hexenfluch: Roman (German Edition)

Hexenfluch: Roman (German Edition)

Titel: Hexenfluch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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Barriere gefressen hatte, fraß sich auch durch seinen Körper. Offenbar schon die ganze Zeit. Unaufhaltsam. Sie sank auf den Bettrand, nahm das orange Tablettenfläschchen vom Nachttisch, legte beide Hände darum, als könnte sie sich daran festhalten. Er starb. Und hatte diesen Umstand anscheinend auch noch akzeptiert … Sie schloss die Finger fester um das Fläschchen. Das konnte nicht sein. Er konnte es doch nicht so einfach hinnehmen … Nach 800 Jahren endlich frei sein und dann … sterben. Sie sah zur Tür, hinüber ins Wohnzimmer. Jetzt ergab sein Verhalten auch einen Sinn. Ella rieb sich über die Stirn. Christian starb … Sie warf einen Blick auf die Tabletten. Ich habe den Level aus Schmerzmitteln und Alkohol gefunden, in dem das Ganze erträglich ist. Mit dem Zeug? Lieber Himmel. Einen Moment schloss sie die Augen. Dann holte sie einmal tief Luft, stand auf und ging ins Bad – genauso modern-elegant eingerichtet wie das Schlafzimmer und der ganze Rest der Suite –, füllte das Zahnputzglas mit Wasser und kehrte dann ins Wohnzimmer zurück.
    Christian hatte sich tatsächlich auf dem Sofa niedergelassen. Sein Kopf war in den Nacken gesunken. Die Krücke lehnte neben ihm. Ein neues Glas stand vor ihm auf dem Tisch aus Chrom und Stein. Zusammen mit der Whisky-Flasche. Er sah auf, als Ella vor ihn trat. Wortlos schraubte sie ihm das Tablettenfläschchen auf, hielt es ihm zusammen mit dem Zahnputzglas hin. Er nahm es ihr ab, schüttete drei auf seine Handfläche. Sie biss sich auf die Zunge: Zwei waren das Höchste bei einer Einzeldosis, sechs das Maximum der Tagesdosis. Gab es ihr zurück, griff mit einem zynischen Lächeln nach dem Wasser und schluckte sie mit einer abrupten Bewegung. Noch immer schweigend nahm Ella ihm auch das Glas wieder ab und stellte es auf den Tisch, schob dabei den Whisky aus seiner Reichweite. Sein Lächeln wurde noch ein Stück zynischer. Und verächtlicher. »Danke, Sie können dann jetzt gehen, Frau Doktor.«
    Ella schaute ungerührt auf ihn hinab. »Es klappt nicht.«
    Eine unwillige Linie erschien zwischen seinen Brauen. »Was?«
    »Mich dazu zu bringen, dass ich nichts mehr mit dir zu tun haben will, indem du dich wie das letzte Ekel aufführst.« Sie setzte sich auf den Rand des Couchtischs. Ein kleines Stück näher, und ihre Knie hätten seine berührt. Er schwieg. »Wenn diese Spielchen bei anderen funktionieren, bitte. Bei mir klappt es nicht.«
    Wie zuvor sah er zur Seite, den Mund verzogen. Noch immer hart. Aber jetzt ohne jeden Spott oder Zynismus. »Würdest du gehen, wenn ich dich darum bitte?«
    Sie verschränkte die Hände auf ihren Beinen. »Nein.«
    Sein Mundwinkel hob sich für den Bruchteil einer Sekunde. Ein dünner Schweißfilm stand auf seiner Stirn. »Warum hab ich mir das nur gedacht?«
    »Ja, warum nur?«
    »Und wenn ich an dein Mitgefühl appelliere und dich bitte, zu gehen, um mir wenigstens ein bisschen Würde in den letzten Stunden zu lassen.«
    … den letzten Stunden? Ihre Brust krampfte sich zusammen. Irgendwie schaffte sie es, nicht erstickt zu klingen. »Du meinst, dass ich es zulasse, dass du dich wie ein Tier zum Sterben in einem Loch verkriechst?«
    Er zog eine Braue in die Höhe, ließ den Blick beredt durch die Suite wandern. »Nettes Loch.«
    »Hör auf damit.«
    Seine Augen begegneten ihren. »Lass es gut sein, Ella.« Plötzlich war seine Stimme sehr, sehr sanft. »Ich habe 800 Jahre gelebt. Meine Zeit ist um. Das war sie schon vor langer Zeit. Es ist okay, wie es ist.« Er lachte leise, verkrampfte sich kaum merklich. »Wenn ich nicht so ein elender Feigling wäre, hätte ich dem Ganzen schon selbst ein Ende gesetzt. Früher hatte ich bei solchen Dingen keine Skrupel.« Ellas Blick zuckte zu seinen Armen. »Es ist in Ordnung.« Christian legte die Rechte über sein linkes Handgelenk, verbarg so die tiefere der beiden Narben. »Wenn es mit mir vorbei ist … Majte und mein Sohn werden endlich frei sein. Der Preis ist es wert, findest du nicht?«
    Um ein Haar hätten seine Worte ihr die Tränen in die Augen getrieben. Sie konnte nur den Kopf schütteln. »Lass es mich wenigstens versuchen …«
    Christian schüttelte seinerseits den Kopf. »Nein. Es ist absolut unkontrollierbar, mächtig und bösartig. Ich werde nicht riskieren, dass es am Ende auch auf dich übergreift.« Schweiß perlte seine Schläfe abwärts. Er wischte ihn weg. Scheinbar ohne sich dessen bewusst zu sein. »Ich habe einmal eine Frau, die ich …« Er

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