Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexenfluch: Roman (German Edition)

Hexenfluch: Roman (German Edition)

Titel: Hexenfluch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
Vom Netzwerk:
war – und am Ende noch herausfand, wofür er seine Macht weit über das ihm erlaubte Maß geweckt hatte.
    Kristen nahm die Kette ab und schlang sie um die weiße Kerze in der Mitte der anderen, so, dass der Bernstein am Wachs lag, ohne den Boden zu berühren … Dann rief er seine Macht.
    Zu wissen, dass der Bannfluch erwachen würde, bedeutete noch lange nicht, dass er tatsächlich auf den brüllenden Schmerz vorbereitet war, der ihn erfasste, als er begann. Er krümmte sich, konnte kaum noch atmen. Er wusste nicht, ob er schrie. – Und er wusste noch viel weniger, wie er es schaffte, die reißende Qual in seinem Verstand und das Wüten des Bannfluchs auf seiner Haut auszublenden, während er tat, was er tun musste, um die Magie an den Bernstein zu binden …
    Unter dem Schmerz hörte die Zeit auf zu existieren …
    Irgendwann war es getan, der Zauber beendet …
    Kristen brach bewusstlos zusammen.

  19
     
    Es reicht, Ella.« Über ihre Schulter hinweg griff Dr. Jacobs nach James Warners Krankenakte und nahm sie ihr aus der Hand. »Sie haben vorhin im OP ganz ausgezeichnete Arbeit geleistet.« Irritiert beobachtete sie, wie er die Mappe an Patric weiterreichte, der sie kommentarlos auf den Stapel legte, den er ihrem Chef bereits hinterhertrug. »Und ich gebe zu, ich hätte nicht geglaubt, dass Sie es schaffen, James zurückzuholen. Aber jetzt ist es genug.« Wenn sie ehrlich war, hatte sie es einen kurzen Moment auch nicht gedacht. Dafür wusste sie jetzt, wie es sich anfühlte, wenn man seine Kraft bis zum Äußersten ausschöpfte. Und noch ein bisschen weiter ging. Es hatte deutlich mehr als nur einen kleinen ›Schubs‹ gebraucht, um James’ Herz davon zu überzeugen, dass es wieder schlagen sollte. Sie legte die Hand um den Bernsteinanhänger, den Havreux ihr gegeben hatte, damit sie ihre Gabe benutzen konnte, ohne Gefahr zu laufen, dass ein anderer Hexer sie dadurch aufspüren konnte. Er hatte sie mehr als einmal gewarnt. Die Quittung hatte sie unmittelbar danach bekommen. Sie fühlte sich, als hätte sie eine 72-Stunden-Schicht ohne Pausen hinter sich und wäre dazu noch einen Marathon gelaufen. Im Moment hatte der Ausdruck ›Blei in den Knochen‹ ganz neue Dimensionen angenommen. Dr. Jacobs musterte sie und nickte dann, als hätte sie gerade einen Verdacht, den er hatte, bestätigt. »Sie schlafen ja gleich im Stehen ein, Ella! Machen Sie Schluss für heute und gehen Sie nach Hause. Gönnen Sie sich einen entspannten Abend.« Genau das hatte sie vorgehabt. Nach Hause zu gehen. Ihr Kittel hing schon in ihrem Spind. Sie hatte nur noch einmal einen schnellen Blick auf James Warners letzte Werte werfen wollen. Auch wenn das mit dem entspannten Abend nichts werden würde. Sie war mit Havreux verabredet. Er wollte mit ihr ausgehen, eine kleine Belohnung für ihre Fortschritte in Sachen Magie – die gleichzeitig eine Art Abschiedsfeier werden sollte, weil er ihr, was die Basics betraf, eigentlich nichts mehr beibringen konnte. Ella hatte sich dabei ertappt, dass sie geradezu erschrocken darüber nachgedacht hatte, wie sie ihn dazu bringen konnte, nach diesem Abend weiter zu ihr zu kommen. Es war verrückt. Sie hatte keine neue Beziehung gewollt, aber Christian war … anders. Jeder Mann, den sie bisher so weit in ihr Leben gelassen hatte wie ihn, hatte ab einem gewissen Punkt begonnen, sie unverhohlen zu umwerben. Und ihr dann irgendwann auch in einer gewissen Erwartungshaltung zu begegnen. Christian Havreux … Nichts dergleichen. Sie diskutierten über Football, Umweltkatastrophen – wobei er keinen Hehl daraus machte, dass er der Meinung war, die Erde arbeite gerade ernsthaft und erfolgreich daran, die Krankheit ›Homo sapiens‹ loszuwerden –, Finanzkrisen, Kriege, Aufstände, die neusten Filme und den damit verbundenen Tratsch. Er massierte ihr Schultern und Nacken, wenn sie nach einer viel zu langen Schicht zu ihrem Unterricht bei ihm kam, ohne ein Wort darüber zu verlieren, dass sie mal wieder zu spät war, schnippelte mit ihr in der Küche die Zutaten für einen Salat und ließ sich auch dazu abstellen, die Pasta-Sauce umzurühren. Er versuchte sogar, sich mit Sushi anzufreunden, die ihn nach wie vor mit gesträubtem Fell und Fauchen begrüßte … Aber keine Spur von Avancen. Dabei zeigte er ihr deutlich, dass er sie für attraktiv hielt. Attraktiv und begehrenswert. Allerdings auf eine unterschwellige Weise. Ein Blick, ein Lächeln … Wenn seine Hand für einen

Weitere Kostenlose Bücher