Hexenfluch: Roman (German Edition)
Gesicht entgegen, küsste ihn zart und fest zugleich.
Dieses kurze, schnelle Lächeln huschte über seine Lippen. Erleichtert. »Danke.« Er kam ihrem Kuss entgegen, nippte federleicht an ihrem Mund. Die Bewegung seiner Hüfte war nicht mehr als ein Anspannen der Muskeln und entlockte ihr trotzdem ein Keuchen. Beim nächsten Mal zog er sich beinah vollständig aus ihr zurück, bevor er sie in einer langsamen Bewegung wieder mit seiner ganzen Härte ausfüllte. Wieder. Und wieder. Als hätte er auf einmal alle Zeit der Welt. Immer wieder beugte er sich zu ihr, um sie zu küssen, tief und langsam, imitierte die Bewegungen seiner Hüfte mit seiner Zunge. Schnell wurden seine Atemzüge mit jedem Mal an ihrem Mund wieder hastiger, keuchender – ebenso hastig und keuchend wie ihre. Sie kam ihm entgegen, versuchte ihm in seinem Rhythmus zu begegnen, küsste ihn atemlos, stöhnend; fuhr mit dem Mund über seine Brust, leckte über seine Haut, seine Brustwarze, und brachte ihn ihrerseits zum Stöhnen, während er die Hand unter ihre Hüfte schob; sie höher hob, näher zu sich heranzog, sie fester an sich presste; ihr half, seine Stöße zu erwidern, ihren Rücken stützte, wenn sie sich aufbäumte, ihre Brustwarze in den Mund sog, sie sich unter seinem Mund winden ließ. Streichelte ihren Körper; mal nur mit den Fingerspitzen, mal mit der ganzen Hand; Hüfte, Schultern, Arme, ihre Brüste, mal quälend langsam, mal hastig wie im Fieber. Wie beim ersten Mal. Und trotzdem anders. Weicher. Zärtlicher. Sanfter.
Im Licht des letzten Hexenlichts glänzte seine Haut vor Schweiß, sammelten sich winzige Tropfen über seinen Brauen, rannen seine Schläfen hinunter, seine Kehle hinab. Ella drückte schnelle, hungrige Küsse auf seine Brust, die Schultern, folgte mit der Zunge den Konturen seiner Muskeln, schlang die Schenkel um seine Hüften, wand sich unter ihm, strich mit den Händen über seinen Rücken, über seinen Nacken, durch sein Haar – binnen kürzester Zeit ohne wirklich zu wissen, was sie tat.
Hatte er sie davor mit Zunge und Mund in den Wahnsinn getrieben, war es diesmal, als würde er sie mit seinem ganzen Körper lieben. Haut an Haut. Küsste, streichelte …
Als Ella diesmal über die Klippe stürzte, folgte er ihr. Sein Mund traf ihren. Sein Stöhnen mischte sich mit ihrem …
Sie klammerte sich an ihn, sein Kopf sank gegen ihre Schulter, sein Atem schlug keuchend gegen ihren Hals …
Für eine Sekunde lag er mit seinem ganzen Gewicht auf ihr.
Eine zweite.
Dann rollte er sich mit ihr herum und bettete ihren Kopf auf seine Brust. Ella ließ es zu. Sein Herz raste unter ihrer Wange. Ein wildes Pochen, das nicht langsamer werden wollte. Zärtlich strich er ihr die schweißnassen Haare aus der Stirn. Selbst wenn sie gewollt hätte, hätte sie sich nicht bewegen können. Sie wusste nicht, für wie lange. Oder wie lange sie nicht in der Lage war, auch nur einen halbwegs vernünftigen Gedanken zu fassen. Selbst dann nicht, als er sich erneut mit ihr drehte, sie mit dem Rücken an seine Brust drückte und es zugleich irgendwie schaffte, die Decke über sie zu ziehen.
Das Mondlicht fiel durch das offene Fenster und zauberte fahle Schatten auf ihr Bett. Christians Kopf lag in ihrem Schoß, die Decke unter Schläfe und Wange zusammengeschoben. Aber selbst im Schlaf ruhte seine Hand noch zärtlich auf ihrer Hüfte. Ellas Finger glitten durch sein Haar, streichelten seinen Nacken, liebkosten seine Schultern, während sie auf seine Atemzüge lauschte. Ruhig. Tief. Noch immer hing ein Rest Schweiß auf seiner Haut. Auch das letzte Hexenlicht war erloschen. Schon vor einiger Zeit.
Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Und sie hatte tatsächlich geglaubt, er wäre nur ein Freund für sie. Beinah hätte sie den Kopf über sich selbst geschüttelt. Falsch gedacht. Christian Havreux war nicht nur ein Freund. Er war auch nicht nur ein Mann, den sie mehr begehrte, als sie jemals zuvor einen Mann begehrt hatte. Er war der erste Mann, den sie so sehr liebte, dass es weh tat.
28
Das erste Licht des Sonnenaufgangs drang durch das Fenster, während die letzten Schatten der Nacht noch im Zimmer hingen. Noch halb im Schlaf, rollte Ella sich auf die Seite. Und registrierte, dass sie nicht allein war, dass … Christian neben ihr lag. In ihrem Bett. Irgendwann in der Nacht hatte er ihr den Rücken zugedreht. Die Linien seines Tattoos zeichneten sich scharf auf seiner Haut ab – und zugleich … unscharf,
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