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Hexenfluch: Roman (German Edition)

Hexenfluch: Roman (German Edition)

Titel: Hexenfluch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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süß-sauer?«
    »Gern. – Kennen Sie den Spruch nicht: Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal. – Sie hat sich von der Streunerin ganz schnell zur Diva gemausert.«
    Es war nicht zu übersehen, dass er mit einem Grinsen kämpfte, während er ihr die Schachtel hinschob. »Solange sie eine gute Mäusefängerin ist …«, er wies auf zwei weitere. »Hier ist noch Reis. Pur und gebacken.«
    »Das ist sie. Den Beweis legt sie mir mindestens einmal die Woche vor die Hintertür.« Ella schauderte theatralisch. »Oder bringt ihn mir noch lebend ins Schlafzimmer, um da noch eine Runde damit zu spielen.«
    Havreux hatte in eine der anderen Schachteln gespäht, warf ihr jetzt einen Blick aus dem Augenwinkel zu und verzog das Gesicht. »Na, klasse. Mahlzeit.«
    Mit einer ganz ähnlichen Miene nickte Ella zustimmend. Dann neigte sie den Kopf zum Fernseher hin. »Bestehen Sie darauf?«
    Er folgte ihrem Blick, sah sie wieder an. Sein Ausdruck wurde geradezu schockiert. »Das Spiel zu sehen? Um Gottes willen, nein. Im Gegenteil. Aber ich dachte, Sie …«
    »Große Güte, nein!« Schnell schüttelte Ella den Kopf. »Ich beschäftige mich damit nur, weil über die Hälfte meiner männlichen Kollegen Basketball-Irre sind. Damit ich zumindest halbwegs mitreden kann.« Sie stieß ihre Stäbchen in die Schachtel. »Wie wäre es mit einer wunderbar anspruchslosen DVD?«
    »Passt für mich. – Was haben Sie?«
    Er beobachtete, wie sie aufstand, zu dem Regal neben dem Fernseher ging und sich davorkauerte. Mit den Fingerspitzen fuhr sie an den Hüllen entlang. Und übersprang dabei alles, was Tanzfilm und Romanze war. » Avatar im Director’s Cut, Harry Potter, alle Folgen«, Havreux schnaubte und sie unterdrückte ein Lächeln, » Königreich der Himmel im Director’s Cut«, sie ließ ihre Finger an Cats und Phantom der Oper vorbeistreichen, »Master and Commander, Troja, Gladiator, Face-Off, Verlockende Falle, Ocean’s Eleven …«
    »Ocean’s Eleven?«
    Ella sah ihn über die Schulter an. Sein Tonfall ließ nur einen Schluss zu: »Wollen Sie mir erzählen, Sie kennen Ocean’s Eleven nicht?«
    Er räusperte sich. »Nein?« Es klang wie eine Frage.
    Sie schnalzte mit der Zunge, während sie die DVD zwischen den anderen hervorzog. »Das, Mr. Havreux, ist eine massive Bildungslücke, die wir heute schließen werden.«
    Wieder ein Räuspern. »Ja, Ma’am.« Das unterdrückte Grinsen war nicht zu überhören.
    Diesmal bedachte sie ihn mit einem gespielt tadelnden Blick unter einer gehobenen Braue heraus, legte die DVD ein, kehrte nach einem Abstecher zum Lichtschalter neben ihn auf die Couch zurück und angelte sich die Fernbedienung.
    »Verraten Sie mir, worum es in dem Film geht?« Havreux hatte sich mit einer Schachtel, deren Inhalt nach irgendetwas mit Curry aussah, in eine Ecke des Sofas zurückgezogen, die Füße auf den Sitz genommen und die Knöchel vor sich gekreuzt. Die Schwellung auf seiner Wange begann, unaufhaltsam eine rotbläuliche Färbung anzunehmen. Er schaffte es anscheinend gerade noch, ein Gähnen zu unterdrücken.
    »Und Ihnen den ganzen Spaß verderben?« Sie tste, drückte auf ›Play‹, legte die Fernbedienung auf den Tisch zurück und griff sich gleichzeitig ihr Hühnchen süß-sauer. »Nur so viel: Ein paar Ganoven wollen ein wahnsinnig gut bewachtes Casino in Vegas ausrauben.«
    »Klingt nach Popcorn-Kino.«
    »War das nicht der Plan?« Ella grub die Stäbchen in ihre Schachtel auf der Suche nach einem Stück Hühnchen. Vielleicht hätte sie doch das Deckenlicht anlassen sollen, anstatt nur die beiden kleinen Stehlampen anzumachen. »Ich habe übrigens in der Vorratskammer noch eine Tüte. Popcorn, meine ich.«
    Er warf einen beredten Blick auf den Couchtisch, zog seinerseits eine Braue in die Höhe und schob sich etwas Gemüse in den Mund. Curry, eindeutig.
    Ella schnitt eine Grimasse und wandte sich demonstrativ dem Film zu. George Clooney als Danny Ocean war wie immer anbetungswürdig. – Sie sah verstohlen zum anderen Ende der Couch. Aber er konnte nicht mit Christian Havreux mithalten. Lass das, Thorens!
    Anscheinend hatte Havreux ihren Blick bemerkt, denn er schaute seinerseits zu ihr her und neigte fragend den Kopf. Hastig sah sie wieder zum Fernseher, murrte halblaut »Bildungslücke« und hoffte, dass er nicht merkte, dass ihr das Blut in die Wangen geschossen war.
    Er lachte nur leise.
    Irgendwann ungefähr in der Hälfte des Films konnte Havreux sein Gähnen endgültig nicht mehr

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