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Hexengift

Titel: Hexengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.A. Pratt
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Ingenieurskunst und Magie. Er konnte zwar nicht fliegen, aber wenn man einmal damit gefahren war, bekam man das Gefühl, dass er es gerne tun würde. »Ja, dies ist ein seltsamer Arbeitsplatz«, sagte Marla, »aber er hat auch seine Vorteile. Zum Beispiel haben Sie dadurch die Möglichkeit, diesen Wagen hier zu fahren.«
     
    Ted brachte sie sicher und bedacht aus der Innenstadt hinaus, was Marla gut gefiel, auch wenn sie es eigentlich eilig hatte. Der Bentley war so gut wie unzerstörbar, aber es beruhigte sie, zu sehen, dass er sorgsam damit umging. »Würde
es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich Sie frage, wohin wir fahren?«, fragte Ted.
    »Ein Treffen mit einem Gutachter, der ab und zu für mich arbeitet. Der Typ heißt Langford, hat ein Labor draußen in der Vorstadt.«
    »Aha«, sagte Ted. »Aber mir ist immer noch nicht ganz klar, in was für einem Bereich genau Sie tätig sind.«
    »Es geht zumindest nicht um organisiertes Verbrechen, wenn es das ist, was Sie befürchten«, antwortete Marla. Was nicht ganz stimmte: Von ihrem Vorgänger, Sauvage, hatte sie ein paar nicht ganz legale Etablissements geerbt, darunter mehrere Wettbüros und auch einen kleinen Drogenring, der jedoch ausschließlich mit den nicht ganz so harten Drogen wie Halluzinogenen und Gras handelte. Auch von denen konnte man abhängig werden, klar, aber sie hatten nicht das Potenzial, eine ganze Stadt zu zersetzen, wie Crack oder Heroin. Mit der Mafia oder anderen Hardcore-Gangstern - was Ted wahrscheinlich befürchtete - hatte sie jedoch nichts zu tun. »Ich habe eine Menge Immobilien und ein paar kleinere Firmen, und ich mache mich als Wohltäterin für die Stadt stark. Außerdem verkehre ich mit den wichtigen Leuten im Stadtrat und tue mein Bestes, die Interessen von Felport zu schützen. Eine richtige Bezeichnung für das, was ich tue, gibt es aber wohl eher nicht.« Doch, die gab es: Magieroberhaupt und Beschützerin der Stadt. Aber es schien ihr noch ein wenig zu früh, um Ted so tief in die Materie einzuweihen. »Ich brauche jemanden, der mir bei dem ganz normalen Alltagskram behilflich ist, mich von hier nach da fährt, Termine organisiert, Anrufe erledigt, dieser ganze Scheiß eben. Sie können sich für ein paar Tage im Büro einquartieren,
dann werden Sie in ein Apartment in dem Haus, in dem ich lebe, umziehen. Sie können das gleich neben meinem haben, ich muss nur noch jemanden finden, der den ganzen Müll dort rausräumt. Es ist nichts Besonderes, aber es lässt sich dort sicher besser wohnen als auf Dutch Mulligans Abluftgitter. Ihr Gehalt wird nicht allzu dick ausfallen - das, was Sie heute bekommen haben, kriegen Sie nicht jede Woche -, aber dort müssen Sie auch keine Miete zahlen.«
    »Wie sieht es mit Urlaub aus?«
    Marla starrte ihn an. Ted nahm seinen Blick von der Straße und sah sie ebenfalls an, dann schaute er wieder auf die Straße, dann wieder in Marlas Gesicht. »Was?«, sagte er schließlich.
    »Hatten Sie nicht genug frei in letzter Zeit, Ted? Wenn Sie hier und da mal ein paar Stunden brauchen, um sich um Ihren persönlichen Kram zu kümmern, gut, darüber können wir reden. Ich bin keine Pedantin. Aber das hier ist ganz sicher kein geregeltes Büroarbeitsverhältnis. Es ist ein Vollzeitjob . Ich schlafe etwa vier Stunden am Tag. Ich kann Ihnen beibringen, wie Sie auch mit so wenig Schlaf auskommen. Sie werden es brauchen. Wenn Ihnen das nicht passt, können Sie ja wieder Ihrer alten Freizeitbeschäftigung nachgehen.«
    »Ich werd’s versuchen«, sagte Ted; Marla konnte jedoch nicht sagen, ob er dabei an das Bündel Scheine in seiner Tasche dachte oder an die noch vor ihm liegenden kalten Wintermonate.
    »Ich will ja nicht herzlos erscheinen, mein Lieber, aber ich möchte auch nicht, dass irgendwelche Missverständnisse entstehen. Ich brauche Sie, damit Sie mich entlasten, nicht, damit Sie die Dinge noch komplizierter machen.«

    »Gibt es, ähm, irgendwelche Aufstiegsmöglichkeiten in diesem Job?«
    Du bist der Sekretär der mächtigsten Magierin in Felport. Wie weit möchtest du denn noch aufsteigen? »Na, wir wollen mal nichts überstürzen und erst einmal sehen, wie gut Sie sich schlagen. Wenn Sie einen Monat lang durchhalten, können wir über die nähere Zukunft nachdenken.«
    Ted parkte in der Auffahrt zu Langfords Labor, einem niedrigen, unauffälligen Gebäude, das sich gut in die Reihe der verschiedenen Arztpraxen in der Straße einfügte. Schließlich war Langford ebenfalls Arzt, mehr oder

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