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Hexengift

Titel: Hexengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.A. Pratt
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sozialverträgliche Individuen, bringt ein bisschen Ordnung ins Chaos, aber das größtenteils auf magischem Wege, und ich werde wohl kaum eine Zulassung dafür bekommen.«
    »Trotzdem könntest du wenigstens etwas von dem Zeug in die städtische Wasserversorgung einschleusen!«
    »Es ist nicht leicht in größeren Mengen herzustellen, Marla. Selbst diese kleine Ampulle ist kostbar, aber du bist meine Hauptmäzenin, deshalb bin ich bereit, mich davon zu trennen, um deinen Sekretär am Leben zu erhalten und mir dadurch, wie ich hoffentlich annehmen darf, ein wenig persönliche Dankbarkeit zu sichern?«
    Marla nickte nachdenklich. Sie würde später noch einmal darauf zurückkommen. Langford legte seine Prioritäten manchmal nach seltsamen Kriterien fest, und es war durchaus möglich, dass das Heilen von Krebs nicht sehr weit oben auf seiner To-do-Liste stand, wenn er gerade etwas anderes, Spannenderes zu tun hatte. »Glaubst du, Ted weiß, dass er Krebs hat?«
    »Wahrscheinlich kackt er bereits Blut, also vermute ich, dass er sich Sorgen macht. Aber vielleicht hat er zu viel Angst, zum Arzt zu gehen.«
    Oder zu wenig Geld. Oder er glaubt, Blut zu kacken wäre eine ganz normale körperliche Reaktion darauf, wenn man auf der Straße lebt und aus Mülltonnen isst . »Okay«, sagte Marla. »Danke, Langford.«
    »Jaja, schon gut. Was brauchst du von mir? Ich bin im Moment nämlich einigermaßen beschäftigt.«

    »Eine Frau ist aus dem Blackwing Institute entwischt. Ihr Name ist Genevieve Kelley. Sie ist …«
    »Ich weiß, wer sie ist«, unterbrach Langford. »Dr. Husch holt mich gelegentlich zu sich, damit ich dafür sorge, dass die Homunkuli in ihrem Personal anständig funktionieren, und manchmal fragt sie mich bei bestimmten Fällen um Rat, wenn sie glaubt, dass es eine physiologische Komponente gibt. Diese Kelley fand ich schon immer interessant. Sie ist also entwischt ? Faszinierend.«
    Marla schnaubte. »So könnte man es auch nennen. Aber die Sache ist die, dass ich sie heute gesehen habe. Und zwar … an einem anderen Ort, der sich jedoch nicht auf dieser Welt befindet.« Sie beschrieb die seltsamen Gebäude, die Orangenbäume, das Kopfsteinpflaster, den Wind, den schwarzen Turm. »Und Genevieve war dort . Ich glaube, es ist ihre Welt.«
    Langford nickte, dann starrte er eine Weile an die Decke. Marla wartete geduldig, sie kannte das ja bereits. »Sie verschwindet manchmal, wenn sie schläft«, sagte Langford schließlich. »Ich habe da so eine Theorie, dass sie Zugang zu einer Art konditionalem Universum hat, einem Bruchstück der Realität, das aus ihrem Unterbewusstsein entsteht, angefüllt mit allen möglichen Annehmlichkeiten und Schrecken. Vielleicht dehnt sie die Realität auch, so wie man seinen Finger in eine Stoffbahn drücken und damit den Stoff ein wenig ausdehnen kann.«
    »Und was passiert, wenn man zu fest drückt?«, fragte Marla.
    »Was soll schon passieren?«, erwiderte Langford. »Man reißt ein Loch in den Stoff.«
    »Das ist genau das, was ich befürchte.«

    »Ich frage mich, wie viele Leute außer dir sie schon mit in ihre Welt genommen hat, seitdem sie entwischt ist«, sagte Langford.
    Marla musste sich auf eine der Bänke setzen. »Scheiße. Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Warum sollte das nur mir passieren? Bei den Göttern, zieht es die Leute etwa reihenweise, nur so durch Zufall, in ihre Welt?«
    »Vielleicht nicht nur durch Zufall. Es könnte eine Art Vektor geben. Einen bestimmten Ort, der einem Zugang zu ihrer Welt verschafft, oder es geschieht durch eine Berührung. Hattest du irgendwelchen Kontakt mit ihr, bevor du dich in ihrer Welt wiedergefunden hast?«
    »Nein, ich …« Marla verstummte. Dieses verschwommene Traumbild stieg wieder in ihr auf. Eine Frau, die im Schnee lag, und Marla breitete ihren Mantel über sie. Aber jetzt, in der Rückschau, kam ihr die Frau bekannt vor, es war … »Zum Teufel, ja! Natürlich! Ich sah sie im Schnee liegen. Ich könnte wetten, dass ich sie auch berührt habe. Nur, warum in aller Welt habe ich sie dann nicht erkannt?«
    »Das hast du wahrscheinlich. Du erinnerst dich nur nicht daran. Es ist schwer, sich an Träume zu erinnern, Marla - sie werden nur vorübergehend im Kurzzeitgedächtnis abgespeichert, und wenn man keine besonderen Anstrengungen unternimmt, sich an sie zu erinnern, dann verschwinden sie einfach aus dem Bewusstsein. Ich hatte schon immer den Verdacht, dass Genevieves Kraft etwas mit Träumen zu tun hat. Der Ort, an den

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