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Hexengift

Titel: Hexengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.A. Pratt
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sie dich gebracht hat, hört sich nach einer Traumwelt an, etwas, das außerhalb ihrer Kontrolle liegt, das sie aber als Realität wahrnimmt. Dennoch ist es in Wahrheit ein Traum, in den sie andere Menschen mit hineinziehen
kann. Wenn sie tatsächlich eine Manipulatorin ist, wie Dr. Husch glaubt, könnte sie diesen Traum vielleicht sogar in diese Welt bringen.«
    »Es war ein Albtraum , Langford. Zumindest am Schluss war es einer.«
    Langford nickte. »Ich bin, ehrlich gesagt, beruhigt zu hören, dass sie dich berührt hat. Das könnte der Vektor sein, über den man in ihre Welt eintritt.«
    »Du glaubst also, wenn sie jemanden berührt, wird der Betreffende in ihre Traumwelt gezogen?«
    Langford zuckte mit den Achseln. »Es ist nur eine Hypothese, aber es wäre möglich. Nachdem du noch nicht einen ganzen Stapel von Berichten über Leute erhalten hast, die in ihre Welt hineingeplatzt sind, könnte es sich bei dir immer noch um einen Einzelfall handeln. Und da du direkten Kontakt mit Genevieve hattest, scheint es mir durchaus vernünftig, anzunehmen, dass direkter, körperlicher Kontakt die Grundvoraussetzung ist. Worauf sich natürlich die Frage stellt, ob wir es hier mit Beulenpest oder Vogelgrippe zu tun haben.«
    »Äh, wie bitte?«
    »Ansteckungsmodelle«, erklärte Langford. »Ein Mensch wird durch Rattenflöhe mit Beulenpest infiziert, aber wenn er die Krankheit erst einmal hat, kann er andere Menschen damit anstecken. Aber Vogelgrippe - zumindest die nicht mutierte Variante - kannst du dir nur direkt von einem Vogel holen. Ein mit Vogelgrippe infizierter Mensch kann keinen anderen damit anstecken. Die Frage ist, ob man sich diese Traumkrankheit nur bei Genevieve einfangen kann oder ob einen ein bereits Infizierter anstecken kann.«

    »So jemand wie ich also«, sagte Marla. »Scheiße.«
    »Wie viele Menschen hast du berührt, seitdem das passiert ist?«
    Marla dachte nach. Sie hatte Hamil eine Hand auf die Schulter gelegt; sie hatte Joshua Kindler die Hand geschüttelt; Rondeau hatte sie nicht angefasst; Ted schon; Langford wiederum nicht. »So ein paar«, sagte sie.
    Langford nickte. »Behalte sie im Auge. Wenn sie … ähnliche Erfahrungen machen wie du … kannst du davon ausgehen, dass es ansteckend ist. Bis dahin fass keine anderen Leute an. Diejenigen, die du schon berührt hast … nun, für die ist es wahrscheinlich ohnehin zu spät. Und wenn sie tatsächlich eine Manipulatorin ist und ihre Welt gerade beginnt, in unsere einzudringen, kann wohl jeder, der zufällig in die Nähe kommt, in ihre Welt gespült werden, vermute ich.«
    »Großartig. Glaubst du, mein Trip ins Traumland war eine einmalige Erfahrung, oder wird es mich bald wieder rüberbeamen?«
    »Ehrlich gesagt, keine Ahnung«, erwiderte Langford. »Ich nehme mal an, du hättest gerne, dass ich dir dabei helfe, unseren Infektionsherd aufzuspüren?«
    Marla schob ihm den Schuhkarton mit Genevieves Habseligkeiten hin. »Da drinnen sind ein paar ihrer persönlichen Gegenstände. Nützen die dir was?«
    »Absolut«, sagte Langford. »Ich werde dich anrufen. Wenn sie ständig zwischen unserer und ihrer Welt hin und her springt, könnte es aber ein paar Tage dauern.«
    Marla setzte eine finstere Miene auf. »Kannst du sie nicht einfach auspendeln oder so?«

    »Ich bin kein Wünschelrutengänger, Marla«, entgegnete Langford sichtlich pikiert. »Ich bin Wissenschaftler . Ich habe ein paar Techniken entwickelt, die es mir eventuell ermöglichen, eine Verbindung zwischen diesen Gegenständen hier und ihrer rechtmäßigen Besitzerin herzustellen, dazu bediene ich mich der von Einstein scherzhaft so genannten spukhaften Fernwirkung und anderer Elemente der Quantenverschränkung …«
    »Schon gut«, fiel Marla ihm ins Wort und hielt sich die Hände über die Ohren. »Mach’s einfach, okay? Und ruf mich an, sobald du irgendetwas weißt. Je früher wir Genevieve zurück nach Blackwing bringen können, desto glücklicher machst du mich damit.«
    »Sie ist jetzt wach, Marla, zumindest zeitweise. Vielleicht will sie sich gar nicht wieder schlafen legen.«
    Marla lächelte. »Nun, dafür sind Sedativa schließlich da, oder nicht?«
     
    Ted fuhr Marla zurück zum Club, wo Rondeau bereits mit dem Türsteher und dem Barkeeper den bevorstehenden Abend besprach. Das Juliana’s war im Moment ziemlich angesagt bei den Kids vom Adler College, sie tanzten hier ganze Nächte durch, und Marlas »Firma« verdiente gut an den Ecstasy-Pillen, die sie ihnen

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