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Hexenfluch: Roman (German Edition)

Hexenfluch: Roman (German Edition)

Titel: Hexenfluch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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stockte, presste die Lippen zu einem Strich zusammen, setzte erneut an. »Ich habe meine Frau einmal mit ins Verderben gerissen. So etwas wird nicht noch einmal passieren.« Er schluckte, hart und trocken. Das zynische Lächeln war wieder da, als er zum Tisch nickte. »Ich wäre dir dankbar, wenn du mir die Whisky-Flasche zurückgeben würdest. Von diesen elenden Tabletten wird mir jedes Mal schlecht. Und dann gehst.«
    Ella rührte sich nicht. Sah ihn einfach nur an. Sekundenlang. Den Kopf geneigt. »War das Ganze zwischen uns nur ein Spiel? Etwas, womit du dir ein bisschen die Zeit vertrieben hast? Ein bisschen Abwechslung in 800 Jahren Eintönigkeit?«
    »Nein.« Schnell. Heftig. »Nein. Garantiert nicht. Ella …«
    »Warum dann? Warum bist du nach dem, was in dieser Gasse passiert ist, nicht einfach verschwunden? Niemand hätte eine Verbindung zu dir hergestellt. Warum bist du stattdessen zu mir gekommen? Du hast dich regelrecht in mein Leben gestohlen. Mit jedem Treffen ein bisschen mehr. Warum? Warum hast du mir beigebracht, wie ich meine Gabe benutzen kann? – Wobei du laut Mac«, bei Macs Namen zuckte es um seine Lippen, »eine ziemlich seltsame Vorstellung davon zu haben scheinst, was ›Basics‹ sind. Was wolltest du von mir? Warum bist du dieses Risiko eingegangen, obwohl du mich eigentlich deiner … dieser Dämonin bringen solltest? Für welche ›eigenen Zwecke‹ wolltest du mich … ›benutzen‹?«
    Christian verzog das Gesicht. »Das hast du von Mikah, nicht war?«
    Ella nickte.
    Ein Zischen. »Geschwätziges Wolfsbalg.«
    »Warum, Christian? Verzeihung – Kristen.«
    Christian rieb sich mit dem Handrücken über den Mund. »Okay, Deal: Du gibst mir den Whisky, und ich beantworte deine Fragen.«
    Für einen Moment blickte sie auf die Flasche neben sich, dann schob sie sie ein Stück weiter weg. »Nicht zu diesen Tabletten.«
    »Du bist herzlos.«
    »Whisky wird deinen Magen nicht beruhigen.«
    »Wenn der Alkoholpegel stimmt, wird das Ganze erträglicher. Außerdem kann ich mir dann einbilden, dass ich wegen dem einen Whisky zu viel kotze. Also lass mir meine Illusionen.«
    Wortlos hielt sie ihm das noch halbgefüllte Zahnputzglas hin.
    Er schnitt eine Grimasse, griff dann aber doch danach. Seine Hand zitterte. Ihr Herz zog sich zusammen. Und noch ein bisschen mehr, als er das Glas nach einem zögernden Schluck auf sein Bein sinken ließ, als sei es zu schwer.
    »Du gibst nicht auf, was?«
    »Du kennst mich doch inzwischen.«
    Dieses kurze, schnelle Lächeln huschte über seine Lippen. »Oh ja.« Es war ebenso schnell wieder verblasst. Sein Blick ging an Ella vorbei, zum Fenster. Über die Skyline von L.A. hinweg. Ins Leere. Eine schiere Ewigkeit. Um seinen Mund lag ein seltsamer Zug. Irgendwie hilflos saß sie da, wartete, wagte es nicht, sich zu rühren. Aus Gründen, die sie selbst nicht verstand. Bis sie es nicht mehr ertrug. »Christian …« Im gleichen Moment setzte er ebenfalls an, »Also gut. Antworten.« Sie schluckte hinunter, was sie gerade noch hatte sagen wollen. Seine Augen kehrten zu ihr zurück. »Um die Art Bannfluch, mit der Lyresha mich … an sich gebunden hatte, effektiv und endgültig zu brechen, brauchte ich eine Puppenspielerin. Eine, die mehr konnte, als ein bisschen Séance-Hokuspokus. Eine, die über echte Macht verfügte.« Er hob das Glas in einem angedeuteten Salut, nur um es direkt wieder auf seinen Oberschenkel sinken zu lassen. »In der Nacht in dieser Gasse bekam ich einen ziemlich deutlichen Eindruck von dem, was da in dir schlummerte. So kurz er auch war.« Ein Schulterzucken. »Du warst genau das, was ich brauchte. Und obendrein auch noch ohne irgendwelche Bindungen an einen Zirkel oder einen anderen Hexer. Nicht die Spur einer Ausbildung. Du wusstest ganz offensichtlich noch nicht einmal, dass du über die Gabe verfügst, geschweige denn, über welche. Und du hattest außerdem anscheinend keinerlei Ahnung, dass es die andere Seite, die ›Schatten‹, tatsächlich gibt. Das bedeutete, ich konnte dich genau so formen, wie ich dich brauchte. Ein regelrechter Rohdiamant.« Für einen Moment drückte er die Hand gegen die Stirn, wischte sich Schweißperlen von der Schläfe. »Also habe ich dich dazu gebracht, dich von mir ausbilden zu lassen. – Und ich musste dafür sorgen, dass du mir vertraust. Bedingungslos nach Möglichkeit … Deswegen habe ich herausgefunden, wie dein Traummann sein muss.«
    Mit einem scharfen Laut holte Ella Luft. »Wie

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