Hexenfluch: Roman (German Edition)
Brauen hob sich. »Ein netter, entspannter Abend. Wir bestellen etwas beim Italiener. Oder Chinesen. Bei einem Spanier downtown schmeckt es auch sehr gut und er liefert ebenfalls …« Seine Worten klangen lockend, fast … verführerisch. »Ich glaube, irgendein Spiel der NBA wird auch live übertragen … Oder es findet sich unter Ihren DVDs ein Film …« Er neigte den Kopf. »Was sagen Sie, Ella? Es ist Ihre Entscheidung.«
Ella schluckte. Warum war ihr Mund auf einmal so trocken? »Wir müssen meinetwegen nicht …« Ach verdammt, Pläne waren dazu da, um geändert zu werden … »Klingt gut.« Für einen Sekundenbruchteil zuckte dieses inzwischen so vertraute, kurze Lächeln über seine Lippen. »Wäre es okay, wenn ich dann noch schnell duschen gehe?«
»Natürlich. – Und es ist auch absolut in Ordnung, wenn Sie danach in Jogginghose und T-Shirt wieder herunterkommen.« Er nahm die Hand von ihrer Wange, trat zurück. »Sie gehen ins Bad, und ich sorge für etwas zu essen. Lassen Sie sich Zeit.« Wieder dieses Lächeln. »Bis Sie fertig sind, ist auch der Tisch gedeckt. Versprochen. Ich weiß ja inzwischen, wo alles ist.«
»Rundum-Service?« Sie konnte sich ein Lächeln ihrerseits nicht verbeißen.
»Genau.« Er griff in seine Hosentasche, zog das Handy heraus. »Irgendwelche Präferenzen, was das Essen angeht?«
»Nein. – Allerdings sollte es zu Bier, Cola oder Orangensaft passen. Etwas anderes habe ich nicht im Haus.«
»Alles klar. – Dann lassen Sie sich überraschen, Ella.« Er wies mit dem Kinn zur Treppe, während er schon eine Nummer eintippte. Mit einem Schnauben und einem kleinen Kopfschütteln stieg sie die Treppe hinauf und ging ins Bad. Und wunderte sich darüber, dass sie diesem Mann so sehr vertraute, dass sie genau das tat: ins Bad und unter die Dusche zu gehen, während er unten das Essen bestellte.
Ella hatte sich für eine schon leicht abgewetzte Cargo-Hose anstelle der von ihm vorgeschlagenen Jogginghose entschieden, als sie wieder herunterkam. Dazu ein Shirt, das eine Knopfleiste bis zur Mitte hatte, wobei sie die oberen zwei hatte offen stehen lassen. – Weil sie erst auf der Treppe bemerkt hatte, dass der dritte Knopf fehlte. – Und einen Hauch Wimperntusche und hellen Lidschatten aufgelegt. Warum, wusste sie selbst nicht.
»Das nenn’ ich Timing.« Havreux kam gerade mit zwei Bierflaschen aus der Küche. Wie entschuldigend hob er die Rolle Küchenkrepp, als er zeitgleich mit ihr das Ende der Treppe erreichte.
»Ich habe keine Servietten gefunden …«
»Im Hängeschrank ganz links, neben der Hintertür. Im oberen Fach.« Ein Wassertropfen lief aus ihren Haaren in ihren Nacken hinab. Sie wischte ihn weg, ehe er den Weg ihren Rücken hinunter antreten konnte. »Aber ich kann auch damit leben. Sehr gut sogar.«
Seine Augen folgten ihrer Bewegung. »Dann weiß ich beim nächsten Mal ja, wo ich suchen muss.«
Ellas Hand stockte. Als es ihr bewusst wurde, nahm sie ihm hastig die Küchenkrepprolle ab. Beim nächsten Mal … Weshalb hatte sie plötzlich Herzklopfen?
»Das Essen ist gerade gekommen. Es gibt chinesisch.« Er neigte den Kopf in Richtung Wohnzimmer. »Wollen wir? – Sonst wird alles kalt.« Mit einer Bierflasche bedeutete er ihr, dass sie vorgehen sollte. »Ich hoffe, Sie haben Hunger.«
Ihr Wohnzimmertisch ertrank unter Schachteln. »Lieber Himmel …«, entfuhr es ihr. Wer sollte das denn alles essen?
»Ich war nicht sicher, ob Sie irgendetwas nicht mögen …« Havreux stand direkt hinter ihr. Sein Arm streifte ihren, als er sich an ihr vorbeischob und zum Sofa ging. Doch anstatt sich zu setzen, drehte er sich wieder zu ihr um, sah sie fragend an. Eine Sekunde, zwei, hob schließlich eine Braue und streckte ihr auffordernd eine Bierflasche entgegen. Im Fernseher lief bereits das Spiel. Die Mavericks gegen die Trail Blazers. Es stand 23 zu 19 im zweiten Viertel.
Mit einem kleinen Kopfschütteln folgte Ella ihm. »Ich bin sicher, solange irgendetwas mit Fisch dabei ist, wird Sushi uns gerne behilflich sein.« Sie nahm ihm das Bier ab, ließ sich auf die Couch sinken.
»Laufen Garnelen auch unter Fisch?« Havreux setzte sich neben sie und begann, Schachteln zu öffnen.
In gespielter Arroganz rümpfte Ella die Nase. »Aber nur, wenn die Schale schon abgepult ist, bitte schön«, erklärte sie in herablassendem Ton und wedelte mit der Hand.
Er hielt inne, schaute sie über eine der Schachteln hinweg an. »O-ha. – Gebackenes Hühnchen
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